Kapitel 42# weinerliches Widersehen

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Lorraine P.O.V.

Wie versteinert stand ich noch immer dort und ich spürte wie mir langsam die Tränen in die Augen stiegen. Er hatte so Recht, ich würde Kyle nie meine Gefühle gestehen, nie auch nur annähernd eine schöne Beziehung mit ihm führen können...

"Max ich warne dich, wenn sie gleich anfängt zu weinen, dann bringe ich dich um" knurrte Kyle und auch Nate sah so aus.

"Wirklich?" hörten wir Stimmen hinter uns und Max drehte sich um, natürlich mit mir in seinem Arm.

Bryan, Aiden, Blake und Cameron standen dort, bewaffnet und sie sahen so aus, als würden sie die Waffen auch gleich verwenden.

"Macht noch einen Schritt und wir blasen euch den Kopf weg" knurrte Bryan und kamen noch etwas näher. Max lachte amüsiert und drückte mich noch näher an sich ran.

"Ly sei bitte ehrlich, ich kann nicht unwissend hier verschwinden." meinte Nate flehend.

Ich schluckte. Ich wusste wie sehr es ihn zerstören würde, wenn ich nichts sagen würde, aber ich wusste auch wie sehr es mich am Schluss zerstören würde, wenn ich es ihm sagte. Oder eher wie sehr Max mich zerstören würde.

"Da bin ich mal gespannt was du wählst. Das wohl deines Bruders oder dein eigenes."

Wieder musste ich schlucken, ich wollte gar nicht wählen. Ich liebte meinen Bruder, aber ich kümmerte mich auch um mein eigenes Wohl. Ich stellte beides gleich.

"Entscheide dich Lory" raunte Max wieder und die Tränen kamen wieder hoch, aber ich kniff die Augen zu und atmete einmal durch.

"Es tut mir leid Nate" murmelte ich leise und er schaute mich überrascht, empört und wütend zugleich an.

"Ly aber..." Max unterbrach ihn. "Lass deine Schwester, sie will es dir nicht sagen. Sie haben eben ihre Gründe"

Wieder einmal musste Kyle Nate zurück halten, damit er nicht ganz durch drehte. Nate war jetzt offiziell am Ende seiner Nerven.

"Wir gehen jetzt" raunte mir Max ins Ohr, drehten uns einmal und ging los. Okay er schob mich eher, da ich gleich zusamnen brach. Nicht nur Nate war am Ende seiner Nerven.

Wir liefen an seinen Brüdern vorbei, wieder rein in meine persönliche Hölle und die Flure entlang zurück in Max sein Zimmer, dort ließ er mich dann endlich los.

"Du hast dich heute wirklich gut benommen" meinte er schon fast stolz und ich ließ mich einfach nur auf den Boden nieder. Egal was er jetzt noch machte oder sagte, noch mieser konnte ich mich nicht mehr fühlen.

"Hey Kopf hoch, es ist nichts passiert" meinte er und ich wurde kurz wütend.

Es war nichts passiert? Ich hatte Nate eben wahrscheinlich das Herz raus gerissen, das war doch einfach nicht nichts!

Ich brodelte voller Hass, aber in mich hinein, denn ich traute mich nicht hier gerade völlig durch zu drehen und herum zu schreien.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und schaukelte mich hin und her, ich atmete ein uns aus. Irgendwie musste ich mich ja beruhigen.

"Ist etwas Lory?" fragte Max nach und ich schüttelte einfach mit zusammengebissenen Zähnen den Kopf. Max seine Mundwinkel zuckten nach oben, anschließend drehte er sich um und ging ins Bad.

Ich sprang auf, drückte meinen Kopf ins Kissen und schrie los. Ich schrie mir meinen ganzen Schmerz von der Seele und spürte wie das Kissen langsam nass wurde...

Na toll, jetzt weinte ich wieder.

Wieso konnte Max mich nur so runter machen? Wieso schaffte er es immer wieder? Ich war doch noch sie so gewesen, so zurückhaltend, so schwach und zerbrechlich.

Ich war doch verdammt nochmal Lorraine Crystal O'Connor! Aber vielleicht war ich das nicht mehr? Vielleicht musste ich mich einfach mal verändern, älter werden und mich so verhalten, wie man es von mir verlangte.

Ich drehte mich auf den Rücken und fuhr mir einmal über das Gesicht.

Es war Zeit etwas zu ändern.

Anschließend seufzte ich und richete mich auf, mein Blick fiel auf Max, der im Türrahmen stand und mich wohl die ganze Zeit beobachtet hatte.

"Jetzt alles okay bei dir?" grinste er und legte den Kopf schief. "Lass es bitte einfach" sagte ich leise und schloss die Augen.

Ich hörte Schritte, sie kamen immer näher und dann senkte sich auch die Matratze neben mir. Max hatte sich neben mich gelegt und ich spürte seinen Atem in meinem Nacken. Er lag genau neben mir.

"Über was denkst du nach? Erzähl es mir" verlangte er und ich drehte mich zu ihm. "Das möchte ich dir nicht erzählen" sagte ich kleinlaut und traute mich wieder mal ihm nicht in die Augen zu schauen.

Doch das brachte ihn dazu, es noch mehr wissen zu wollen. Er legte einen Finger unter mein Kinn und schob es hoch, jetzt musste ich ihn doch ansehen. Widerwillig. Aber ich wich seinem stechenden und vordernden Blick aus, ich schaute überall hin, nur nicht in seine Augen.

"Schau mich an" brummte er und der Griff um mein Kinn wurde verstärkt. Aber ich wollte nicht, aber schlussendlich musste ich. Denn Max war kurz davor wirklich wütend zu werden.

Meine Augen wanderten seinen Hals hoch, dann an seinem Kinn und am Schluss schaute ich ihm in die Augen.

"Gut so. Und jetzt, worüber hast du nachgedacht?"

"Über mich" Es klang vielleicht egoistisch aber es stimmte.

Max runzelte die Stirn und ich wusste, er würde gleich nach fragen und wissen über was genau nachgedacht habe.

"Lory hör auf in Rätseln zu reden und sprich endlich Klartext" Er klang leicht gereizt und ich fasste in den Moment meinen ganzen Mut zusammen, den ich noch hatte.

Badboy Brother and the Mafiaحيث تعيش القصص. اكتشف الآن