FÜNFUNDVIERZIGSTES KAPITEL

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Mittlerweile waren vier Wochen vergangen und alles verlief perfekt. Ab und zu bekamen wir uns in die Haare, versöhnten uns aber gleich danach wieder. Unsere Eltern hatten uns auch besucht und sich unglaublich gefreut, dass alles sich zum Guten gewendet hatte.

Gelangweilt saß ich im Wohnzimmer vor dem Fernseher und stopfte die Erdbeeren in mich hinein. Gökhan war auf der Arbeit sowie all meine anderen Freunde. Ich wollte auch unbedingt anfangen zu arbeiten, doch Gökhan wollte mich nicht lassen, da er der Meinung war, dass es uns an nichts mangelte.

"Es reicht, wenn ich arbeite."

Diesen Satz sagte er ständig zu mir, wenn ich ihn drauf ansprach. Zuhause hielt ich es jedoch kaum aus. Aus diesem Grund stand ich auch von der Couch auf und ging mich oben fertig machen. Ich machte mich etwas hübscher und schnappte mir noch schnell meine Tasche. Unten auf der Kommode lagen zwei weitere Autoschlüssel. Ich nahm mir einfach eins davon und ging auf die Garage zu. Nachdem ich den Knopf betätigt hatte, öffnete sich die Garagentür und die zwei Autos waren zu sehen. Ein Park war leer, da Gökhan damit zur Arbeit gefahren war. In der Garage war ein komplett schwarzer Audi r8 zu sehen, den ich lieber nicht fahren wollte. Daneben war ein Mercedes, ebenfalls in schwarz. Auch dieser Wagen versprach viel PS, jedoch blieb mir nichts anderes übrig als den zu nehmen. Bevor ich in das Auto einstieg, stach mir etwas anderes ins Auge. Neugierig ging ich darauf zu und zog den Laken weg. Vor mir stand ein Motorrad in schwarz. Gökhan hatte es wirklich mit der schwarzen Farbe, doch seit wann war er im Besitz eines Motorrades? Er hatte doch überhaupt keinen Führerschein dafür, soweit ich wusste. Verwirrt betrachtete ich das wirklich gefährlich wirkende Motorrad, stieg dann aber in den Wagen und machte mich auf dem Weg zu Gökhan.

"Guten Tag Frau Demirbas, schön Sie wiederzusehen.", begrüßte mich die Sekretärin meines Mannes freundlich und lächelte dabei warmherzig. Auch ich lächelte sie an und lehnte mich an den Tresen. "Guten Tag Emily. Wie oft soll ich dir noch sagen, Dilek.", rollte ich die Augen und ging mir einmal durch die Haare. "Das würde dem Herrn Demirbas nicht gefallen.", meinte sie nur. "Was würde mir nicht gefallen?", hörte ich seine Stimme plötzlich und sah zur Seite. Verwundert sah er mich an, kam dann auf mich zu und legte seine Hand auf meinen Rücken. "Was machst du hier?", wollte er von mir wissen und gab mir einen Kuss auf die Wange. Bevor ich was sagen konnte, antwortete Emily auf die erste Frage von ihm. "Ihre Frau beim Vornamen zu nennen.", informierte sie ihn und sah zu uns beiden hoch. Gökhan zog streng seine Augenbrauen zusammen, nickte und zog mich mit in sein Büro. Dort schloss er die Tür und zog mich sofort eng an sich. Seine Hand ging durch meine offenen langen Haare bevor er einen hauchzarten Kuss auf meinen Lippen hinterließ. "Wozu hast du dich so hübsch gemacht?", wollte er von mir wissen und sah mich dabei neugierig an. Sein heißer Atem prallte auf mein Gesicht und ließ mich verrückt werden. Ich liebte seine Nähe. "Mir war langweilig. Also dachte ich mir ich mache mich mal etwas hübscher für meinen Mann und statte ihm ein Besuch ab.", gab ich ehrlich zu und grinste, als ich sah, wie er schmunzelte. Seine Mundwinkel zuckten nach oben, bis schließlich seine Grübchen und seine perfekten weißen Zähne zu sehen waren. "Deine Denkweise gefällt mir.", meinte er daraufhin und küsste mich leidenschaftlich. Unser Kuss wurde unterbrochen, als es plötzlich an der Tür klopfte. Schnell entfernte ich mich von ihm und leckte mir ein letztes Mal über die Lippen, um den Geschmack von Gökhan aufzunehmen. Dies bemerkte Gökhan und sah mich amüsiert an, während er die Person hereinbat. Er ging um seinen Schreibtisch und nahm Platz, dabei deutete er mir auf den Stuhl gegenüber von ihm. Ich nahm Platz und sah zu Emily, die nun im Raum stand und zu Gökhan sah. "Herr Mertens wird sich wahrscheinlich verspäten.", informierte sie Gökhan. Ich sah zu Gökhan, der seine Augenbrauen sofort streng zusammenzog. Das gefiel ihm anscheinend überhaupt nicht. Er presste seine Lippen aufeinander und atmete genervt aus, bevor er sprach. "Sagen Sie ihm ab und teilen Sie ihm mit, dass Pünktlichkeit oberste Priorität ist. Wenn er es begriffen hat, vereinbaren Sie einen neuen Termin." Emily nickte, lächelte mir kurz zu und verließ dann das Büro. Ich stütze meine Arme auf den Schreibtisch, meinen Kopf auf meine Handfläche und sah belustigt zu Gökhan. Dieser hatte einen konzentrierten Blick drauf und starrte auf den Bildschirm seines Laptops. Er kniff seine Augen zusammen, griff dann seufzend in die Schublade, die er öffnete, und setzte sich eine Brille auf. Überrascht zog ich die Augenbrauen hoch und studierte sein Gesicht mit dieser Brille. Die Brille stand ihm und sah verdammt attraktiv aus an ihm. Egal was dieser Mann mit sich machen würde, er würde immer perfekt aussehen. "Ich spüre deine schmachtende Blicke Dilek.", sagte er plötzlich und lächelte vor sich hin, ohne mich einmal anzusehen. "Die Brille steht dir.", grinste ich breit und biss mir auf die Unterlippe. Gökhan hob eine Augenbraue und sah mich an. Dann nahm er die Brille ab, klappte sein Laptop zu und stand auf. "Lass uns was essen gehen.", meinte er und zog mich zu sich. Bevor wir Hand in Hand sein Büro verließen, gab er mir noch ein Kuss auf die Lippen.

Gefangen von der Liebe...Where stories live. Discover now