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Harry POV

Endlich waren sie alle gegangen. Ich hatte ihre Blicke nicht mehr ertragen können. Niall hatte bis ins unermessliche protestiert um zu bleiben doch ich hatte ihn weg geschickt. Er war traurig darüber und das wusste ich. Mir war es aber lieber gewesen das er nicht in der Nähe war, wenn ich zu Louis ging. 

Im großen und ganzen war alles in Ordnung gewesen. Ich hatte Gemma und Mum nochmal gesehen. Noch ein letztes Mal die beiden in die Arme genommen. Robin war ebenfalls da doch ihn hatte ich ignoriert. Seine siegreichen Blicken hatten mir nur noch mehr weh getan. 

Nun war es schon spät und jeder hatte Nachtruhe. Nur ab und zu kamen vereinzelt einige Krankenschwestern vorbei um nach mir zu sehen. Als für längere Zeit niemand mehr rein kam, beschloss ich das es an der Zeit war, mich auf den Weg zu machen. 

Ich entfernte die Nadel aus meinem Arm und stand auf. Anschließend zog ich den Kittel, den sie mir übergestülpt hatten aus und zog meine eigene Kleider an. Jetzt oder nie dachte ich mir und schlich mich unauffällig aus dem Krankenhaus. Jetzt würde ich zu Louis gehen und für immer mit ihm sein. 

Louis POV

Müde suchte ich nach meinem Handy welches unaufhörlich klingelte. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass wir Mitten in der Nacht hatten. Wer würde da anrufen? Als ich dann endlich mein Handy gefunden hatte, stand Liams Name auf dem Display.

"Wer sonst", murmelte ich und hob ab. "Hallo?", gähnte ich Müde in mein Handy 

"Louis? Louis du musst sofort los! Bitte!"

"Was? Was ist los? Geht es dir gut?", fragte ich ihn nun hellwach. Irgendwas musste passiert sein. 

"Harry.."

"Was ist mit Harry?"

"Harry denkt das du tot bist und will dir jetzt folgen"

"Was???"

"Hör zu ich kann dir jetzt nicht alles erzählen. Aber du musst ihn aufhalten"

 "Wo ist er??" 

"Er ist vor einer halben Stunde aus dem Krankenhaus abgehauen"

"Was? Krankenhaus? Wieso war er im Krankenhaus und wohin geht er?"

"Erzähle ich dir später, Louis. Jetzt musst du dich bitte beeilen. Er ist auf dem Weg zu den Klippen am Stadtrand. Ich fahre ihm hinterher aber eingreifen geht schlecht. Das musst dann schon du machen"

"Ich bin schon unterwegs. Bitte verliere ihn nicht aus den Augen"

"Werde ich nicht. Ich werde auch nicht zulassen, dass er sich etwas antut"

"Ich werde rechtzeitig da sein"

"Hoffentlich..", murmelte er nicht überzeugt und legte auf

Da Liam, mein Chaffeur, gerade nicht da war, weckte ich den von Alfredo. Ich entschuldigte mich mehrmals und erklärte ihm, dass es ein Notfall ist. Er zeigte Verständnis und wir fuhren in Windeseile los. Ich durfte nicht zu Spät kommen. 

Im Auto weinte ich dann. Ich hatte einen Tag zu Hause gesessen und an den Plan für Liam gearbeitet und dann erfuhr ich sowas schreckliches. Aber wieso dachte Harry denn, dass ich tot war? Wer würde sowas in die Welt setzen? 

"Alles okay?", hörte ich Frank, Alfredos Chaffeur, besorgt Fragen

"Fahren Sie bitte einfach so schnell es geht zu den Klippen am Stadtrand"

"Okay aber ich kann Ihnen sonst noch irgendwie helfen?"

"Sie helfen mir am meisten, wenn Sie mich innerhalb von kürzester Zeit zu den Klippen fahren. Bitte. Bitte Fragen sie nichts"

"In Ordnung", gab er verzweifelt zurück und fuhr los

Wir fuhren schon eine ganze Weile, als ich während der Fahrt mich dazu entschied Liam anzurufen. Ich musste einfach wissen, wie weit er und Harry weg waren.Ob Harry schon bei den Klippen war? Ob ich überhaupt noch eine Chance hatte ihn zu retten?

"Louis, wo bist du ?"

"Im Auto. Ich bin fast da. Wo seid ihr? Wie ist die Situation?"

"Sind schon eine Weile da. Harry steht noch ein ganzes Stück vom Abgrund weg. Doch er starrt da weinend hin.."

"Ich habe eine bitte Liam.. sollte ich nicht rechtzeitig da sein, da-"

"Dann werde ich hingehen und ihn aufhalten. Das steht außer Frage, Louis! Harry ist auch mein Freund"

"Danke Liam"

"Nicht der Rede Wert aber du musst dich jetzt wirklich beeilen. Er bewegt sich langsam aber sicher zum Abgrund.."

Als diese Worte Liams Lippen verließen, bat ich Simon noch schneller zu fahren. Ich konnte sowas nicht geschehen lassen. Harry hätte erst gar nicht so denken dürfen. Ich dachte bei meiner Abwesenheit würde alles besser werden.

Ich dachte Harry würde wieder zu seiner Mutter ziehen, sein Studium beenden und mit Robin die Kanzlei übernehmen. Ich dachte es würde ihm gut tun mal nicht mit Robin auf Kriegsfuß zu sein. Doch ich hatte mich getäuscht. 

Ich hätte ihn niemals alleine lassen dürfen. Er hatte mich damals auch nie alleine gelassen. Aber auf der anderen Seite war es doch gut, dass ich gegangen war. So hatte ich Liam gefunden und konnte wenigstens ihn vor Alfredo retten. 

Doch Liam retten und Harry sterben lassen? Wieso konnte ich denn nicht beide retten? Liam und Niall mussten endlich wieder zusammen sein und auch Harry musste endlich wieder Lachen. Mein Blutkrebs war momentan so gut wie ausgeheilt und die Ärzte meinten, dass ich mein Bestes tun soll, damit es auch so bleibt. 

War das jetzt der Grund, wieso ich weiter machen sollte? War das die Situation, die Herr Schwarz mir versuchte zu vermitteln? Ich denke schon. Ich liebe mich immer noch nicht aber dafür Harry umso mehr. Ihm durfte nichts zustoßen. 

"Wir sind da", hörte ich Frank irgendwann sagen und ich sprang förmlich aus dem Auto. Mit den Worten von Herrn Schwarz in meinem Kopf und Harry in meinem Herzen. 

Das rennen gegen die Zeit beginnt..

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Hallo :) Na wie hat euch die Wende gefallen? Ich hoffe doch sehr? Ihr wart alle so traurig nach dem letzten Kapitel :/ Bitte hinterlasst mir euer Feedback :) ♥ 





Louis' letzte Zigarette (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt