Kapitel 40. Die Wahl meiner Verkehrsmittel

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41. Schwangerschaftswoche

Es fühlte sich ewig an. Einfach alles fühlte sich im Moment ewig an. Es war ewig her, dass ich meine Füße sehen konnte. Es war ewig her seit Louis mich im Arm gehalten hatte. Es war noch ewig bis zur- nein. Das stimmte nicht wirklich. Denn der Geburtstermin war schon vor einer Woche. Aber nein. Ich habe nichts ausgelassen. Ich bin tatsächlich immer noch schwanger und verdammte fünf Tage überfällig! Und ja, ich bin auch immer noch alleine. Denn im Moment ist der Vater meines Kindes in Louisiana und versucht mich per skype zu besänftigen.

Wieso besänftigen? Weil ich stinkwütend bin! Stinkwütend und hochschwanger! Immer noch! ...Tut mir leid. Ich wiederhole mich.

„Emmy, Schatz-" „Nenn mich nicht ‚Schatz'! Du nennst mich sonst nie ‚Schatz'!" unterbrach ich ihn und ging weiter auf und ab. Mein Kopf pochte und wütend drückte ich die Finger meiner rechten Hand an meinen Kopf. „Tut mir leid. Ich schätze du möchtest nicht darüber reden ob wir ‚Schatz' in Zukunft einführen wollen...?"

Ich hielt im Laufen inne und starrte in die Kamera. „Nein. Schon gut. Habs verstanden." Louis warf abwehrend die Hände in die Luft. „Du hast gesagt, dass du da bist, wenn es soweit ist!" Schrie ich wütend. „Naja um genau zu sein-" „Ja, schon klar. Ich bin immer noch schwanger und es war noch nicht soweit. Ich weiß. Aber du bist nicht hier! Dabei hätte es längst soweit sein sollen!"

Louis seufzte und sah hinter sich. Die Jungs machten sich gerade für einen Auftritt fertig. „Ich weiß, aber das Management will mich nicht gehen lassen, bis-" „Weißt du was? Vergiss es!" Ich war stinkwütend. Ohne mit der Wimper zu zucken klappte ich den Laptop zu.

Ich komme vorbei

Schrieb ich Denny schnell und lief mit der Jacke in der Hand schon ins Treppenhaus. Als ich unten an der Straße ankam, wollte ich gerade ein Tax rufen als ich eines am Straßenrand parken sah. „Sir? Könnten Sie mich fahren? Ich muss zu-" „Tut mir leid Miss, ich warte auf jemanden." Sagte der Fahrer und schüttelte bedauernd den Kopf. „Kein Problem" seufzte ich und sah auf die andere Straßenseite. Dann nehme ich eben den Bus.

„Sieh nur, Schatz. So werde ich auch bald aussehen!" Sagte die Frau die neben mir an der Bushaltestelle stand. „Das glaube ich nicht." Sagte ich zweifelnd und sah auf den kaum erkennbaren Bauch der Frau. „Wieso?" Fragte sie und sah mich entsetzt an. „Wie weit sind sie?" fragte sie gerade als der Bus hielt. „Fünf Tage drüber." Sagte ich schlecht gelaunt wie ich war ziemlich patzig und stieg ein.

Sobald ich im Bus war, begann mein Handy zu vibrieren.

Louis

Fast hätte ich den Anruf nicht angenommen. Doch meine Schuldgefühle wuchsen als ich seinen Namen las. Ich schloss kurz die Augen und hielt mich dann mit einer Hand an einer Stange fest, während ich mit der anderen den Anruf entgegen nahm. „Es tut mir leid!" sagten wir gleichzeitig als ich abnahm. Ich hörte wie im Hintergrund gekreischt wurde. Es würde nicht mehr lange dauern bis er auf die Bühne müsste.

Wir redeten noch ein wenig. Wechselten nur ein noch einige Sätze. Keiner wollte dass der andere sauer auf ihn auflegte. Wäre Louis nicht so besorgt darüber gewesen, dass ich noch böse auf ihn war, wäre einiges vermutlich anders gelaufen.

Der Bus holperte über irgendetwas und der Fahrer nahm die nächste Kurve so eng, dass ich kurz davor war ihm irgendetwas an den Kopf zu werfen. Die Zeit hatte ich nichtmehr. Plötzlich hielt ich inne. Erst fühlte ich es nur ganz leicht, dann etwas stärker und plötzlich tippte mich der Herr an der neben mir stand und deutete auf den Boden. Um meine Füße herum war alles nass, selbst mein Rock, der kurz über dem Boden endete war nicht verschont geblieben. „Verdammt! Jetzt-"

‚Jetzt werde ich auch noch inkontinent' war was ich sagen wollte, doch mitten im Satz hielt ich inne. Der Schmerz war anders als ich ihn mir vorgestellt hatte. Überrascht krümmte ich mich zusammen und ließ fast das Handy fallen. „Ich habe- Lou! Scheiße!" Stöhnte ich vor Schmerzen. „Das geht zu schnell! Das geht zu schnell!" Wiederholte ich immer wieder.

„Emmy? Was ist los?" Hörte ich Louis aus dem Handy rufen während irgendjemand in seiner Nähe „Let's Go!" rief. „Emmy-" „Lou, die Fruchtblase ist geplatzt!" Rief ich und schon setzte die nächste Wehe ein. „Das ist zu schnell! Die Abstände sind zu kurz!" rief ich unter Schmerzen und merkte erst als dieser langsam abebbte, dass sich die halbe Busgemeinschaft um mich herum versammelt hatte. „Geht es Ihnen gut, Miss?" Fragte irgendwer und ich brachte einfach nicht die Energie auf freundlich zu bleiben. „Sehe ich so aus?!" schrie ich und keuchte unter Schmerzen auf, während ich versuchte mich auf meine Knie zu stützen. „Wo bist du Em?" Fragte Lou durchs Telefon. „Im Bus! Ich wollte zu Denny und dann-" Wieder überrollte mich der Schmerz. „Aber sonst fährst du doch Taxi!" Rief Lou und ich hörte die Panik in seiner Stimme. „Willst du ernsthaft jetzt über die Wahl meiner Verkehrsmittel reden?" Schrie ich und krallte mich in das Handy.

„Nein, nein! Verdammt!" Irgendwie war es beruhigend zu hören, dass auch er in Panic geriet. Und obwohl er gefühlt am anderen Ende der Welt zu sein schien, war er doch da. „Louis, es ist-" „Schnauze!" Unterbrach er jemanden in seiner Nähe, der ihn offensichtlich auf die Bühne schieben wollte. „Emmy, Schatz?"

Ich lachte auf während ich vor Schmerzen zusammenzuckte. „Wir führen das also doch ein?" Auch er lachte leise. „Ich bin in neun Stunden da." Sagte er leise und ich atmete für einen Moment auf. „Aber was ist mit den Fans-" „Sie werden es überleben! Und wenn ich jetzt da raus gehe und ihnen sage, dass du unser Baby bekommst. Jetzt. In diesem Moment, dann würden mich viele von ihnen vermutlich persönlich zum Flughafen fahren wollen!" lachte er und ich musste leicht Lächeln. Dann kam schon die nächste Wehe. „Das geht zu schnell Lou! Ruf Dr. Bless an! Das geht zu schnell!" rief ich ins Telefon und krümmte mich.

„Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!" rief irgendwo im Bus jemand, der anscheinend mit dem Busfahrer debattierte. Dieser hatte nämlich gerade tatsächlich auf seinen Fahrplan hingewiesen. „Fahren sie sofort ins Krankenhaus! Verdammt, das Mädchen kriegt ein Kind!" Schrie die Frau neben mir, die mir half mich auf den Beinen zu halten. Am liebsten hätte ich sie abgeknutscht, doch dazu fühlte ich mich körperlich gerade nicht in der Lage. Noch vier Wehen kamen bis Louis wieder anrief. „Ich bin auf dem Weg zum Flughafen!" Sagte er sofort zur Begrüßung. „Hast du-" „Ja, ich habe mit Dr. Bless gesprochen. Das ist nicht ungewöhnlich. Sie denkt dass du schon mit geweitetem Muttermund zuhause warst. Und dadurch dass du über dem Geburtstermin liegst, ist es fast normal, dass die Wehen schon früh in kürzeren Abständen kommen." Sagte er. „Keine Sorge! Das wird schon! Ich bin bald da! Versprochen!" Damit legte er auf.

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Sooo... Egal wie man es plant... so hätte es definitiv nicht laufen sollen! Ich fasse es nicht.. es fühlt sich so an als wäre es gerade einige tage her das Emmy entdeckt hat dass sie schwanger ist...

Ich nehme Wetten an: wer am nähesten an die Stundenzahl von Emmys Wehen kommt, bekommt das nächste Kapitel gewidmet!

Ich hoffe es hat euch gefallen!

Was denkt ihr was allgemein im buch noch passiert? Oder ist vielleicht bald schon Schluss...?

-sally

Never lose hope [Louis Tomlinson]On viuen les histories. Descobreix ara