In meinen Gedanken seufze ich auf.

Michael und ich gehen aus dem Krankenhaus. Mein komisches Gefühl im Bauch löst sich etwas auf. Ganz verschwinden tut es jedoch nicht.

Ein Taxi wartet schon auf uns.
Ich frage mich, ob Michael kein Auto besitzt oder nicht mehr fahren möchte, wegen der Sache mit Marybeth. Beide würde Sinn ergeben.

Michael sagt der Taxifahrerin die Adresse seines Zuhause. Es ist nicht weit entfernt. Zufuß wäre es zu bewältigen. Dennoch bin ich froh, nicht laufen zu müssen.

"Vielleicht hast du dich schon gefragt, warum ich kein Auto fahre. Das liegt daran, dass ich keins mehr habe und das ich auch nicht mehr fahren möchte. Ich bin lange nicht mehr gefahren. Vielleicht werde ich es irgendwann wieder machen. Momentan muss es aber nicht sein.", flüstert mir Michael zu.

Ist er Edward Cullen? Es kommt mir so vor, als ob er Gedanken lesen könnte. Erschreckend und angsteinflösend zu gleich.

Auf seine Aussage sage ich nichts.
Es ist nachvollziehbar, warum er sich nicht mehr hinter das Lenkrad setzt, jedenfalls für mich. So schnell werde ich kein Fuß in den Flughafen setzen.

Nach einer kurzen und stillen Fahrt, steigen wir beide aus. In mir brodelt schon die Neugier. Diesmal habe ich die Fahrtkosten bezahlt. Ich sehe es nicht ein, dass Michael immer alles bezahlt.

"Also, es ist nicht besonderes.", meint Michael, bevor wir überhaupt die Wohnungstür betreten haben.

Es ist ein Reihenhaus. Die Hauswand ist weiß gestrichen, so wie jedes Haus der ganzen Straße. Es sieht alles sehr gepflegt aus und es ist ein Bereich in London, wo Familien sesshaft werden.

Ein paar Versuche braucht Michael, um den Schlüssel in das Schlüsselloch zu stecken und somit die Haustür zu öffnen. Anscheinend ist er auch nervös, was ich süß finde.

Er öffnet die Tür. Rechts ist sofort eine Garderobe, wo Michaels Jacken und Schuhe sind. Wie er ziehe ich meine Schuhe aus. Wir gehen durch den Flur. Die Wände sind in einem harten weiß gestrichen, es ist etwas lieblos.

Michael deutet auf die Tür rechts von uns.

"Abstellraum", meint er.

Paar Meter weiter kommen wir in das nächste Zimmer, das Wohnzimmer. Dies ist schon viel gemütlicher.

Die Möbel sind in Taupe gehalten und die Wände cremefarben. Es ist aufgeräumt, aber nicht streng aufgeräumt. Hier und da liegen ein paar Sachen rum und auf dem Tisch sind Zeitungen verstreut. Die Kissen unordentlich auf das Sofa geschmissen, welches an der Wand steht. Ein Glastisch davor und ein Sessel gegenüber.

Eine Wand besteht nur aus Glas, wo man gegenüber das nächste Haus sehen kann.

Auf der anderen Seite, des Zimmers ist ein großer Holztisch, mit vier Stühlen, die im gleichen Design sind. Alles wirkt relativ stimmig.

In der einen Ecke ist eine Wendeltreppe, die nach oben führt.

"Schmeiß deine Tasche in die Ecke", sagt Michael und deutet hinter den Tisch.

Ich tu wie geheißen und mache es wortwörtlich. Die Tasche schmeiße ich in die Ecke, wo sie mit einem dumpfen Laut landet.

"Soll ich dir schnell den Rest zeigen?", fragt Michael.

Sofort nicke ich.

Statt die Wendeltreppe hoch zu laufen, gehen wir durch die Tür daneben.

"Die Küche"

Ein ganz normale kleine Küche, die anscheinend nur fürs Kochen benutzt wird. Kein Stuhl oder eine andere Sitzgelegenheit ist vorhanden.

Nach ein paar Augenblicken gehen wir in das Zimmer neben der Küche.

No Reason to LiveWhere stories live. Discover now