Er brach ab als ich ehe ich mich unter Kontrolle hatte die Nase rümpfte.

„Sag bloß du magst kein Eis", lachte er und ich beschloss, dass sein Lachen für dieses miese Wetter viel zu fröhlich war.

Ich schüttelte leicht den Kopf und schmunzelte auf seinen faszinierten Blick hin ein wenig.

„Meine Eltern hatten eine Zeitlang einen Klienten der sich zum Dessert immer Eis bestellt hat und ich musste dasselbe essen wie er. Aus Höflichkeit.", erklärte ich.

„Dann lass uns ans Meer fahren."

Die Idee fand ich schon besser und da ich sowieso keine Ahnung hatte was ich an dem Tag noch tun sollte außer mich auf kühlen Fließenböden herumzudrücken und kalte Cocktails zu trinken, nickte ich zustimmend.

„Ok."

Daehyuns Augen wurden rund als ich aufstand und mich zum gehen umwandte. Eine warme Hand legte sich um mein Handgelenk und ich drehte mich verwirrt zu ihm.

Suchend blickte er in mein Gesicht und als er nichts als sein Spiegelbild in meinen Gläsern zu finden schien lachte er ungläubig.

„Das war ein Scherz", sagte er langsam und als ich nichts erwiderte nahm sein Gesicht einen fast schon beschwörenden Ausdruck an, der mir einen heidenspaß bereitete, was ich natürlich hinter einer Maske aus Unverständnis verbarg.

„Das ist mehr als zwei Stunden entfernt", sagte er, als ob er sich nicht sicher war, ob ich über die geografischen Gegebenheiten meines Landes Bescheid wusste.

„Mit dem Jet nur eine halbe", entgegnete ich und drehte mich so normal wie möglich um ehe ich mir ein breites Grinsen erlaubte.

Ich musste unserem Piloten noch eine Nachricht zukommen lassen.

„Das war ein Scherz", rief Daehyun noch einmal mit einem ungläubigen Lachen, ehe er aufsprang und hinter mir herlief.

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Keine Dreiviertelstunde später saßen wir in den angenehm kühlen Ledersitzen des Flugzeuges. Mein Blick ruhte noch immer hinter meiner Sonnenbrille versteckt auf Daehyun, welcher inzwischen akzeptiert hatte, dass wir im Besitz einer Fluglinie waren und nun dazu übergegangen war amüsiert aus dem Fenster zu blicken.

Der Junge machte sich besser als ich erwartet hatte.

Der Flug an sich war relativ unspektakulär. Daedae welcher sowohl Anflug als auch Landung mit stillem Hecheln und ein paar besorgten Fiepern über sich ergehen ließ sprang glücklich auf dem festen Boden herum.

So schnell wie möglich bugsierte ich uns drei vom Flugplatz in das kalte Gebäude und blickte mich ratlos um. Daehyun welcher meinen Blick bemerkte schnaubte kurz.

„Was denn, habt ihr keinen Privatstrand?"

„Doch, aber ich weiß nicht wo der ist", noch einmal ließ ich den Blick über die vielen Menschen schweifen welche zu ihren Gates eilten," noch wie wir dort hinkommen."

Um Daehyuns Augen bildeten sich viele kleine Fältchen als sich einer dieser breiten Grinser auf seinem Gesicht ausbreitete, die mich früher zur Weißglut getrieben hatten und schulterte seine Badetasche.

Mir Daedaes schwedische Hirschlederleine aus der Hand nehmend, deutete er mir mit dem Kopf ihm zu folgen.

„Dann bin ich jetzt wohl mal an der Reihe", hörte ich ihn noch fröhlich sagen, ehe er Richtung Ausgang schlenderte.

Wir mussten schon ein seltsames Bild abgeben, Daehyun und ich. Zwei junge Männer in teuren Markenklamotten mit einem Hund, welcher inzwischen so groß wie ein Kalb war. Oder war das unter dem gemeinen Volk normal? Ich hatte keine Ahnung.

Ferien/ Hölle auf dem BauernhofWhere stories live. Discover now