Ich hielt mich so gut es ging am Straßenrand um nicht zufällig einen der schwitzenden Passanten zu berühren und musste mich immer wieder beherrschen nicht einfach umzukehren und ins Penthouse zu flüchten. Immerhin würde ich dort neben Langeweile noch Schatten und Wasser bekommen.

Doch ein glücklicher Daedae und die selbstzerstörerischen Gedanken in meinem Inneren ließen mich weiterhin stur geradeaus über den glühenden Asphalt marschieren. Um mich herum stürzten sich die Leute begierig auf jedes Fleckchen Schatten, dass sie unter die Füße bekommen konnten und sämtliche Läden strömten neben schriller Musik noch einen eisigen, muffigen schwall Klimaanlagenluft aus.

Es war fast so als ob die heiße Luft die ganzen Abgase und Ausdünstungen von Menschen und Läden in einer einzigen dichten Wolke aus dicker, feuchter Luft am Boden halten würde und mir wurde regelrecht übel bei dem Gedanken an den ganzen Dreck, welcher bei jedem Atemzug durch meine Lunge strömte.

Ich hielt ganze klägliche zehn Minuten auf der Straße aus, ehe ich mich in einen nahegelegenen Park flüchtete und erschöpft auf eine Bank sinken ließ. Langsam streichelte ich einem japsenden Daedae über den Kopf und überlegte mir eine Route, die mich schnellst möglich wieder nach Hause bringen würde.

Natürlich könnte ich auch einfach einen Wagen herbestellen, aber so tief war ich noch nicht gesunken, dass ich, Yoo Youngjae, mich von einem Laien aus einem heißen Park retten ließ.

Seufzend ließ ich meinen Blick durch den Park schweifen, mich in Gedanken schon damit abfindend, dass ich wohl oder übel denselben Weg zurückgehen musste, den ich gekommen war, als Daedae ein zufriedenes Ächzen von sich gab.

Mein Blick folgte seiner feuchten Hundeschnauze und landete schließlich auf niemand anderes als meiner Inspirationsquelle für den Hundenamen. Daehyuns Blick verwandelte sich in Sekundenschnelle von überrascht zu erfreut und als er schließlich vor mir stand, strahlte er über das ganze Gesicht.

Einem vor Freude halb sterbenden Daedae über den Kopf streichelnd kniff er die Augen zusammen und ich konnte mir fast schon ausmalen was gleich kommen würde als er auch schon den Mund öffnete.

„Geht es dir gut? Hast du dich verlaufen oder was bringt dich zu solcher Stunde aus dem Haus?"

Hoffend das meine Sonnenbrille den Effekt verstärken würde, blickte ich ihn gleichgültig an und versuchte nicht wie ein geschmolzenes Häufchen Elend auf der alten Parkbank auszusehen.

„Daedae musste mal ein bisschen raus", was sogar halbwegs der Wahrheit entsprach," aber ich wollte nicht, dass er die ganze Zeit auf dem heißen Asphalt laufen muss."

Jetzt wo ich das gesagt hatte schlich sich plötzlich wirklich ein bisschen Sorge in mich und ich machte mir gedanklich eine Notiz nach diversen Cremes für gesunde Hundepfoten zu suchen. Daehyun nickte verständnisvoll und gab Daedaes Kopf einen liebevollen Stups.

„Und was machst du hier?", ich warf einen unnötigen Blick hinter Daehyun ehe ich hinzufügte," Und wo sind die anderen?"

Daehyun zuckte kurz mit den Schultern und ließ sich neben mich auf die Bank plumpsen, welche ein protestierendes Ächzen von sich gab. Mit einem Finger kratzte er ein bisschen abgesplitterte Farbe von dem Holz und betrachtete sie eingehend.

„Wir haben uns schon getroffen, aber dann ist ihnen was dazwischen gekommen."

Mit seinen Beobachtungen fertig geworden blies er die Splitter auf den Boden und richtete seinen viel zu munteren Blick auf mich. Ich blickte leicht schräg über seine Schulter um ihm nicht direkt ins Gesicht blicken zu müssen.

„Und? Willst du noch was machen?"

Jetzt blickte ich ihn doch wieder an.

„Wir könnten ein Eis essen oder..."

Ferien/ Hölle auf dem BauernhofWhere stories live. Discover now