10 Another saturday night an I ain't got nobody

2.5K 89 46
                                    


Nachdem Stiles in der Küche wirklich alles gegeben und sich selbst übertroffen hatte, servierte er Derek eine absolut vollkommene Mahlzeit: Der Blätterteig war golden, das Fleisch zart und rosa, der Basmatireis locker und duftend, die Soße sämig und köstlich und die karamellisierten Karotten wunderschön anzuschauen und geschmacklich vortrefflich.

„Das war unglaublich!" bestätigte entsprechend auch Derek im Anschluss und rieb sich den Bauch: „Ich habe wirklich noch NIE so gut gegessen und ich bin in Sterne-Restaurants gewesen. Das war so gut, dass ich das Gefühl habe, nun eine Zigarette zu brauchen!"

Stiles grinste heftig errötend, denn genau so hatte er sich das vorgestellt. Er bedankte sich.

Nach dem Dinner saßen er und Derek noch eine Weile beieinander wobei Stiles den Kopf auf Dereks Schulter betten durfte. Eigentlich hatte der Ältere schon seit einer halben Stunde weg sein wollen, doch er war in ein glückseliges Schnitzelkoma gefallen und hatte Braeden eine SMS geschickt, dass es später werden würde.

Aber am Ende half es nichts. Auch das beste Essen konnte einen Mann nicht auf Dauer ans Haus binden, wenn er einem Wochenende voll sexueller Ekstase mit seiner schönen Geliebten entgegenblickte.

Und Stiles fühlte sich aus irgendeinem doofen Grund wie die betrogene Ehefrau, die zuhause blieb:

„Was machst du eigentlich am Wochenende?" wollte Derek noch wissen, ehe er aus der Tür ging.

Stiles zuckte mit den Schultern:

„Morgen Abend gehe ich mit den Jungs aus. Ansonsten weiß ich es noch nicht." gab er zurück.

Derek zwinkerte ihm zu:

„Schlaf' ruhig bei mir im Bett, wenn du willst. Da hast du es bequemer! Und was immer du tust; amüsier' dich gut!" sagte er und fügte hinzu: „Ich werd's jedenfalls mit Sicherheit tun!"

„Da bin ich sicher!" erwiderte Stiles, der die Bitterkeit nicht ganz aus seiner Stimme heraushalten konnte. Er setzte ein leidendes Lächeln auf und verabschiedete Derek mit einem Winken.

Als er allein war, überkam Stiles zunächst ein echter Katzenjammer und er rollte sich traurig auf dem Sofa zusammen.

Nach einer Weile stellte er fest, dass ihn das auch nicht weiterbrachte, also erhob er sich mühsam, räumte das Geschirr weg und machte die Küche sauber, die er beim Wirken seiner kulinarischen Magie in ein Katastrophengebiet verwandelt hatte.

Und als er feststellte, dass es befriedigend war und ihn von seinen trüben Gedanken ablenkte, das Schmutzige sauber zu machen, fuhr Stiles einfach im Rest der Wohnung damit fort. Er putzte, wienerte und polierte, fegte und schwang den Staubsauger.

Es war nur dumm, dass es in Dereks Wohnung schon von vornherein recht sauber gewesen war. Außerdem war sie auch nicht allzu groß und so war Stiles bereits nach eineinhalb Stunden damit fertig.

Und was nun?

Eigentlich wusste Stiles es, doch er hatte es bis jetzt vor sich hergeschoben, weil er Angst vor dem verdienten Donnerwetter hatte.

Schweren Herzens griff er nun nach seinem Telefon und schaltete es ein. Der, den er anrufen wollte war gleichzeitig auch das Hintergrundbild auf seinem Display.

Er hatte die allerliebsten braunen Welpenaugen und die süßesten Grübchen, die ein Mensch haben konnte.

Trotzdem war er höchstwahrscheinlich stinksauer auf ihn.

Man mochte es eigenartig finden, dass Stiles seinen besten Freund zu seinem Hintergrundbild gemacht hatte, aber erstens WAR Stiles nun einmal eigenartig und zweitens gab es einfach niemanden auf der Welt, der Stiles näher stand oder wichtiger für ihn war, vielleicht einmal abgesehen von seinem Vater und darum war dieser Ehrenplatz für Scott absolut richtig gewählt, fand Stiles.

Der Junge im BusWhere stories live. Discover now