ELFTES KAPITEL

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Immer wieder sah ich zu Gökhans Freund. Wieso musste er ihm das unbedingt sagen? Ich sah wie er telefonierte und dabei zu mir sah. Es war definitiv Gökhan. Als er mit der Hand eine Geste machte, dass ich zu ihm sollte, stand ich auf und ging zu ihm. Er reichte mir sein Handy, das ich zögernd annahm.

"Gökhan?", sprach ich seinen Namen vorsichtig aus. Ich hörte ihn ein- und ausatmen. "Da siehst du mal, meine Sorge war berechtigt." Dazu sagte ich nichts, denn er hatte recht. Ich blieb still bis er wieder anfing zu reden. "Fahr nach Hause Dilek. Jetzt! Wir sprechen später darüber." , "Aber-" , "Widersprich mir dieses eine mal nicht, nur dieses eine mal. Ich warte vor deiner Wohnung. Also mach dich auf dem Weg sonst werde ich dorthin kommen und dich dazu zwingen. Such es dir aus.", knurrte er wütend. "Ist ja gut!", nuschelte ich und legte auf. Nachdem ich das Handy dem Jungen gab, ging ich zu meinen Freundinnen. Glücklicherweise wollten sie auch nach Hause. Der Freund von Gökhan folgte mir. "Könnten wir die Rechnung bitte haben?" Er sah zwischen mir und meine Freundinnen hin und her. "Für euch gibt es heute Abend keine." , "Wie bitte?", kam es nun von Sevgi. Ich verstand sofort, als er mich ansah und seine Hand um sein Nacken legte. Wer sonst sollte da hinter stecken außer mein lieber Freund. Wieso musste er so sein? Verärgert verließ ich mit meinen Freunden die Bar und stieg in mein Auto.

"Dilek wieso bist du plötzlich so schlecht gelaunt?", fragte mich Sevgi, die sich auf den Beifahrersitz gesetzt hatte. "Ich bin nicht schlecht gelaunt.", streitete ich ab und fuhr los. "Nur nicht meine Süße. Deine super Laune ist ansteckend." Die Ironie war in Aslis Stimme kaum zu überhören. Ich sagte nichts mehr dazu und hielt vor Aslis Elternhaus an. Nachdem sie sich verabschiedet hatte, stieg sie aus.

Endlich kam ich vor meiner Wohnung an nachdem ich auch Sevgi Zuhause abgesetzt hatte. Ich öffnete die Tür und trat in den Flur ein. Plötzlich wurde die Tür wieder aufgedrückt und Gökhan stand vor mir. Überrascht sah ich ihn an. "Was hast du denn hier zu suchen?" , "Hoch mit dir erstmal." Ich ging hoch und biss mir auf die Unterlippe. Wie sehr ich seine tiefe männliche Stimme liebte. Ich wusste nur zu gut, wieso er hier war und was gleich passieren würde.

Wir standen in meiner Wohnung und ich schaltete das Licht an. Gökhan zog mich am Handgelenk zu sich und prüfte mich von oben bis unten mit einem strengen Blick. "Du wirst nie wieder eine Bar betreten ohne, dass ich dabei bin. Nie wieder Dilek! Ich habe dir gesagt, dass das keine gute Idee ist, aber so stur wie du bist musstest du dich ja wieder mal durchsetzen. Weißt du eigentlich, was er mit dir gemacht hätte, wenn Cihan nicht da wäre?" Seine eisblauen Augen waren dunkler als sonst. Er war außer sich vor Wut und hatte dementsprechend auch seinen Blick drauf. Bei seinen Worten musste ich schlucken. Sicher konnte ich mir denken zu was das ganze hätte führen können. Es hätte sehr schlimm ausgehen können für mich, aber zum Glück war Gökhans Freund Cihan rechtzeitig da.

Gökhan ließ mein Handgelenk los und ging sich aufgebracht durch die zerzausten Haare. Selbst wenn seine Haare nicht gemacht waren, sah er verdammt gut aus. Zeit an solche Gedanken konnte ich im Moment nicht verschwenden, da er seine Wut weiterhin raus ließ. "Ich werde diesem Typen alle Finger brechen.", sagte er entschlossen.Dann schloss er seine Augen und atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen. Ich ging auf ihn zu und schlang meine Arme einfach um ihn. "Ich hätte auf dich hören sollen.", sagte ich und hob meinen Kopf, um seinen Kinn zu küssen. "Ich will einfach nicht, dass dir was schlimmes passiert Dilek. Das könnte ich nicht ertragen." Endlich erwiderte er meine Umarmung und beruhigte sich allmählich. "Ich weiß." Dabei nickte ich. "Versprich mir, dass du dich von solchen Orten fern hältst solange ich nicht dabei bin. Zumindest eine männliche Person, die auf euch aufpassen kann.", verlangte er. "Versprochen.", sagte ich daraufhin. Er nickte und küsste meine Schläfe. Zufrieden lächelte ich. Ich war erleichtert darüber, dass es zu keinem großen Streit gekommen war.

Gefangen von der Liebe...Onde histórias criam vida. Descubra agora