10.

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May saß am Rande des großen Felsens, mehrere Meter über der Tiefe.
Man hörte wie die Wellen gegen die Felsen schlugen und anschließend auf den schwarzen Sand rollten.
Es war, als hätten wir eine Verabredung.
Ich kam jeden Abend zur gleichen Zeit hier her, weil ich wusste, dass sie da sein würde. 

Ich hatte mir vorgenommen, heute mit ihr zu sprechen.
Ich wollte wissen, ob das stimmte, was mein bester Freund mir heute erzählt hatte.
Ich wollte wissen, ob die Sache mit ihren Eltern stimmte. 
Ich wollte wissen, wie sie dabei so vergnügt bleiben konnte. 
Ich wollte wissen, ob sie das wirklich war; vergnügt.

Wie jeden Abend ließ ich mich neben ihr nieder, die Beine über dem Abgrund baumelnd.

Wie jeden Abend sagte May nichts, als ich mich zu ihr setzte.
Wie jeden Abend redeten wir nicht miteinander; saßen bloß in einvernehmlichen Schweigen nebeneinander.
Wie jeden Abend fragte ich mich, ob sie meine Anwesenheit störte.
Wie jeden Abend saß ich so nahe neben ihr, dass ich ihren Geruch einatmen konnte.

Heute war es Grapefruit. 

mayWhere stories live. Discover now