ZWEIUNDDREIßIGSTES KAPITEL

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Völlig in Gedenken versunken saß ich hier im weichen und weißen Sand und starrte raus aufs klare Meer vor mir. Es war hier traumhaft schön. Die Sonne strahlte direkt aufs Meer und ein leichter angenehmer Wind wehte durch meine offenen Haare. Nur sehr wenige Menschen waren hier am Strand. Ich sah zu dem Laufsteg, der bis tief ins Meer ging zu den Bungalows, und sah wie Gökhan sich auf dem Weg in meine Richtung machte. Lächelnd legte ich meinen Kopf auf meine Knie und beobachtete seine Schritte.

Er setzte sich hinter mir in den Sand, spreizte seine Beine und zog mich zwischen seine Beine. Ich lehnte mich zurück an seine Brust und legte meine Hand auf seinen Bein. "Es ist so schön hier.", schwärmte ich von den Malediven. "Nicht so schön wie dein Mann.", widersprach er und brachte mich somit zum lachen. "Nicht mal annähernd.", meinte ich und sah zu ihm auf, um ihm ein Kuss auf die Lippen zu geben.

Eine Weile blieben wir noch hier am Strand und gingen dann zurück zu unserem Bungalow. Da Gökhan irgendetwas geplant hatte, wovon er mir vorher auch nichts sagen wollte, zogen wir uns an und machten uns auf dem Weg. Er meinte nur, dass ich meinen Bikini anbehalten sollte. Also hatte ich mir einfach nur ein luftiges Sommerkleid angezogen und passende Sandalen dazu. Meine Haare hatte ich zu einem Zopf zusammengebunden, da es viel zu warm war.

Wir liefen Hand in Hand und kamen irgendwann zum stehen. Grinsend sah Gökhan durch seine Sonnenbrille zu mir und zog mich dann mit sich. Verwirrt folgte ich ihm und erblickte einen Schild, das mir verriet, dass man hier tauchen konnte. Sofort stieg die Nervosität in mir und ich umklammerte seine Hand stärker. "Gökhan!", mahnte ich ihn und blieb stehen. "Dilek wenn du deinen Hintern jetzt nicht von alleine bewegst, sorge ich dafür, dass sie dich den Haien als Abendessen servieren.", drohte er mir und hob seine Augenbraue. Ich verdrehte meine Augen und schlug ihm auf den Oberarm. "Das glaubst du doch wohl selber nicht." Plötzlich zog er mich an sich und hielt mein Gesicht zwischen seine Hände. "Das wird dir gefallen. Vertrau mir einfach Schatz." Ich sah ihm in die Augen und nickte seufzend. Ich wollte es mir erstmal ansehen. Danach konnte ich mich ja immer noch zurückziehen.

"Das kannst du vergessen!", gab ich sicher von mir und sah ihn ernst an. Ein Mann drückte Gökhan einen Taucheranzug und alles andere in die Hand und hielt anschließend auch mir die ganzen Sachen hin. "Komm schon, sei keine Spaßverderberin.", versuchte Gökhan mich zu überreden, doch ich blieb bei meinem nein. Der Mann legte die ganzen Sachen auf die Bank neben mir und besprach mit Gökhan kurz alles andere und ging dann zu den anderen. Nachdem Gökhan die Sachen angezogen hatte, kam er zu mir und sah mich auffordernd an. "Gökhan ich habe dir bereits auf den Flug hierher erzählt, dass ich eine scheiß Angst davor habe.", zischte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. Gökhan verdrehte gleichgültig seine Augen und bückte sich, um mir meine Sandalen auszuziehen. Ich versuchte meinen Fuß wegzuziehen, aber er hielt meinen Fuß fest. Er hatte beide ausgezogen und stellte sich nun wieder vor mich hin. Mit einem Ruck hatte er mir mein Sommerkleid ausgezogen und nun stand ich in meinem Bikini vor ihm. "Gökhan bitte." , "Dilek deine Höhenangst hast du überwinden können, das schaffst du auch. Ich bin bei dir.", versicherte er mir. Ich atmete tief ein und aus und nahm schließlich den Taucheranzug in die Hand. "Das tue ich nur für dich.", ließ ich ihn wissen und zog es mir mit seiner Hilfe an. Die ganze Zeit hatte er ein breites Grinsen in seinem Gesicht.

Kurz bevor wir reinspringen sollten, nahm ich tief Luft und nahm dann den Mundstück des Atemreglers in den Mund. Mein Herz schlug verdammt schnell und die Angst wurde immer größer. Gökhan sah zu mir, nahm meine Hand in seine und nickte mir zu. Fest kniff ich meine Augen zusammen und sprang mit ihm. Kurz nachdem wir gesprungen waren, öffnete ich meine Augen wieder und sah direkt in Gökhans eisblaue Augen, die mich ein wenig beruhigten. Ängstlich sah ich mich um und sah dann wieder zu Gökhan. Ich zeigte nach oben und wollte sofort wieder an die Oberfläche, doch Gökhan hielt mich bei sich und schüttelte seinen Kopf. Erschrocken riss ich meine Augen auf als ein Babyhai vor uns entlang schwamm. Mein Herz stockte für diesen einen kleinen Moment und ich wusste, dass ich Gökhan umbringen würde sobald wir das Meer verlassen würden. Während Gökhan meine Hand hielt und mich führte, sah ich mich genau um und als Gökhan wieder zu mir sah, verflog die Angst für den Moment. Ich sah wie seine Augen strahlten und mir wurde warm ums Herz. Er nahm den Mundstück aus seinem Mund und auch aus meinem und küsste mich direkt. Als wir uns voneinander lösten, Bahnen wir das Ding wieder in den Mund und ich sah zu ihm. Gökhan zeigte in eine Richtung, wo ich auch hinsah. Dort wurden Fotos unter Wasser geschossen und soeben anscheinend auch eins von uns beiden.

Gefangen von der Liebe...Where stories live. Discover now