Kapitel 28

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,,Also ich finde wir waren heute sehr erfolgreich'' 

Und ich finde du bist immer noch ein Idiot der heute unnötig viel Geld aus dem Fenster geworfen hat. Wie unterschiedlich unsere Meinungen doch sind. 

,,Jetzt guck nicht so griesgrämig Lola und freu dich einfach über deine neuen Klamotten'' 

Ich blieb still und lief einfach weiter. Ich konnte mich über diese Klamotten nicht freuen, selbst wenn ich es wollte. Sie ließ es einfach nicht zu. Alles was sie tat war mir zu zu sprechen wie egoistisch ich war und Caspar meine Klamotten kaufen ließ. Sie flüsterte die ganze Zeit, immer und immer wieder lachte sie auf wenn sie merkte wie sehr sie mich traf und wie sehr sie mich und mein Handeln beeinflusste. 

Ich konnte mich mit ihr im Kopf einfach nicht über die Klamotten freuen, die mir durch aus ja sogar gefielen. Sie waren schlicht und unauffällig und Caspar hatte genau den Geschmack von mir getroffen aber trotzdem macht sie alle schlecht und sie hat ja recht. 

Wie kann ich mir einfach die ganzen Klamotten von Caspar bezahlen lassen? 

Ich kann ihm dass doch nie und nimmer wieder geben oder es irgendwie ausgleichen. Ich hab doch selber nichts und ich will einfach nicht auf Kosten anderer leben ob es sich aufs Essen bezieht oder eben auf die Kleidung. In beiden Fällen war ich es jedoch bei Caspar und das gefiel mir einfach nicht auch wenn er immer und immer wieder sagte dass es ihm nichts ausmachte. 

,,Lola bitte, hör auf dir Gedanken darüber zu machen. Ich bekomme genug Taschengeld und so wie ich meine Mutter kenne wird sie mir heute Abend das Geld sowieso wieder geben und auch sie verdient doch genug. Hör auf dir von ihr ein schlechtes Gewissen ein reden zu lassen'' Ich nickte nur leicht und ließ mich im selben Moment von Caspar in den Arm nehmen. Sanft drückte er mich an sich und umschloss mich mit seinen Armen. 

,,Alles ist gut Lola. Schenk ihren Worten kein glauben. Sie liegt falsch, sie kennt mich doch gar nicht und weiß dich gar nicht was ich denke'' 

Es ist nicht so leicht Caspar. Es wäre so schön wenn ich einfach ihre Worte ignorieren könnte aber es funktioniert einfach nicht. 

,,Ich weiß Lola aber irgendwann wirst du es schaffen, irgendwann wirst du sie besiegt haben und dann schweigt sie'' stumm befreite ich mich aus seinen Armen als ich seine Freunde bemerkte die wieder kamen. 

,,Okay müsst ihr jetzt noch irgendetwas kaufen?'' Caspar schüttelte den Kopf, nahm die Taschen in die linke Hand um dann mit seiner rechten meine zu verweben. Sanft drückte er sie und zog mich dann mit sich. 

,,Ich glaube ich muss dann auch mal Lola wieder nach Hause bringen. Meine Mutter macht sich wahrscheinlich schon Sorgen genug um Lola.'' 

Glaub ich zwar nicht aber von mir aus können wir gerne zurück. 

,,Wir kommen noch mit euch'' schulterzuckend folgten uns die Jungs und fingen wieder an sich mit Caspar zu unterhalten. Abwesend folgte ich ihnen nur und sah schweigend durch die Gegend. 

An der Bushaltestelle zog mich Caspar wie selbstverständlich auf seinen Schoß und umklammerte mich mit seinen Armen. Stumm lehnte ich mich an und schloss die Augen. Ich war müde, wirklich müde und könnte jetzt auf der Stelle einschlafen. Das Caspar zu dem eine angenehme Wärme ausstrahlte und eine beruhigende Wirkung auf mich hatte machte es mir dann zu dem nicht leichter wach zu bleiben. 

,,Kann es sein das mein Vögelchen müde ist?'' Caspars Lächeln spürte ich deutlich auf mir und sanft strich er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Als Antwort nickte ich nur ganz leicht an seiner Brust und ließ die Augen weiter geschlossen. 

Ich durfte nicht schlafen aber ich wollte so gerne. Ich wollte endlich mal wieder durch schlafen ohne von ihr terrorisiert und gequält zu werden. 

,,Lola wieso willst du nicht schlafen?'' 

Sie wird kommen, sie wird mich leiden lassen. 

,,Ich bin hier Lola. Sie wird nicht kommen nicht so lange ich bei dir bin und dich beschütze. Du brauchst keine Angst haben. Schlaf ruhig ein bisschen, ich weck dich wenn wir da sind.'' unwillkürlich gähnte ich leicht worauf Caspar mir einen leichten Kuss auf die Stirn gab und mich enger an sich drückte. 

Nur ein bisschen aus ruhen, nicht mehr. 

Ich ruhe mich nur ein bisschen aus. 

Ich werde nicht schlafen.


Caspar POV:

Lola war tatsächlich auf meinem Schoß, eingekuschelt in meinen Armen eingeschlafen. Sie sah so süß aus wenn sie schlief. Sie wirkte dabei so friedlich auch wenn ich wusste dass ihr Schlaf in keinster weise ruhig ablief schließlich gab es sie, die Stimme die Lola immer mehr in sich zurück ziehen lässt und einfach nicht schweigt. 

Ich machte mir Sorgen um Lola. 

Ich sah ihr an wie sehr es ihr zu schaffen machte, ich sah ihr an wie sie immer weiter bricht unter ihrer Anwesenheit und ich weiß nicht was ich tun soll außer ihr bei zu stehen. Ich weiß nicht wie man sie zum schweigen bringt, ich weiß noch nicht mal was sie ist. Ich hatte mich im Internet über Schizophrenie belesen und fast alle Symptome trafen eigentlich auf Lolas zu aber diese war so überzeugt dass sie nicht unter Schizophrenie litt und ich wusste nicht was ich glauben sollte. 

,,Sie tut dir gut Caspar'' verwirrt sah ich hoch zu meinem Kumpel und sah ihn fragend an. 

,,Na Lola tut dir gut. Du bist so ganz anders in ihrer Gegenwart, natürlich nicht schlecht anders. Du bist einfach wirklich du, nicht so wie in der Schule wo du dich dauern verstellst. Bei Lola bist du einfach der Caspar den wir selten zu sehen bekommen. Der Caspar der sich sorgen macht, immer am lächeln ist und sich nicht hinter diesem Caspar Clown versteckt. Sie ruft komplett andere Seiten in dir auf'' 

Lola tat mir wirklich gut dass merkte ich selber. Bei ihr konnte ich wirklich ich selbst sein ohne dabei sorgen zu haben verstoßen oder abgewiesen zu werden. Bei Lola wusste ich dass sie mich so akzeptieren würde wie ich war, weil sie eben Lola war. Sie sah mit komplett anderen Augen auf uns Menschen und das machte sie so interessant und einzigartig auch wenn ich wusste das sie hauptsächlich schlecht auf die Menschheit sah. 

Ich war glücklich an Lolas Seite und um so mehr verletzte es mich selber sie leiden zu sehen. Ich wollte ihr den Leid abnehmen aber ich konnte nicht, ich schaffte es einfach nicht und hatte das Gefühl sie damit im Stich zu lassen. 

Sanft aber bestimmt drückte ich Lola enger an mich und küsste ihre Stirn. Ich musste es irgendwie schaffen. Irgendwie musste ich schaffen Lola von ihrem Leid zu befreien. 

Irgendwie würde ich das schon schaffen nur war dieses irgendwie leider einfach ein Platzhalter für meine Ungewissheit die ich hatte und die einfach nicht geklärt werden wollte.

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In meinem anderen Buch hab ich jetzt was ausprobiert gehabt was sehr gut angekommen ist deswegen probier ich das hier in diesem Buch auch einfach mal aus. Ich werde bei den nächsten Kapitel einfache Fragen entweder zu euch persönlich oder zu dem Buch rein schreiben und ich hoffe dass ihr genauso fleißig antwortet.

Wenn euch das jedoch nicht gefällt, dann sagt mir das ruhig oder auch wenn euch die Fragen zu persönlich sein sollten.

Fragen: 

1. Wie alt seid ihr?

2. Kanntet ihr die Krankheit Schizophrenie schon vorher oder habt ihr in diesem Buch das erste mal von ihr gehört?

Sound of Silence (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt