Kapiel 33

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*Austins P.O.V.*

Ich dachte nicht, dass ich nervös werden würde.
Krampfhaft versuchte ich an alle Kampfstile und Techniken zu denken, und nicht zu vergessen, meine Waffe, mit der ich mich all zu gut auskannte.

"Austin. Mein alter Freund." Diese Stimme ertönte nicht von der Wohnung.
Sie war hinter mir.
Ich drehte mich um und sah Dylan in einem Auto sitzen. Er hatte das Fenster heruntergekurbelt und grinste mich an.

"Steig ein. Wir haben ein Paar Sachen zu besprechen."

Ich sagte nichts, da ich nicht wusste was ich von all dem halten sollte.
Also ging ich zu ihm und schaute uns Auto.

"Keine Sorge, Mann. Wir sind allein. Steig doch jetzt endlich ein."

Ich tat es. Jedoch musste ich auf jeden Zug vorbereitet sein.
Aber wir waren wirklich alleine.

"Wo ist Jamie?", fragte ich, aber Dylan zuckte nur mit den Schultern.

"Wir haben ihn schon heute morgen rausgelassen. Und dann wollte er aber bei uns bleiben."

"Und das soll ich dir glauben?"

"Ja." Fast hätte er gelacht. "Frag ihn doch."

"Was ist wenn ihr ihn als Geisel hält?"

Dylan zuckte erneut mit den Schultern. "Find es selbst raus." Er nahm sein Handy raus, tippte etwas und gab es mir dann.
Er rief Jamie an.

"Hallo?"
"Austin?"
"Ja, Jamie, wo bist du?"
"Wieder in London. Hab den Zug heute morgen genommen." Er sagte nicht mehr. Was eigentlich nicht seine Angewohnheit ist.
"Alles okay?"
"Ja, ja. Ähm Austin? Das nächste mal bei der Versammlung bin ich nicht dabei. Ich steige aus."

Dylan hatte recht. Und ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Es war auch eine Demütigung.

"Okay.", sagte ich und legte einfach auf.

"Dylan, was ist los?", fragte ich jetzt heftiger.

"Das musst du dich selbst fragen."

Flashback

"Bist du dir sicher?"
"Also ich finde es aufregend.", flüsterte ich. Es war schwer Dylan zu erkennen, da es stockdunkel war. Das einzige was ich sah, war mein sichtbarerer Atem durch die Kälte.
"Du kannst dir alles leisten, warum willst du denn einbrechen?"
"Adrenalin. Spaß. Also ich gehe jetzt rein."

Und wie erwartet folgte er mir. Als wir alles hatten, fing es irgendwann an laut zu klingeln und es war total aufregend rauszulaufen.
Zu Hause fühlte ich mich sicher, war froh, Wärme zu verspüren und war stolz auf meine Ware.
"Du hattest recht, dass ist wirklich abgefahren!"

Es war am Anfang nur Ladendiebstahl. Denn umso mehr wir machten, desto mehr wollten wir erreichen. Viele schlossen sich uns an und wollten dazu gehören.
Bis wir irgendwann eine ganze Gruppe waren.
Bis wir irgendwann eine Gang wurden.

Und ich war der Anführer. Bis Dylan der Meinung war, dass er genau die gleiche Rechte hatte wie ich.
Er wäre von Anfang an schon dabei.

Da seine Familie finanziell nicht so viel leisten konnte, er aber mit mir mithalten wollte, stahl er sehr viel.
Er kämpfte für Geld.
Und er war nicht mehr der Dylan, der mich damals aus einer Prügelei gerissen hat.

Er wollte so sein wie ich. Mächtig, begehrt, reich und furchteinflößend.

Es war ein Tag an dem wir uns richtig zerstritten, ich wusste sogar nicht mehr warum.
Es war nicht die banale Sache, die da gerade passierte.
Sondern alles was uns gegenseitig nervte.

Wir prügelten uns. Ich musste ins Krankenhaus.
Jedoch bekam er eine saftige Strafe von meinem Vater, obwohl ich dies nicht wollte.

Aber Dad wollte alles wissen. Und ich musste ihn den Namen nennen.
Das erste Mal bekam ich keine Prügel, da ich, naja, schon verprügelt wurde.

Ich nannte Dad den Namen und daraufhin bekam seine Familie eine saftige Geldstrafe, die sie nicht auf Anhieb bezahlen konnten.

Seit dem haben wir uns nicht mehr gesehen.

Flashback Ende

Bis jetzt.

"Und jetzt?", fragte ich Dylan. Wollte er sich schlagen? Beleidigen? Härte beweisen?
Aber nichts von all dem.
Dylan zuckte mit den Schultern.

Fast hätte ich gedacht, er wäre wieder der alte. Der "gute".

"Nicht jetzt."

Nicht jetzt. Aber bald. Dachte ich mir.

"Fahr zur Hölle.", sagte ich während ich ausstieg.

Dangerous Love (in Bearbeitung) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt