Kapitel 43# Be broken

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Lorraine P.O.V.

"Ich gebe auf, mach was du willst aber hör auf mir und meinen Freunden weh zu tun"

Anschließend kugelte ich mich zusammen und schloss die Augen, aber dann schielte ich doch nocheinmal zu Max, der zufrieden grinste und mir einen Kuss auf den Kopf gab.

"Genau darauf habe ich gewartet."

Er kletterte aus dem Bett und wollte gerade das Zimmer verlassen, als er doch nocheinmal stehen blieb und sich zu mir drehte und sagte: "Dann brauchen wir ja nur noch warten bis zu 18 bist oder wir reden mit deinen Eltern."

Ich erstarrte. Mein Herz stoppte und ich hielt die Luft an. Meine Eltern. So viele Gedanken in einem Moment und sie alle stachen wie ein Messer auf mich ein. Sie alle ließen mich zurück an das denken, was sie mir und Nate angetan hatten. Es spielte sich wie ein Film vor meinen Augen ab und ich spürte jeden einzelnen Moment wie einen Stich, als wäre es erst eben passiert. Doch dann kam der Hass, der Hass auf sie und die Verzweiflung und die Frage wieso sie so etwas grauenvolles und herzloses getan hatten.

Der nächste Gedanken, es war wie eine Welle von Schmerz und Verzweiflung, traf mich wieder und mein Herz verkrampfte sich innerlich. Sie würden kommen, sie würden an meinem schlimmsten Tag kommen und zusehen, wie ich den Rest meines selbst weg schmiss und auch mein Leben. Sie würden dort sitzen, in der ersten Reihe sitzen und alles beobachten. Wahrscheinlich würden sie sich sogar freuen. Darüber freuen, dass ihre Tochter leidet und nie wieder glücklich sein würde, nie wieder das grausame Stück etwas, für das sie mich hielten.

An diesem Tag, würde alles von mir sterben, in einzelne Stücke brechen und nie wieder heilen.

Ich fragte mich wie mein Leben nur so kaputt gehen konnte. Das einzige was ich wollte war glücklich zu sein.

"Lory" Ich schreckte hoch und musste auch erstmal tief Luft holen. Ich hatte wohl die ganze Zeit die Luft angehalten.

"Was ist los?" fragte Max mich, er stand immer noch im Türrahmen und stand dort wohl auch die ganze Zeit.

"Nichts Nichts" schüttelte ich den Kopf und schmiss mich zurück auf das Kissen. Die Gedanken plagten mich, sie waren grauenvoll und fingen an weiter mein inneres zu zerstören.

Ich verstand es bis heute nicht, es war so unlogisch für mich. Wieso hatten sie das damals getan, wieso hatten sie mich in die Klapse gesteckt, wieso hatten sie Nate ins Gefängnis gesteckt. Wieso taten sie uns das immer nur an?

Ich seufzte und fuhr mir einmal über das Gesicht. Ich war frustriert, sehr frustriert.

"Ich werde mal mit meinem Vater reden, vielleicht können wir den Termin der Hochzeit vor ziehen" Er wirkte so euphorisch, so glücklich dabei, das man fast vergessen konnte, dass er so etwas wie Gefühle garnicht besaß.

Ich nicke nur und wusste nicht was ich jetzt machen sollte, vielleicht könnte mal raus gehen. Ich hatte seit fast zwei Wochen nichteinmal dieses Haus verlassen. Somit stand ich auf, lief zu Max seinem Kleiderschrank nahm mir ein T-shirt und eine Hose raus und zog mich um. Es war mir egal, dass die Sachen mir nicht passten, denn sie verdeckten alle wichtigen Stellen.

Als ich mich nocheinmal im Spiegel überprüft hatte, verließ ich das Zimmer und machte mich zielstrebig auf den Weg nach draußen.

Aber würden sie mich überhaupt raus lassen? Das hätte ich vorher doch nocheinmal durch denken sollen. Schnell durch querte ich den Essenssaal und trat in die Eingangshalle. Und dort entdeckte ich auch schon Max und Lucien, sie standen im Eingangsbereich und unterhielten sich, als ich näher kamen, drehten sich sich zu mir um.

"Guten Morgen Lory, wir haben uns gerade über dich unterhalten" begrüßte Lucien mich freudig und ich lächelte ihn kurz und auch falsch an. Ich war nicht so gut gelaunt, wie er. Aber das verstand man doch auch oder?

"Und Dad was denkst du?" fragte Max daraufhin auch gleich seinen Vater, der ihn nachdenklich anschaute.

"Das bekommen wir bestimmt hin. Was meinst du Lory? Es wird doch nicht schwer sein deine Familie zu finden oder? Wir könnten sie ja mal zum Essen einladen um über unsere Pläne zu sprechen."

In diesem Moment wich mir die ganze Farbe aus dem Gesicht. Ich hatte mich ja damit abgefunden, dass sie zu Hochzeit kamen, aber doch nicht früher. Ich wollte sich nicht früher sehen und ich wollte auch nicht, dass sie wussten, dass Nate und ich hier waren. Dann war doch alles umsonst gewesen! Es würde wieder so werden, wie bei den Familientreffen. Grauenvoll für mich und wunderschön für sie.

In diesem Moment und bei dem Gedanken daran, dass es sich alles wieder wiederholte, sah ich wie vor meinem inneren Augen schwarze Punkte anfingen zu tanzen. Ich taumelte nach hinten und wusste, dass ich nicht mehr lange auf den Füßen stehen würde. Sie nahmen mir immer die Sicht, bis der Boden immer näher kam und die Dunkelheit mich einholte.

Was war passiert?

War ich Ohnmächtig geworden? Aber wieso war ich dann noch wach? Also nicht so richtig wach wach, aber ich konnte noch nachdenken.

Vielleicht war ich im Moment einfach zu überfordert mit der ganzen Situation gewesen. Mit meiner Familie...

Ihre Gesichter tauchten auf. Mum, Dad, Grandma, Grandpa, meine nervigen Cousins und Cousinen und Tante Beatrice... Sie alle schauten mich voller Hass und auch voller Abscheu an. Sie hassen Nate und mich, das war mir schon gewusst.

Aber wieso mussten sie dann immer noch ein Teil meiner Familie sein?

***

Was wird es wohl werden?

~May

Badboy Brother and the MafiaWhere stories live. Discover now