{IV}~Ähnlich, aber gleich?!

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Nun lag ich hier. Ob man meine Rückkehr nun positiv oder negativ verlaufen war, konnte ich nicht wirklich sagen. Inzwischen war die Wasserpfütze vor meinem Bett das kleinste Problem. Mein kleiner Zeh pocht ununterbrochen und die zerstörte Vase, welche nun im Flur lag, waren nicht die einzigen Schäden, die ich heute Nacht verursacht hatte.
Die angestauten Frust laut hinauslassend, seufzte ich in die drückende Zimmerluft. Jetzt auf einmal war es stickig... Zuvor war es mir nicht einmal aufgefallen, unverständlich. Erneut stand ich also in dieser Nacht auf und bahnte mir vorsichtig einen Weg durch mein eigentlich kleines Zimmer. Am Schreibtisch kamen meine Schienbeine noch knapp vorbei, nur um danach gegen meine Kommode zu stoßen. Ein schmerzliches Keuchen unterdrückend, stolzierten meine Füße weiter bis ich die Fensterbank erreichte und mich blitzschnell hinaufsetzte. Was für ein Horrortrip. Ich hasse es im Dunklen durch die Gegend zu laufen.

Beruhigt ausatmend, schlug mein warmer Atem an die Scheibe. Die Stelle des Glases dünstete zu und kurz darauf war auf meiner Augenhöhe nichts mehr von der Außenwelt zu sehen. Meine Tollpatschigkeit einen Moment vergessend, fiel mein Blick nach draußen. Doch das, was mir von dort entgegenschimmerte, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Vor Schreck verlor ich das Gleichgewicht und viel unsanft von der Fensterbank.

Nachdem sich meine erneut schnellere Atmung wieder senkte, hockte ich mich hin und schielte über den Fensterrahmen hinaus.
Zwei feuerrote, glänzende Punkte starrte durch die Nacht, hoch zu meinem Zimmer, dann unruhig schwankend durch die Gegend und etwas suchend, jedoch nicht fündig wurde.
Ich rieb mir die Augen, das ist doch nicht wahr und tatsächlich, da war nichts. Fang ich schon wieder an zu halluzinieren? Denn als meine Augen sich erneut öffneten und diese Feuerpünktchen suchten, waren sie verschwunden. So als hätten sie niemals auch nur im Ansatz existiert.
Auch als meine warme Stirn das Glas fast berührte und ich hinunterstarrte, war dort nichts. Anscheinend stieg mir der eindeutige Schlafmangel zu Kopf. Nur um mich zu versichern, dass dort wirklich niemand war, schaute ich ein drittes Mal hinaus. Keiner... Verrückt. Jetzt beginnen die Hirngespenster in mir zu wüten. Das ich nicht lache. Aber da war niemand, verdammt Knut bekomm dich wieder ein!

Wahrscheinlich taten mir die schlaflosen Nächte echt nicht gut... Schlaf wäre jetzt am besten. Ohne das Fenster geöffnet zu haben, schlich ich zurück zu meinem Bett und warf mich bäuchlings hinein. Langsam schloss ich meine Augen und die Müdigkeit überholte mich plötzlich und schnell. Für einen kurzen Moment dachte ich, einen heißen Atem an meinem Nacken zu spüren, jedoch gehorchte mein Körper mir nicht und fiel in einen traumlosen Schlaf...
"Schlaf gut mein Engel. Fall ruhig in deine Träume. Wir Dämonen bekommen dich nur, indem du deine Augen vor uns verschließt..."

~

"Knut!", kaum war ich vor den Schultoren angekommen, empfing mich mal wieder meine aller beste Freundin Feer. Vor mir bekam sie allerdings nur ein nuschelndes 'hey' zurück bevor ich mich gähnend zur Seite drehte. Ich hatte nur wenig geschlafen und dann sollte ich mich auch noch mit meinen Freunden unterhalten?
"Oh, mein Schatzi ist mal wieder müde. Wie lange warst du gestern noch wach? Ach sag's mir nicht, nach Sport bist du wieder topfit. Das verspreche ich dir hoch und heilig.", grinste die Brünette und zog aufgeregt an meinem Arm. Manchmal fragte ich mich echt, ob es auch Tage gab, an denen mein Mädchen nicht so hyperaktiv war. Langsam gebe ich die Hoffnung, so einen Tag zu finden auf.
"Komm schon Schatzi oder soll ich extra Ceylon holen?!"-"Der mag weder mich noch dich...", bemühte ich mich ohne den Mund dabei aufzureißen herauszubringen. Mein Schlafrhythmus war so dermaßen hinüber. Die tiefen Augenringe waren schon sowas wie an der Tagesordnung und das gestrige Erlebnis half mir auch nicht wirklich meine Ruhe zu finden.
Zum Glück entkam ich meinen Eltern heute morgen ohne Probleme. Wenn sie mich so übermüdet gesehen hätten, wäre ich in meinem Zimmer eingeschlossen worden, um mich auszuschlafen.
Aber ich schaffte es unbemerkt das Haus zu verlassen.

Demons Game-Boyxboy !ABGEBROCHEN!Where stories live. Discover now