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May saß am Rande des großen Felsens, mehrere Meter über der Tiefe.
Man hörte wie die Wellen gegen die Felsen schlugen und anschließend auf den schwarzen Sand rollten.
Es war, als hätten wir eine Verabredung.
Ich kam jeden Abend zur gleichen Zeit hier her, weil ich wusste, dass sie da sein würde.

Ich hatte mir vorgenommen, heute mit ihr zu sprechen.
Ich wollte wissen, warum Coach Fink mit ihr nach der Stunde noch reden wollte.
Ich wollte wissen, warum sie als einzige da bleiben musste.
Ich wollte wissen, warum sie so ein unglückliches Gesicht gemacht hatte, als er sie zu sich gerufen hatte.
Ich wollte wissen, warum ich nicht gelauscht hatte, obwohl es mich interessiert hatte. 
Ich wollte wissen, warum ich die beiden nicht beobachtet hatte. 
Ich wollte wissen, warum ich für meine Vermutung keine Beweise gesucht hatte. 

Wie jeden Abend ließ ich mich neben ihr nieder, die Beine über dem Abgrund baumelnd.
Wie jeden Abend sagte May nichts, als ich mich zu ihr setzte.
Wie jeden Abend redeten wir nicht miteinander; saßen bloß in einvernehmlichen Schweigen nebeneinander.
Wie jeden Abend fragte ich mich, ob sie meine Anwesenheit störte.
Wie jeden Abend saß ich so nahe neben ihr, dass ich ihren Geruch einatmen konnte.

Heute war es Pfirsich.

mayWhere stories live. Discover now