Kapitel 9. Nikita

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Als wir bei den Anderen ankamen, redeten sie von Eis essen und Nikita treffen. Wiederwillig, da ich eigentlich eher Lust auf eine heiße Schokolade als auf ein kaltes Eis hatte, lief ich mit ihnen. Naja, wenn sie es so wollten. Ich wollte auch nicht als „Querschläger" und „Spaßbremse" gelten. Ich vergrub meine Hände in die warme kuschelige Bauchtasche meines Pullis.

Ich merkte, wie distanziert Jonas und Leonie, mir gegenüber, waren. Als hätte ich etwas Schlimmes getan. Oder als hätte ich etwas an mir, das widerwärtig war. Ich blickte zu Leyna, die sich ausgelassen mit Leonie über Haarfärbemittel unterhielten. Mit den Wörtern Extensions oder Ombré konnte ich schon lange nichts anfangen.

Solche Begriffe benutzten die Modeschlampen meiner Klasse. Ich meine, wer im Unterricht mit einem Ausschnitt anhat, in dem man den gewissermaßen den halben BH sieht, kann nur eine Schlampe sein. Vor allem beklagen diese sich immer, dass ihnen kalt wären. Und das alles um bessere Noten zu bekommen. Ich verstehe es nicht...

Wir waren bei einer Eisdiele angekommen. Ein Mädchen mit dunkelrot-braunen Haaren stand da. Sie hatte eine zerrissene Hose an. Und ihr grauer Pulli passte zur hellen Hose. Sie strahlte, als sie Leyna sah. Ihre Umhängetasche baumelte von ihrer Schulter, während sie auf uns zu kam. „Das ist Nikita", erklärte mir Timo, der direkt hinter mir stand. „Ich dachte mir das schon", meinte ich resigniert.

Timo wandte sich von mir ab und umarmte Nikita. Nikita löste sich von ihm und kam auf mich zu. „Ich bin", begann ich. „Luna", lachte Nikita. Ihr Lachen war warm und ansteckend. Ich lächelte. „Leyna hat schon so viel über sich erzählt", das Mädchen nahm mich in den Arm. Ein süßer Duft stieg mir in Nase. „Ach hatte sie das?", versuchte ich die Situation zu überspielen. Oh man Leyna. Wem hast du noch meine Lebensgeschichte erzählt. Und warum? Ich meine ich bin gerne in der Gesellschaft meiner Familie und von Leyna. Das war's. Ich hasste es, wenn man über mich redet. Ich kann es auf dem Tod nicht abhaben. Deswegen konnte ich mich mit den Meisten meiner Klasse nicht verstehen. Sollten sie doch lästern. Ich hatte keine Lust dazu. Warum auch? Es macht einen nicht cooler oder erfolgreicher. Ich finde, dass es eine Schwäche ist. Andere kleiner zu machen, nur, damit man selbst besser dasteht. „Luna. Hallo", Nikita stupste mich an. „Willst du auch ein Eis?", fragte sie mich. Es machte mich nervös, dass die Anderen fast vor Lachen am Boden lagen. Ich stand unter Spannung.

„Für sie hätte ich gerne eine Kugel Pfefferminze und eine Kugel Schokolade", bestellte Nikita. Einfach so ohne auf eine Antwort zu warten. „Und ihr hört auf zu Lachen", sagte sie schroff Jonas und Leonie, die immer noch schadenfroh am kichern waren. Nikita bezahlte ihr und mein Eis und drückte mir die Eiswaffel in die Hand. Sie lächelte. Ich konnte nur ein „Dankeschön", rausbringen. „Ach nicht der Rede wert", beschloss sie und lief neben mir her. Leyna sah zu uns rüber. Naja.. Ich will nicht hoffen, dass sie diese Idioten namens Jonas und Leonie mitgenommen hatte, um mich zu ärgern. Timo hatte auch gelacht. Jedoch schien er etwas vernünftiger zu sein. Nikita zog mich auf eine Bank zu. Zum Glück waren wir in unserer Einkaufspassage. Es war warm und einigermaßen gemütlich. Ich setzte mich zwischen Timo und Nikita. Sie redeten ununterbrochen über Animes, Mangas und Fantasy Bücher. Ich hatte mal die ersten 150 Folgen von Naruto gesehen und einige Büchernahmen kamen mit bekannt vor. Jedoch hatte ich keine besonders große Lust mich mit Jonas und Leonie zu unterhalten.

„Ich habe nichts mehr zu lesen", jammerte Nikita. Sie schob sich den Rest ihrer Waffel in den Mund und sprang auf. „Dann lass uns doch eben zu Thalia gehen. Die haben irgendwie immer gute Bücher", beschloss Jonas. Zustimmend nickte Timo und Nikita zog mich direkt mit. Ich mochte dieses Mädchen. Selbstbewusst und Lebensfroh. Dabei wirkte sie nicht ansatzweise Arrogant oder Hochnäsig. Sie hakte sich bei mir unter und betrat die Buchhandlung.

Bei den Jugendbüchern blieb ich sehen. Nikita löste sich von mir und ging weiter in Richtung der Mangas.

Ich mochte die Vorstellung von Tieren, die sich wie Menschen unterhalten können und ein faires soziales Verhalten haben. Ich schlenderte weiter und kam zu den Anderen. Sie hielten Mangas in den Händen uns schienen sich über DethNotes oder so zu unterhalten. Unterhalb der Mangas reihten sich Zeichenbücher. Wie man gut Mangas zeichnen konnte und was man zu beachten hatte. Ich fand ein Gutes und schlenderte weiter. „Oh man", stöhnte Nikita auf, „Der Teil, den ich brauche ist ab 16." „Tja", neckte Leonie, „Da musst du noch ein paar Wochen warten." „Drei Wochen noch", in Nikitas stimme war Verzweiflung zu hören. „Welchen Teil brauchst du denn?", erkundigte ich mich. „Disen Band", Nikita hielt ein Buch hoch, „eine limitierte Specialfolge. Ich nahm ihr den Manga aus der Hand und sah ihn mir an. Sie hatte mir das Eis ausgegeben und dafür gesorgt, dass Leonie und Jonas aufhörten zu Lachen. Ich bin ihr etwas Schuldig. Entschlossen ging ich zur Kasse. Nikita sah mir mit großen Augen hinter her.

Könnte ich bitte ihren Ausweis sehen", fragte die Verkäuferin höflich. Ich fummelte ihn aus meinem Portemonnaie überreiche ihr die Karte. Die Verkäuferin nickte. „Scheint alles in Ordnung zu sein", meinte sie und gab mir meinen Perso wieder. Ich bezahlte und ging zu den Anderen zurück. Das Zeichenbuch in meiner Tasche. „Du hast ihn gekauft", jubelte Nikita. Sie sprang auf mich zu, „Das wäre doch nicht nötig gewesen." Nikita schien mich erdrücken zu wollen. „Das ist der einzige Teil, der mir gefehlt hat. Du bist die Best Luna."

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Hey Leute..
Ich wittme den Part einer Freundin, weil es einfach mega viel spaß macht mit ihr zu Schreiben. (Wir schreiben eine Andere. Diese Geschichte ist komplett von mir, naja die eine oder andere Idee wurde mir ins Ohr geflüstert ;)  )
Ich bin mega stolz. Ich hab es endlich geschafft mir eine Grundidee für das Buch zu überlegen.
Ich hoffe, dass euch der Teil gefallen hat ;).
Haltet die Ohren steif.. bis dahin

Eure Mitu





Das kleine unbedeutende Ich #Wattys2017Where stories live. Discover now