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,,Schön, dass du da bist", begrüßte Hermine Draco, als sie ihm die Tür zu ihrer Wohnung öffnete. Er gab ihr einen Begrüßungskuss und trat ein, während sie die Tür ins Schloss fallen ließ. Ehe sie auch nur einen Atemzug tätigen konnte, hatte Draco bereits seine Lippen auf ihre gepresst und mit seinen Händen ihren Körper erkundet. Sie erwiderte ihn nicht minder feurig und knöpfte eilig sein Hemd auf, das unter der Jacke, die inzwischen auf den Boden gefallen war, verborgen war. Seine Zunge forderte sie heraus, eine Hand hatte sich um ihre Taille gelegt, die andere war in ihrem dichten Haar vergraben. Sie drängte ihn Richtung Sofa, bis er sich schließlich auf das weiche Polster sinken ließ und Hermine auf seinen Schoß kletterte.

,,Ich habe dich vermisst, Baby", hauchte er lächelnd zwischen zwei Küssen. Sie erwiderte sein Lächeln, während ihre Hände hinunter zu seinem Gürtel wanderten. Plötzlich klingelte es an ihrer Tür. Erschrocken löste er sich von ihr und starrte über ihre Schulter, während sie sich ebenfalls umdrehte. Ein paar Sekunden vergingen, in denen Beide einfach nur die Tür anstarrten, nur um hektisch zu werden, als der schrille Ton der Klingel erneut ertönte. Hastig kletterte sie von seinem Schoß und richtete ihre lockigen Haare, die von Dracos stürmischer Hand zerzaust worden waren. Besagter schnappte sich seine Jacke und sah sie ratlos an. ,,Wer ist das?", flüsterte er. ,,Erwartest du Besuch?" Sie zuckte die Schultern und bedeutete ihm mit einer Handbewegung, sich ins Bad zu begeben. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, öffnete sie die Tür.

,,Harry", stieß sie überrascht aus, als sie den Schwarzhaarigen erblickte. ,,Was tust du denn hier?"

,,Kann ich reinkommen?", kam seine Gegenfrage. Sie zögerte. Seit ihrem letzten Treffen waren ein paar Tage vergangen, in denen er sich nicht gemeldet und wahrscheinlich ihren Vorschlag, einen klaren Kopf zu bekommen, um besser nachdenken zu können, befolgt und sich eine kleine Auszeit genommen hatte. Einerseits wollte sie ihm helfen und ihn nicht versetzen, er hatte wegen der Trennung schon genug durchgemacht. Andererseits befand sich Draco im Bad und sie konnte wohl schlecht Harrys Probleme lösen, während sich ihr heimlicher Freund im Badezimmer versteckt hielt. Hätte er nicht später kommen können?

,,Ähm, also...", stotterte sie zögerlich. ,,Du, ich habe wirklich viel zu tun, Arbeit und dergleichen. Eine menge Papierkram eben." Sein Blick war schwer zu definieren, irgendetwas zwischen Verzweiflung und Wut spiegelte sich in seinen grünen Augen wieder. ,,Was für Papierkram?" Sie zog die Augenbrauen zusammen und zuckte die Schultern. ,,Papierkram eben. Das Ministerium weiß, wie man Leute beschäftigt, das solltest du doch auch wissen." Ihr war nicht wohl dabei, ihn anzulügen. War sie jetzt wirklich schon soweit, Harry für Draco zu belügen?

Er zog eine Augenbraue hoch und ähnelte Draco damit mehr denn je. ,,Seit wann ziehst du die Arbeit deinen Freunden vor?" Er klang wütend, seine Augen funkelten. Er schien wirklich verzweifelt. Sie schüttelte den Kopf und wollte ihm gerade eine Hand auf den Arm legen, um ihn zu beruhigen, als ihr einfiel, dass Draco durch das Schlüsselloch sehen konnte. Was er hoffentlich nicht tun würde, aber sie wollte auf Nummer sichergehen und zog ihre Hand eillig zurück. ,,Ich bevorzuge meine Arbeit nicht, nur hat sich das Ministerium in den letzten paar Tagen selbst übertroffen, was Extra-Arbeit angeht. Es tut mir wirklich Leid, ich machs wieder gut, versprochen."

,,Aber ich brauche jetzt deine Hilfe."

,,Und das Ministerium braucht jetzt mein Wissen."

Sein Blick fixierte einen Punkt hinter ihr, anhand seiner angespannten Kiefermuskulatur konnte sie sehen, dass er nachdachte und versuchte, eine Entscheidung zu treffen. Sie standen ein paar Minuten so da, die ihr wie eine Ewigkeit vorkamen. Die hölzerne Standuhr, die sie vor ein paar Wochen in einem Antiquitätengeschäft erstanden hatte, tickte leise vor sich hin, während von draußen der Lärm der Autos zu hören war. Schließlich blinzelte er und sah wieder ihr Gesicht an.

Zufall mit HindernissenWhere stories live. Discover now