15. Die Wahrheit

677 25 12
                                    

Dies ist ein Weihnachtsspecial! Ich wollte mich einfach nochmal für die vielen Votes und lieben Kommentare bedanken, die mich zu jedem Kapitel motivieren.
Wir haben sogar schon die 1K reads geschafft! Vielen, vielen Dank dafür!
Noch schöne Festtage euch allen :)

Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, als ich anfing zu lesen. Auch wenn meine Augen sich mit Tränen füllten und meine Sicht verschwimmen ließen, klammerte mein Blick sich an die Worte: "Mit freundlichen Grüßen Karen & Manuel Mendes"

Meine Beine klappten unter mir weg und plötzlich schien sich alles um mich herum zu drehen. Wie betäubt blickte ich ihm Zimmer umher, suchte irgendetwas an dem ich mich festhalten konnte.
Wieder und wieder las ich die letzten Worte, versuchte aus ihnen schlau zu werden, versuchte zu verstehen was sie wirklich bedeuteten.
Es waren meine Eltern. Meine echten Eltern!

Benommen fixierte ich die Wand vor mir, bis jemand mit voller Wucht gegen die Tür geworfen wurde und ein Grölen aus dem Flur schallte.
Mit immer noch schwerem Herzen stand ich auf, durchquerte den Raum und öffnete die Tür. Erschrocken blieb ich ihm Rahmen stehen.

Dort lag Lewis auf dem Boden, über ihm Hayes und beide schlugen auf einander ein, mit einer Gewalt die mir irgendwie Angst machte. Glassplitter lagen überall verteilt auf dem Boden und Bowle hatte sich über den gesamten Flur ergossen. Eigentlich hatte ich gar keine Gläser, sondern Plastikbecher gekauft, doch da fiel mein Blick auf den zerbrochenen Bilderrahmen mit einem Bild von mir, Lydia und Lewis.

Hayes schlug immer noch wie wild auf Lewis ein. Was sollte ich jetzt tun? Wahrscheinlich prügelten sie sich meinetwegen. Dieser Hass, der von Hayes ausging, war wahrscheinlich dem Bild zu verantworten und da Lewis noch nie der Feinfühlige war, hatte er mit spitzen Bemerkungen das Feuer nur noch so geschürt.

"Hört auf!" Rief ich schwach. Hayes blickte zu mir auf, war es Eifersucht, die ich da in seinem Blick erkannte? Eifersucht, wegen des Bildes? Weil ich in meiner Vergangenheit etwas mit Lewis zu tun gehabt hatte?
Er wandte sich wieder Lewis zu.

Lewis lachte Hayes hämisch an und schlug ihn dann mit voller Wucht ins Gesicht.
Eine Welle von Hass überkam mich.

"Stop!" Schrie ich ihn die Menge, welche schon angefangen hatte die beiden Jungs anzufeuern. Sie schauten perplex auf, doch ich war schon bei Ihnen.
Mit einem Griff hatte ich Hayes von Lewis hinunter gezogen.

Lewis stand auf und stand nun direkt vor mir. Ich schaute zu ihm auf, holte aus und gab ihm eine saftige Ohrfeige.

"Raus hier!" Schrie ich und schubste ihn aus der Haustür.
Alle waren verstummt, als ich mich wieder umgedreht hatte. Nur Alice hatte die Situation im Griff.

"So alle raus, Leute! Alle raus! Die Party ist vorbei." Sie trieb die Menge zum Ausgang. Auch Hayes ging, ohne mich noch eines Blickes zu würdigen.

"Was hast du da in der Hand?" Fragte Luna, als alle gegangen waren und deutete auf den Brief, welchen ich immer noch festumklammert hielt.

Das Herz rutschte mir in die Hose und Tränen füllten wieder meine Augen. "Das.. Das ist..." Schluchzte ich, doch ich brachte keinen vernünftigen Satz heraus.

Lydia schnappte sich flink das Papier.
"Mit freundlichen Grüßen Karen & Manuel Mendes? Mendes.. Wie Shawn Mendes?" Sie wurde leichenblass.

"Das kann doch nicht sein!" Sagte Alice und entriss Lydia denn Brief, doch auch ihre Miene verfinsterte sich schnell.
"Ganz eindeutig." Sie zog ihr Handy heraus und googelte.

"Das kann doch nicht sein.." Sagte sie wieder und starrte angestrengt auf den Bildschirm.

"Was... Was ist?" Fragte ich, immer noch zitternd.

"Ich würde mal sagen, Shawn Mendes ist dein Bruder." Sagte sie und schaute mich mit einem bohrendem Blick an.

Mein Kopf ratterte. Shawn Mendes..? Shawn Mendes....? Ich kannte seine großen Hits, wie Stitches, Treat you bettet und dieses Mercy-Lied. Aber so richtig, hatte ich mich noch nie mit ihm auseinandergesetzt.
Doch er war mein Bruder..! Mein eigener Bruder!

"Du hast auch noch eine kleine Schwester namens Aaliyah." Alice hatte den Blick wieder auf ihr Handy gerichtet.
"Sie wohnen in einem Vorort von Toronto, Pickering. Kanada."

Mein Blick wurde glasig. Ich musste dahin! Ich musste sie treffen und mit ihnen reden, sie kennen lernen.
"Wie komme ich am schnellsten dahin?" Meine Stimme klang fest und überzeugt, doch die anderen wirkten skeptisch.

"Wir sind hier in North Carolina! Du müsstest um nach Kanada, Toronto zu kommen ein Flugzeug nehmen." Sagte Luna. "Außer dem wäre es besser, wenn dich jemand begleitet der schon Autofahren kann."

Mein Blick fiel auf Lydia, doch sie schüttelte den Kopf. "Süße.. Ich weiß, wie wichtig dir das ist. Aber ich schreibe nächste Woche meine Abschlussklausuren und muss dementsprechend morgen abreisen. Es tut mir leid!"

"Hayes kann fahren!" Schrie ich fast aus. Sofort griff ich in meine Hosentasche, wählte seinen Kontakt aus und hatte ihn schon angerufen bevor ich darüber richtig nachdenken konnte. Aber egal, welche Dinge gerade zwischen uns standen, er musste mir jetzt einfach helfen!

"Hayes?" Flüsterte ich in den Hörer.

"Ja?"

"Du musst mir helfen!"

Far away//Hayes GrierWhere stories live. Discover now