Kapitel 22. Gedankenchaos

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„Gut, dann haben wir das geklärt", meinte Timo. Die Menge stand auf und verließ den Raum. Tirana blieb. Sie kam auf mich zu. „Im Moment ist sie bei Malum", erklärte Timo. „Wir werde sie nach Hause begleiten", meinte Tirana. Timo nickte und ging aus dem Raum. „Kommt ihr?", fragte er an uns gewandt. Schweigend liefen wir durch die Wohnung. Die Treppe hinunter. Die Straßen entlang. Keiner sprach. Es wurde schon dunkel und die Straßenbeleuchtung ging an. Ich blickte auf meine Armbanduhr. 19:30 leuchtete mir entgegen.

Endlich erreichten wir mein zuhause. „Ich komme morgen um 7:30 und bringe dich zur Schule", erklärte Tirana. Ich ging in die Garage. „Ich fürchte, dass sie heute Nacht nicht gut schlafen kann", meinte Tirana zu Timo. Ich schloss die Hintertür auf, zog mir die Schuhe aus und ging in die Küche. „Leute Luna ist da", rief meine Schwester durch das Haus. „Na dann können wir das Abendessen Kochen", meinte mein Vater und kam in die Küche, „Wo warst du?" „Ich war mit Freunden weg", sagte ich und wischte meine Gedanken erst mal bei Seite. „Freut mich, dass meine kleine Schwester Anschluss bekommt", freute sich Tiara.

Nach dem Abendessen machte ich schnell den Küchendienst und räumte die Küche auf. Ich verzog mich auf mein Zimmer zurück. Ich blickte in meinen Spiegel. Ich Meine blonden Haare umschmeichelten mein rundes Gesicht und fielen über meine Brust. Mein weiter Pulli versteckten meine nicht al zu gute Figur. Eine verwaschene enge Jeans ließen meine Beine schmaler erscheinen. War es wirklich so, dass ich selbst ohne etwas zu sagen abschreckend auf andere wirkte? Bin ich so hässlich? Bin ich so ein Monster? Anschein schon... Ich schmiss mich auf mein Bett und dachte nach. Wer war Moonheart? Was war das für eine Welt von der Nikita geredet hat? Wer war Timo, dass er über mich so beschlossen hatte? Und was war das für eine Gruppe von Menschen? Meine Gedanken rasten.

Mein Handy klingelte und riss mich in die Realität zurück. Es klingelte und verlangte nach mir. Schweren Herzens stand ich auf und ging zu meiner Tasche. Ich griff nach meinem Handy und mein Herz wurde schwer. Leyna rief mich an.

„Was willst du?", fragte ich. „Luna", die erleichterte Stimme Leynas klang in meinem Ohr, „Bitte hör mir zu..." „Du Leyna", unterbrach ich sie, „Lass mich bitte in Ruhe." „Was ist los?", fragte meine „beste" Freundin. „Was los ist?", den Sarkasmus konnte man deutlich in meiner Stimme hören, „Du hast mich im Stich gelassen. Du hast mich schlecht gemacht, nur um vor anderen besser zu stehen." „Aber ich hab mich entschuldigt", verteidigte sie sich. „Meinst du echt, dass eine lieblose Entschuldigung alles wieder ins Lot bringt? Meinst du echt, dass eine lieblose Entschuldigung diene Taten verzeiht? Die ganze Schule lacht über mich. Meine Klasse wünscht mir den Tod. Und du rechtfertigst dich mit: „Ich habe mich ja entschuldigt." IST DAS DEIN ERNST?", meine Stimme zitterte. Ich legte auf. Sie soll wissen, dass es nicht immer mit einem 'tschuldigung getan ist.

Tränen liefen meine Wangen hinunter. Meine Hand umklammerte das Handy. Ich legte es bei Seite und wischte mir die Tränen vom Gesicht. Ich werde es nicht so weit kommen lassen. Ich zog meinen Pulli aus. Schmiss meine Hose und meinen BH zur Seite und zog mir einen kuscheligen Pyjama an. Eine karierte Boxershorts mit einem passenden T-shirt. Erschöpft legte ich mich in mein Bett. Mein MP3 Player spielte mir das Hörspiel von Momo vor. Einem Mädchen, das in eine Position gesteckt wurde. Ohne sie zu fragen oder zu wissen, was sie wollte. Uns unterschieden einige wesentliche Dinge. Sie kannte ihre Eltern nicht, wohnte da wo es ihr möglich war. Ich war glücklich mit meinen Eltern. Auch mit meinem Zuhause war ich überglücklich. Nach Nikitas Erzählungen wusste ich jedoch nicht wie lange ich diesen Luxus noch genießen konnte.

Der größte Unterschieb ein uns beiden war, dass sie Freunde hatte. Ehrliche Freunde, die sie unterstützen und ihr immer halfen. Meine Freunde waren nur solange da, bis ein Anderer kam.

Ich fragte mich, wie lange es mit Nikita dauern würde, bis sie mich fallen ließ.

Für etwas anderes schien ich nicht bestimmt zu sein.




Das kleine unbedeutende Ich #Wattys2017Where stories live. Discover now