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Louis POV

Mein Handy durchbrach meinen Gedankengang. Erneut war Harrys Name auf dem Display zu lesen. Ich seufzte doch ich hob ab. Sonst würde Harry womöglich noch vor Sorgen sterben.

"Hal-"

"Louis! Wieso zur Hölle gehst du nicht an dein Handy? Ich versuche dich schon seit Stunden zu erreichen"

"Ic-"

"Geht es dir gut? Wo bist du?"

"Mi-"

"Sag mir Bitte sofort wo du bist und ich komme zu dir"

"Eigen-"

"Louis, Bitte. So ein Verhalten ist nicht üblich für dich. Irgendetwas ist passiert. Das spüre ich. Auch wenn du jetzt nein sagen wirst. Mein Bauchgefühl täuscht mich nicht"

"Ich mag lieber alleine sein"

"Louis..", schluchzte er nun und das brach mir das Herz

"Harry, bitte weine nicht", schluchzte ich nun

"Kann ich echt nicht zu dir?"

"Nein.. Aber ich kann zu dir, okay?", erwiderte ich. Sobald ich Harry auch nur einmal schluchzen hörte verlor ich mich selbst. Ich wollte nicht das er weinte. Schon gar nicht wegen mit. Harry hatte sowas nicht verdient. Ich wollte ihn einfach nur in die Arme schließen und beruhigen.

"Du.. du würdest kommen?", fragte er ungläubig

"Ich bin schon auf dem Weg. Bist du noch bei Niall"

"Ja"

"Bis gleich", sagte ich und legt auf

Nachdem ich den Weg zu Nialls Wohnung gerannt war, atmete ich kurz tief durch. Anschließend betrat ich den kleinen Vorgarten und lief geradewegs auf den Eingang zu. Als ich vor Nialls Haustür stand und klingelte, öffnete mir ein völlig verheulter Harry die Tür. Sofort nahm ich ihn in die Arme.

"SShh ich bin hier", versuchte ich ihn zu beruhigen und strich ihm über den Rücken

"Ich bin gestorben vor Sorgen", weinte er

"Ich bin jetzt da. Schau, mir geht es gut. Du musst dir keine Gedanken machen. Es ist alles in Ordnung", log ich um ihn einigermaßen zu beruhigen

"Wirklich?", frage er und rieb sich über die Augen. Ich nickte Stumm und schloss ihn in die Arm. Ich konnte es nicht ertragen, wenn er mir in die Augen sah. Nicht jetzt.

"Hmhm..", gab ich von mir und drückte ihn etwas fester

"Du würdest mich nicht wie all die anderen anlügen, oder?", fragte er während er sich einigermaßen beruhigte. Was zur Hölle sollte ich jetzt sagen?

"Leute ich will ja nicht Stören aber es wäre besser, ihr kommt rein. Nicht das Robin hier auftaucht", hörten wir Niall sagen

"Na los", sagte ich zu Harry. Er ging zurück in die Wohnung und ich folgte ihm schweigend

"Ich gehe mir mal das Gesicht waschen", sagte Harry und ging ins Badezimmer

"Wo warst du?", hörte ich Niall fragen

"Ich hatte noch etwas Wichtiges zu tun"

"Tu das Harry nie wieder an! Er war kurz vorm durchdrehen"

"Es tut mir Leid.."

"Schreib einfach das nächste mal eine kurze SMS"

"Werde ich tun"

"Danke"

"Übernachtest du heute hier?", fragte mich Harry nachdem er aus dem Badezimmer gekommen war

"Ich kann nicht", erwiderte ich.

Ich konnte Beanie nicht alleine lassen. Ich hatte Herr Schwarz versprochen auf sie aufzupassen.

"Wieso?", fragte Harry und ich konnte die Enttäuschung in seiner Stimme wahrnehmen

"Ich habe einem Freund, der zurzeit verreist ist versprochen, auf seine Wohnung und seine Katze aufzupassen"

"Darf ich dann mitkommen?", fragte er

Ich würde Harry liebend gern einladen aber das ging nicht. Erstens war es nicht meine Wohnung und zweitens wollte ich ihn erst dann in die Wohnung von Herrn Schwarz einladen, wenn unser Date stattfand. Außerdem wollte ich vermeiden, dass Harry die Narben die ich heute erst von Alfredo bekommen habe sah.

"Das geht leider nicht", gab ich also zurück

"Wenn es nicht geht, ist es okay", erwiderte Harry gebrochen. Ich sah wie er erneut mit den Tränen kämpfte. Ich muss jetzt irgendwas sagen, was ihn glücklich machen würde, sonst würde ich ihn verlieren..

Harry POV

Ich war sehr enttäuscht. Ich verlor Louis von Tag zu Tag ein ganzes Stückchen mehr. Das schlimme daran war, dass ich nichts dagegen unternehmen konnte. Ich liebte ihn über alles doch er öffnete sich mit nicht. Ständig trieb er sich irgendwo herum. Ich wusste nie wo er war. Ich hatte keine Ahnung wo er wohnte. Was er überhaupt den ganzen Tag tat. Ich wusste einfach nichts.

Einfach nichts. Ich konnte ihn nie erreichen, wenn ich ihn anrief oder brauchte. Er hatte mir noch niemanden vorgestellt währender Niall kennen gelernt hatte. Des Weiteren wusste ich nicht wie es mit seiner Gesundheit aussah. Abgesehen davon wusste ich auch nie, wie er sich fühlte. Was er fühlte. Woran er dachte.

Und jetzt, wo wir einen gemeinsamen Abend verbringen könnten schlägt er es ab. Ich weiß, dass er mich nicht einfach in die Wohnung seines Freundes mitnehmen kann. Ich würde auch niemanden ohne Erlaubnis in Nialls Wohnung bringen. Aber für Louis hätte ich einen Ausnahme gemacht.

Also wieso konnte er es nicht? Ich hatte das Gefühl, dass unsere Beziehung von Anfang an nur aufrecht geblieben war, weil ich ständig gekämpft und einige Dinge geopfert hatte. Es störte mich nicht sehr aber wo war sein Anteil? Wann hatte er gekämpft und was hatte er geopfert? Dieses Gefühl von Geborgenheit, Sicherheit und Ehrlichkeit war einfach nicht da.

Ich wollte doch nur an seinem Leben teilhaben. War das wirklich zu viel verlangt?

"Aber ich habe eine gute Nachricht", versuchte Louis die Situation zu bessern

Während ich versuchte keine großen Erwartungen zu haben, um nachher nicht noch mehr enttäuscht zu werden, stand Niall Neugierig Louis gegenüber. Wahrscheinlich erhoffte er sich neue Infos oder kleine hilfreiche Details für seine Ermittlungen die ich persönlich schon aufgegeben hatte.

Ich wusste ja noch nicht einmal ob das mit Louis wirklich so lange halten würde. Ich meine ich erhoffte es mir aber ich war mir wirklich unsicher. Ich liebte Louis. Ich liebte ihn wirklich aber das ganze um uns herum machte alles kaputt.

Ich war mittlerweile nur noch Müde. Ich wollte nicht mehr kämpfen. Ich wollte einfach mal geliebt werden und frei sein. Spaß haben und Lachen. So wie es all die anderen normalen Paare taten. Mit Louis ins Kino gehen. Oder einen Picknick machen. Vielleicht auch Eislaufen gehen.

"Ich bin endlich in einer Behandlung gegen den Blutkrebs", hörte ich Louis irgendwann zwischen all meinen Gedanken sagen.

Als ich realisierte was er gesagt hatte, schlug mein Herz schneller. Das waren tolle Neuigkeiten und machten mich wirklich glücklich. Doch ein Blick zu Louis verunsicherte mich. Nun fing ich an zu grübeln.

War das die Wahrheit oder versuchte mich Louis nur irgendwie zu beruhigen?

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Ich weiß das es kurz ist im Gegensatz zu sonst aber ich hatte einfach keine Zeit mehr. Muss noch für meine Klassenarbeit lernen :/

Hoffe es hat euch trotzdem gefallen. Bitte hinterlasst mir euer Feedback ♥


Louis' letzte Zigarette (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt