Kapitel 34. Verzweiflung

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Ein Klicken des Schlosses. Ein Tritt von Faolan und die Tür war offen.

 Der Weg in die Freiheit war frei.

Dachte ich. Vor uns, den Zufahrtsweg zum Schloss versperrend, war eine Armee an Gefolgschaften Malum's. Minutaren, Riesen und andere Kreaturen versperrten den Weg. Große und kleine standen da. Jeder wirkte gefährlicher als die anderen. Knurrten, heulten. Zornig blickten sie auf uns drei Jugendlichen. Wir wirkten wie Frischfleisch und die Wölfe als Leckerbissen.

Geschockt stand ich da. Angespannt. Was sollte ich tun? Was konnte ich tun? Was ist in so einer Situation möglich?

Mit einem Mal wachte ich auf. Mein Herz raste. Mein Atem war flach. Adrenalin schoss durch mein Blut. Meine Ohren reagierten auf jedes kleine Geräusch.

Was geschieht hier? Wer bin ich? Was bin ich? Was passiert mit mir?

Zuerst bin ich ein Nichts. Ausgenutzt von Freunden. Allein gelassen. Zum Gunsten anderer. Und jetzt? Jetzt werde ich gejagt, gefoltert und von vielen verachtet. Zu mindestens von den Dorfbewohnern dieser komischen Welt. War es überhaupt eine Welt? Eine Dimension?

Mir war schlecht. Zitternd lag ich im Bett. Schweißnass. Langsam stand ich auf. Sofort merkte ich, das mein Abendessen das Tageslicht wiedersehen wollte. Ich schaffte es gerade noch ins Bad bis sich mein Magen entleerte. Danach ging es mir schon besser

Ich spülte die Toilette ab und ging zum Waschbecken um mir meinen Mund auszuspülen. Man sah ich scheiße aus. Ich hatte mein Spiegelbild gesehen. Blass, Augenringe und zerzauste Haare.

Erschöpft ging ich zurück in mein Bett und griff nach meinem Handy

Niall hatte mir geschrieben. Er wollte wissen, ob mit mir alles in Ordnung sei, da ich nach dem Training ziemlich fertig aussah.

Was sollte ich antworten? Es geht mir gut? Hey Niall, ich schwebe in dieser mysteriösen Welt in Lebensgefahr?

„Mir geht's gut", schrieb ich zurück und bekam auch prompt Antwort.

„Das Stimmt nicht", meinte er, „Ich weiß, was passiert ist. Ich wollte nur wissen wie du mit der Sache umgehst, oder ob du jemanden zum Reden brauchst."

Was sollte ich davon jetzt halten? Ich meine ich kannte diesen Niall nicht. Ober besser gesagt, kaum. Ich meine er hatte mir einmal Training gegeben und hatte ein paar Pausen verbracht. Mehr aber auch nicht.

Von Timo oder Nikita habe ich auch in dieser Welt lange nichts gehört. Wie es ihnen geht? Ich hätte ihnen helfen sollen. Ich hätte nicht nur tatenlos zuschauen sollen, während sie gegen Malum gekämpft hatten. Ich hätte so viel tut können. Und was habe ich getan nichts. Aber hatte ich überhaupt eine Chance gehabt? Hätte ich ihnen überhaupt helfen können? Oder war ich nur eine Gefahr für die Beiden gewesen? Eine Gefahr für die. Eine Gefahr für jeden. Eine Gefahr für mich.

Ich wusste es nicht und fand auch keine Antwort.

„Es geht schon" schrieb ich Niall.

Wenn du jemanden zum Reden brauchst, dann melde dich!", schrieb er zurück.

„Mache ich" sendete ich ihm.

„Komme in de Pausen wieder zu uns!" , kam von ihm. Was sollte ich denn schon groß anderes machen.


Das kleine unbedeutende Ich #Wattys2017Where stories live. Discover now