Sound of Silence (wird überarbeitet)

Kapitel 19

was meinst du?

,,Ich mein wie viel davon richtig ist was hier in der Akte steht'' kaum etwas. Es gibt ganz kleine Punkte die wahr sind und die offensichtlich waren. Was sollte man auch anderes in ein Unfallauto welches Feuer fing hinein interpretieren.

Der Mensch interpretiert gerne, wieso sonst gäbe es all diese Analyse zu schreiben. Der Mensch soll interpretieren können und nichts anderes taten all diese Menschen in mich,doch interpretierten sie alles falsch. Man sagt es gibt kein Falsch und richtig und das stimmt auch irgendwie.

In Gedichten zum Beispiel aus den Jahren 16 und 17 Hundert kannst du alles hinein interpretieren. Es gibt kein richtig oder falsch. Da geht es darum es zu verstehen und am Ende wissen nur die Dichter wie Goethe oder Schiller was wirklich hinter diesem Gedicht steckte.

Ich hingegen lebe noch und weiß was in meinem Schweigen steckt, was ich sagen möchte mit meinem Schweigen, doch interpretierten dort die Menschen alles falsch rein. Hier gibt es richtig und falsch.

Sie dachten erst ich wäre taub stumm, dann dachten sie es wäre noch der Schock der auf mir saß. Dann kamen die ersten angeblichen Anzeichen von Depressionen und Schizophrenie. Und dann ging alles in die falsche Richtung.

,,Hab ich mir schon gedacht. Selbst ich, der die Wahrheit nicht kennt und wenig von all dem wusste, merke wie es so dahin geschrieben wurde.'' dann bist du aber einer der wenigen. Deine Mutter nämlich zum Beispiel glaubt leichtgläubig den Sitzungsbögen der Psychologen wo alle möglichen Lügen hin gekritzelt wurden um gut dar zu stehen.

,,Langsam versteh ich wieso du so eine Abneigung gegen Psychologen hast''

Echt?

,,Ja Frau Smith war mir von Anfang an unsympathisch. Sie war viel zu nett, zu offensichtlich. Wie sie mit dir sprach, dich fragte und einfach Sachen erfasste bei denen man dir deutlich ansah das sie nicht stimmten. Wenn deine anderen Psychologen genauso waren wie sie, dann würde ich auch nicht freiwillig zu so einem Termin gehen.'' Caspar sah kurz ärgerlich in den Himmel und sah dann wieder ernst auf die Akte. ,,Weißt du Lola, wenn kaum etwas was hier drinnen steht wahr ist, dann ist das falsch, dann ist diese Mappe komplett überflüssig.'' Caspar sah kurz zu mir ehe er die Mappe in die Hand nahm.

,,Sie sollte zerstört werden, neu geschrieben werden von dir, denn nur du kennst die Wahrheit und wenn du bereit wärst sie bekannt zu geben, dann würdest du das schon von selbst'' Caspar entnahm die Blätter aus dem Hefter und reichte sie mir.

Still sah ich sie an und blätterte durch sie. Kurz überflog ich die vielen Berichte über mein Verhalten und mein Schweigen ehe ich die erste Seite zerriss und im nächtlichen Wind weg fliegen ließ. Ich nahm das zweite Blatt und ließ es nach dem ich es in vier Hälften geteilt hatte wieder davon fliegen.

Caspar reichte ich die Hälfte der Blätter und wie ich fing er auch erst an sie zu zerreißen und sie dann weg fliegen zu lassen.

Raus in die weite Welt und in die frühe Nacht.

Mit dem letzten weg fliegendem Blatt durch fuhr mich eine welle der Erleichterung und Befreiung.

Caspar neben mir reichte mir den leeren Hefter und sah mich eindringlich an. ,,Schreib sie neu wenn du bereit bist und gib sie später demjenigen der die Wahrheit zu wissen verdient'' nickend nahm ich den Hefter an und ließ mich dann gleich von Caspars funkelnden Augen fesseln.

Es kam mir so surreal vor das ausgerechnet er, der Sohn von meiner Heimleiterin jetzt hier mit mir saß, an dem Ort den keiner wirklich kannte und der mich meiner verstorbenen Familie Nahe fühlen ließ.