ACHTUNDZWANZIGSTES KAPITEL

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Blinzelnd öffnete ich meine Augen und musste erstmal zu mir kommen. Ich lag auf Gökhans Bett und die Sonnenstrahlen blendeten mich. Es dauerte nicht lange, bis bemerkte, das Gökhan nicht mehr neben mir lag. In mir stieg sofort die Sorge um ihn. Ich stand vom Bett auf, machte mich in Bad kurz frisch und ging dann die Treppen runter. Nirgendwo war Gökhan hier zu sehen. Ich sah auf die Uhr und stellte fest, dass es halb acht war. In eineinhalb Stunden müsste ich auf der Arbeit sein. Schnell ging ich wieder hoch und betrat wieder das Zimmer. Ich wollte gerade auf meinen Koffer zugehen, als ich einen Zettel auf der Kommode entdeckte. Neugierig kletterte ich auf das Bett und nahm den Zettel in die Hand.
"Guten Morgen mein Schatz. Werde rechtzeitig da sein, um dich zu deine Arbeitsstelle zu fahren.
Gökhan"

Mehr stand nicht auf dem Zettel. Seufzend ließ ich es fallen und stand auf, um mich für die Arbeit fertig zu machen.

Eine Woche später...
Die ganze Woche hatte ich gearbeitet und die restlichen Stunden meines Tages hatte ich mit meinen Freunden verbracht. Gökhan hatte ich öfter angerufen, doch er verhielt sich komischerweise abwesend. Ich schlief auch wieder in meiner Wohnung seit fünf Tagen, da er kaum Zeit für mich hatte. Ich konnte mir denken, dass es wegen der Arbeit war. Immerhin hatte er viel zutun.

"Also hast du jetzt zwei Wochen Urlaub?" Ich nickte und konzentrierte mich weiterhin auf das Essen. Ich hatte nämlich alle zu mir eingeladen heute Abend und bereitete gerade mit Asli zusammen das Essen vor. "Wird Gökhan gleich auch kommen?", wollte sie von mir wissen und schob sich eine Scheibe von den Gurken in den Mund. "Nein, er hat viel zutun im Moment." Daraufhin sagte sie nichts mehr. Wir kochten gemeinsam zu Ende und warteten nur noch auf die anderen, die sich nacheinander alle eintrafen. Umut, Baris, Tolga, Sevgi, Ezgi und Can kamen dazu. Nachdem sich alle die Hände gewaschen hatten, setzten wir uns an dem Esstisch und aßen gemeinsam.

"Wo ist Gökhan?", fragte Sevgi ebenfalls und sah zu mir. "Er hatte keine Zeit.", antwortete Umut ihr schneller, als ich es könnte und grinste mich dabei an. "Nichts für ungut Süße.", meinte er zu mir und ich schüttelte grinsend meinen Kopf.

Später kamen überraschenderweise auch meine Geschwister dazu, was mich wirklich sehr freute. Ich wollte die Tür zu machen, doch mein Bruder hielt mich auf. "Da kommen noch welche." Verwirrt sah ich ihn an und wartete gespannt an der Tür. Meine Augen weiteten sich, als Gökhans Eltern gemeinsam mit meinen Eltern die Treppen hochkamen. Mein Herz fing an verdammt schnell zu schlagen. Was ging hier vor sich? Wieso kamen seine und meine Eltern gemeinsam zu mir in meine Wohnung? Trotz meinem Schockzustand begrüßte ich alle vier und bat sie rein. Auch beim zweiten Mal wurde ich daran gehindert die Tür zu schließen. Burak rief im Hausflur nach mir und winkte mich zu sich. "Hör zu, du musst nur ganz kurz mit mir mitkommen. Zieh deine Jacke und Schuhe an.", bat er mich und sah mich dabei ernst an. Verblüfft hob ich meine Augenbrauen. "Burak ich kann nicht. Weißt du eigentlich wie viele sich gerade in meiner Wohnung befinden?" , "Bitte Dilek. Tu es für Gökhan, sonst explodiert sein Kopf gleich in seinem Büro." , "Hat er wieder durchgearbeitet?" Burak nickte. Seufzend ging ich rein und wollte gerade Bescheid geben, dass ich kurz weg musste, doch Sevgi stand bereits mit meiner Jacke vor mir und lächelte nickend. Verwirrt sah ich sie an, zog meine Schuhe dabei an und nahm ihr schließlich meine Jacke ab. "Ich blicke hier wirklich kaum noch durch." , "Dilek warte. Du bist heute so schick und elegant angezogen und ziehst deine Sportschuhe an?", fragte sie belustigt und ich sah automatisch an mir herunter. "Nimm lieber die hier." Sie überreichte mir meine schwarzen Louboutins, die ich schnell gegen meine Sportschuhe tauschte.

"Burak du fährst in die falsche Richtung." , "Nein, ich bin schon richtig." , "Wie du meinst." Ich hielt die restliche Fahrt meinen Mund und sah aus dem Fenster. Ich verstand im Moment so einiges nicht. Irgendetwas ging hier vor sich, aber was? Vor allem die Tatsache, dass Gökhans Eltern mit meinen Eltern im Wohnzimmer saßen, brachten mich aus der Bahn.

Gefangen von der Liebe...Where stories live. Discover now