• Chapter 6 •

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Einem Tag später kam Thaddeus Tjarks mit einer Idee um die Ecke, die ich nicht von ihm erwartet hatte.

Ich saß auf dem Balkon, atmete die frische Luft ein und schaute zu meinem Auto herunter, wobei mir Erinnerungen hoch kamen. An den Kuss. An die Nacht. An das Geisterhaus. Und an die eine Nacht, in der er mir zum ersten Mal leibhaftig begegnet war.

Er gesellte sich einfach zu mir. In seiner einen Hand hielt er eine Schachtel Zigaretten, in der anderen eine Dose mit blauer Farbe.

"Du rauchst?", fragte ich unsicher. Ich hatte ihn zuvor nie rauchen sehen.

"Hin und wieder", antwortete er mir Schulter zuckend.

"Wie kannst du dir die leisten?"

"Ich bin nicht ganz so arm, wie du denkst. Manche Dinge kann ich mir von dem Hartz vier Geld leisten."

Dass er genau das empfing, verwunderte mich. Mich verwunderte so vieles.

"Tut mir leid."

"Kein Grund, um sich zu entschuldigen. Ich hatte eher eine Bitte an dich."

Er setzte sich auf den Gartenstuhl gegenüber von meinem. Seine Knie kurz davor, meine zu berühren, und seine blauen Augen voll und ganz auf meine gerichtet, die ihn ansahen, als er sich eine Zigarette aus der Schachtel nahm, die auch ein Feuerzeug beinhaltete. Er zündete sie sich an, steckte sie sich zwischen die Zähne und zog dran, sodass sie glimmte.

Ich sah den Genuss in seinem Gesicht. Es beruhigte ihn, entspannte ihn.
Und ich atmete bloß den Qualm ein, der mir längst bekannt war, da meine Mutter damals Raucherin war, bevor sie aufhörte.

"Welche Bitte?"

Er pustete den Qualm in die Luft, bot mir sogar einen Zug an der Zigarette an, den ich ablehnte. Seine Hand drückte mir die Packung Farbe in die Hände.

"Du willst dir deine Haare blau färben?"

"Und mich weiter tätowieren lassen. Aber das vielleicht erst später, wenn ich nicht mehr überall gesucht werden sollte.", er lachte, "Außerdem werde nicht ich mir meine Haare blau färben, sondern du."

"Was sagt dir, dass ich das kann?"

"Du bist eine Frau...Frauen können so etwas doch oft."

"Vielleicht hast du ja die falsche Frau an deiner Seite."

Er grinste kindlich, seine Augen wurden kleiner und Lachfalten bildeten sich um seine Augen herum.

"Das glaub ich nicht.", lachte er wieder, "Ich hab die Richtige an meiner Seite. Zu 100 Prozent."

×

Wir setzten uns also in mein Badezimmer. Er auf einen Stuhl vor mir, den Kopf zum Waschbecken gerichtet. Sein Körper roch nach Rauch, seine Sachen eigentlich sauber gewaschen, und doch wieder verrucht mit Gestank. Ich fuhr ihm immer wieder mit meinen Fingern durch sein Haar, kämmte es gleichzeitig.

"Und du kriegst das sicher hin?"

"Vorhin dachtest du noch, dass ich die Richtige dafür bin."

"Vorhin hast du auch noch nicht so unsicher auf den blauen Farbton gesehen."

"Vorhin", betonte ich, "Wusste ich auch noch nicht, was für dickes Haar du hast."

Er rollte seine Augen, was ich ihm Spiegel sah. Ich zog an seinen Haaren, nur so zum Spaß, was ihn dazu brachte, eine Grimasse zu schneiden. Ich lachte ihn an, er lachte mich an, und dann färbte ich nach und nach sein schönes, blondes Haar ein, damit es blau wurde, so wie er es wollte.

Er konnte in manchen Minuten einfach nicht mehr still sitzen, während ich am Machen und Tun war. Manchmal wackelte er einfach mit seinem Bein herum, manchmal streckte er mir die Zunge raus, und dann beobachtete er mich hin und wieder nur aus einem Augenwinkel und dachte wohl, ich würde es nicht bemerken.

Als ich ein einziges Mal seinen Blick erwiderte, sah er mich herausfordern an, zog eine Augenbraue hoch und zwinkerte mir zu. Ich errötete.

"Und als Revanche", sagte er, nachdem ich mit seinen Haaren fertig war, sie einwirkten, "Brauchst du eine blaue Strähne."

"Wegen dir hab ich schon blaue Flecken auf meiner Haut, wo die Handschuhe aufhören, ich brauch keine blaue Strähne."

"Brauchst du wohl."

"Nein", ich ging mehrere Schritte zurück, da er sich den Rest der Farbe in die Finger genommen hatte und auf mich zu ging. "Thaddeus, nein."

"Eine Strähne"

"Nein", lachte ich noch immer.

Mir verging mein Lachen jedoch, denn er stürmte auf mich zu, hielt meinen Körper fest, schmierte die Farbe in einer Haarsträhne ab und grinste wie bescheuert.

Man würde das Ergebnis eh nicht gut sehen, dachte ich mir. Ehrlich gesagt hoffte ich es. Im Endeffekt war es auch so.

Nachdem ich seine Haare auswaschen und föhnen musste, sah er anders aus. Er sah gut anders aus. Er sah neu aus.
Das Blau brachte seine Augen noch mehr zur Geltung. Machte seine Haut blasser, noch ebenmäßiger.

Ich stand etwas sprachlos vor dem Spiegel, vor dem auch er stand. Ich stand hinter ihm, blickte etwas neben seiner Schulter her, um einen guten Blick zu erhaschen. Seine Lippen zogen sich nach oben, da es ihm gefiel. Er mochte seine blauen Haare noch lieber als die Blonden, sagte er mir mal.

"Besser hättest du es nicht machen können."

"Hätte ich wohl."

"Nein, es ist perfekt so. Weil du die Eine bist, deshalb ist es perfekt."

Ja, genau das war der Tag, an dem ich Thaddeus Tjarks die Haare färbte. Und das war der Tag, an dem ich lernte, dass er manchmal rauchte.
Das war der Tag, an dem ich eine kaum sichtbare blaue Strähne bekam.

Und der Tag, an dem er am Abend in seiner Tasche herum kramte, ein Bandana heraus holte, es mir in die Hände legte, und sagte: "Für dich."; und ich ihn fragte: "Warum?"; und er nur antwortete: "Weil du für mich da bist."

×××

I know, I know, nicht viel #Tucy.

Mein Tag war anstrengend und ich musste bis um 7 bei einem Infotag meinen Beruf repräsentieren (Kosmetikerin lol suprise bitches / davon gibt's ein schickes Bild auf Snapchat, lol addet mich wenn ihr wollt ×mndxknd× #Selfpromo)

Morgen oder Übermorgen kommt dann mehr #Tucy und der Besuch bei einem für euch SEHR BEKANNTEN Charakter, den ich in so gut wie jede Taddl Geschichte mit einbinde.
RATET WER HUEHUEHUEHUE

Habt noch einen schönen Abend!
Danke für eure lieben lieben Kommentare und Komplimente <3 love all of you <3

*hug*

Lots of love 💙

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