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Dieses Kapitel widme ich der lieben " @Nina_Loves_Larry" :) X

Louis

Ich versuchte so zu tun, als wäre ich noch am Schlafen aber es war zu spät. Marcel hatte mich durchschaut und ich wusste, dass er mich jetzt wieder wegen Gestern befragen oder deswegen bestrafen würde.

Mein Handy hörte nicht auf zu Klingeln, also nahm ich es in die Hand und schaute auf den Display. Ich hatte mir eine Notiz eingetragen, dass ich heute einen Termin bei Herr Schwarz hatte. Es war also nur mein blöder Kalender, der mich an meine heutige Sitzung um 14:00 erinnerte.

Innerlich regte ich mich über meine eigene Dummheit auf. Wie konnte ich so einen dummen Fehler begehen? Plötzlich hörte ich, wie Marcel sich räusperte. Sofort schaltete ich mein Handy aus und legte es auf die Komode neben meinem Bett.

"Wer war das?", fragte Marcel wütend.

"Ni-Niemand. E-Es war b-bloß nur eine Erinnerung..", murmelte ich in der Hoffnung, dass Marcel mir glauben würde.

"Du lügst, du verdammter Wixxer! War es dieser Harry ?", schrie er nun und packte mich an den Haaren wieder.

"N-N-Nein. Ehrlich, es war bloß die Erinnerung an mein Termin", wimmerte ich nun und mir fielen die ersten Tränen über die Wangen. Marcel tat mir verdammt weh.

"Du Schwuchtel steckst doch mit seinem Vater unter einer Decke! Du bist ein verdammter Spion, nicht wahr?", schrie Marcel und schleuderte mich zu Boden.

Jetzt lag ich nackt auf dem Boden und wimmerte. Ich hatte Angst und Schmerzen. Meine Schmerzen wurden immer heftiger aber das konnte ich Marcel nicht sagen. Es würde mir nur noch mehr Schmerzen hinzufügen. Irgendwann fand ich die Kraft, ihm zu antworten.

"I-Ich schwöre ich wusste nicht, dass er der Sohn von Robin Styles ist", antworte ich.

"Dann gibt es einen anderen Grund, weshalb du mit diesem Harry Kontakt hast", sprach er eher zu sich selbst und ich versuchte aufzustehen.

"Wie viel?", fragte Marcel mich nun, nachdem er kurz still war.

"Was..Was meint du mit wie viel??", fragte ich nach.

"Na wie viel zahlt er dir pro Nacht, du Schwuchtel? Mehr als ich ? Ich meine wahrscheinlich mehr als Alfredo schon aber kann er dir auch so viel geben, wie ich es tue?", fragte Marcel nun in einem widerlichen Ton und hatte einen ekelhaften Gesichtsausdruck.

"Ich schlafe weder mit Harry noch bin ich ein Spion", erwiderte ich ängstlich.

"Sagt die männliche Hure, die bereits mit unzähligen säcken geschlafen hat und erst Gestern noch unter mir lag", gab er zurück und lachte mich aus.

Ich fühlte mich widerlich und wahrscheinlich war ich es auch. Ich hatte es zu nichts im Leben gebracht und nun machte mir ein Lockenkopf den ich gerade einmal seit ein paar Tage kenne das Leben schwer. Ich hoffte mich aus der jetztigen Situation zu retten und Harry nie wieder zu sehen.

Ich musste mich irgendwie retten also nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und begann zu reden. Währenddessen richtete ich mich auf und setzte mich auf das Bett. Mir war es schon unangenehm genug, nackt vor Marcel zu stehen, während ich nüchtern war. Das ich am Boden lag, machte die Situation schlimmer.

"Hör zu Marcel. Wie lange kennst du mich schon? Wie lange schlafe ich schon mit dir? Wäre ich ein Spion oder würde ich mit ihm Schlafen, wäre ich nicht Arm. Ich wäre dann in der Lage, meine Miete zu zahlen ohne mit dir zu Schlafen. Ich würde niemals wieder mit Alredo schlafen und die Polizei wäre schon längst an deiner Tür. Du musst mir in dieser Sache jetzt vertrauen. Ich habe nichts getan, was dir oder deinem Geschäft schaden könnte", sprach in zu ihm.

Er sah mir intensiv in die Augen und überlegte. Alles was ich tat war zu hoffen das er mir das alles glauben würde. Ich hatte ihm ja die Wahrheit gesagt. Ich hatte weder Harry noch seinem Vater etwas von all dem erzählt und würde es niemals tun. Ich hatte genug Probleme, um die ich mich kümmern musste.

"Okay, ich glaube dir. Aber wehe das ändert sich! Bei der kleinsten Kleinigkeit die schief laufen wird in Zukunft, werde ich davon ausgehen das es wegen dir ist und du weißt, was ich mit solchen Leuten tue!", erwiderte er in einem strengen Ton und begann sich anzuziehen.

"Danke", murmelte ich und wartete bis er angezogen war. Als er wieder komplett gekleidet war, dachte ich er würde sofort gehen aber er blieb vor mir stehen und seine Finger hoben meinen Kinn an, so dass ich ihm die in die Augen sehen musste.

"Das Heroin, war das gut? Kann ich das so weiter verkaufen? Hast du irgendwelche unbekannte Nebenwirkungen gespürt?"

"N-Nein. Ich habe jedenfalls nichts neues gemerkt außer das es etwas intensiver war als sonst"

"Gut", antwortete er und verschwand aus meinem Zimmer und dann aus meiner Wohnung.

Ich nahm tief Luft und warf mich nach hinten. Ich brauchte noch etwas Schlaf, bevor ich zur Sprechstunde musste.

Als ich aufwachte hatten wir bereits 11:39 Uhr. Ich war so Müde gewesen, dass ich einfach durch geschlafen hatte. Ich lag noch eine Weile im Bett, da ich nicht sofort aufstehen wollte. Ich hatte noch bis um 13:30 Zeit, da ich erst um 14:00 Uhr bei Herr Schwarz in der Sprechstunde sein musste und für den Weg 25 Minuten brauchte.

Nachdem ich eine Weile da gelegen hatte stand ich auf und ging ins Bad, weil ich Duschen wollte. Mittlerweile hatte sich mein Körper etwas erholen können und so spürte ich kaum Schmerzen. Im Bad angekommen zog ich mich aus und stellte mich unter die Dusche. Nach der letzten Nacht war eine Dusche das mindeste, was ich meinem Körper antun konnte.

Während ich unter der Dusche stand, liefen mir tausend Gedanken durch den Kopf. Aber am meisten beschäftigte mich der Gedanke an Harry. Wie sollte ich Harry von mir fern halten? Ich konnte es nicht nochmal riskieren, eine Auseinandersetzung mit Marcel zu bekommen.

Ich hoffte einfach, dass Harry nie wieder über mein Weg laufen würde. Ich duschte zu Ende und zog mich anschließend an. Nach dem ich mich angezogen hatte und in das Wohnzimmer wollte, wurde mir wieder schwindelig. Ich konnte mich gerade noch an meiner Kommode festhalten. Ich wusste, dass es wegen dem Blutkrebs war aber ich hatte nicht vor, etwas dagegen zu unternehmen.

Wenn das hieß, dass ich Sterben würde dann war es so. Ich hatte schon immer ein armseliges Leben geführt und hatte einfach nichts mehr zu verlieren. Müde und nachdenklich machte mich auch auf den zur Praxis.

Auf dem Weg zur Praxis musste ich an dem Spielplatz vorbei, auf dem ich das erste mal auf Harry getroffen war. Um ein Wiedersehen zu vermeiden zog ich meine Kapuze hoch und verschnellerte meinen Gang doch es bereits zu spät....

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Louis' letzte Zigarette (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt