Kapitel 16. Schnappatmung und all die eigenen Leben

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Mir fehlten die Jungs in den folgenden Wochen sehr und ich war selbst erstaunt darüber wie froh ich war als Niall mir an einem Samstag schrieb, dass sie gelandet seien. Doch auch in den Tagen darauf sah ich sie nicht. Unsere Zeitpläne waren einfach nicht kombinierbar und so blieb es bei einzelnen SMS oder Whatsapps während den Drehpausen oder bevor ich ins Bett ging.

Nachdem ich dem Angebot unweigerlich zugesagt hatte hielt ich mich fast ausschließlich am Set auf. Wir drehten und probten und änderten Skripte und lachten und stolperten über Tonkabel und all das und letztendlich fiel ich jeden Abend todmüde ins Bett. Nick nahm ich oft mit ans Set und auch die Jungs hatten einige Male geplant vorbeizukommen, hatten aber letztendlich jedes Mal kurz vor Schluss abgesagt. Und auch die Mädchen sah ich selten. Sie planten ihre erste richtig große Welttournee und waren damit rund um die Uhr beschäftigt. Also verbrachte ich meine Zeit mit Denny, Nick und Mikky. Josh hatte einen neuen Job und Jamie eine neue Freundin. „Da bleibt für uns natürlich keine Zeit..." sagte Mik immer wenn er mal wieder alleine bei mir auftauchte.

Ich war ihnen allen nicht böse. Ich hatte schließlich selbst alle Hände voll zu tun. Aber enttäuscht war ich trotzdem. Mit Louis schrieb ich am wenigsten. Wir mochten es beide nicht, wenn wir uns nicht wirklich gegenüberstehen konnten und wir machten oft aus uns zu treffen oder zumindest mal zu skypen, aber unsere Skypeanrufe dauerten meist nicht länger als eine Minute, dann war entweder einer eingeschlafen oder wurde zu irgendetwas gerufen. Wir machten aus um Mitternacht zu telefonieren, aber das verschliefen wir beide.

Es war der Mittwoch zwei Wochen nachdem die Jungs wieder da waren als ich Nialls Anruf bekam. Ich ließ meinen Cappuccino fallen und hörte nur wage ein gedämpftes Fluchen neben mir als die heiße Flüssigkeit über die Schuhe von Benny - er war der Kaffemann wie ihn hier viele nannten - schwappte. Der Boden unter mir begann sich zu drehen. Ich bekam Schnappatmung und - vom Rest weiß ich eigentlich nicht mehr sehr viel. Irgendjemand, ich vermute es war Sue die für die Requisiten verantwortlich war, setzte mich auf einen Stuhl und drückte mir ein Glas Wasser in die Hand.

Mir blieb keine Zeit wirklich zu überlegen was ich tun sollte. Ich hatte eigentlich auch gar keine richtige Wahl. Ich rannte los, rief allen möglichen Leuten zu dass ich unbedingt weg müsste und schlängelte mich an Will dem Wachmann vorbei mit der Ausrede, dass ich ganz furchtbar Durchfall hätte und meine Medikamente aus dem Auto suchen müsste. Ich habe immer noch kein Aurto und ich kann auch immer noch nicht fahren, doch ich setzte mein kränkstes Gesicht auf und eigentlich hatte er keine wirkliche Chance mich aufzuhalten. Während ich mit schnellen Schritten über den Parkplatz flitzte rief ich Denny an und erklärte ihr in kurzen abgehakten Sätzen die Situation. Ich schwöre es fühlte sich an wie Stunden bis ich endlich auf der Straße ankam und ein Taxi erspähte. Ich sprang auf die Straße und in diesem Moment hörte ich all meine Freunde auf einmal in meinem Kopf wettern und schimpfen aber ich hatte keine Zeit um zu warten bis der Kürbiskopf von Taxifahrer sich dazu entschieden hatte anzuhalten. „Bitte pass auf Nick auf-" rief ich noch über den Straßenverkehr hinweg in das Telefon dann war sein Akku leer und plötzlich lag es vollkommen nutzlos in meiner Hand.

Ich riss die Türe des Autos auf und sagte dem hysterisch schreienden Taxifahrer meinen Zielort. „Sind sie wahnsinnig?! Sie-" „Fahren sie!" Er fuhr. Er fuhr und ich starrte mein Handy an- dieses nutzlose Ding und mir wurde klar, dass ich ohnehin nicht wusste wen ich anrufen sollte.

Versuche ruhig zu atmen!

Sag mal hast du 'nen Schatten?! Wie soll sie ruhig atmen?!

Haltet die Klappe!

Es war ja klar dass eine Stresssituation ohne die beiden nicht halb so ‚interessant' wäre. Man bemerke an dieser Stelle bitte den Sarkasmus. Die Zeit schien still zu stehen und ich verstand auf einmal die Welt nichtmehr. Die Autos auf den Straßen, die Menschen auf den Wegen, das Lachen, das Weinen, was hatte das alles für einen Sinn wenn auf einmal alles auf den Haufen geworfen werden konnte. Ich dachte über die letzte Zeit nach. Über die Zeit mit Louis. Über die Zeit mit den Jungs. Über meine Arbeit. Über die Mädchen. Über Nick. Über Denny. Über all das was mein Leben ausmachte und darüber, dass all diese Dinge unter anderen Voraussetzungen nie alle gemeinsam zu meinem Leben gehört hätten. Bestimmte Dinge hatten sich verändert. Brücken waren abgerissen worden und neue Straßen wurden geebnet. All diese Dinge waren für mich so wichtig geworden und plötzlich musste ich darüber nachdenken was sie bedeuteten.

Jede Entscheidung die ein Mensch trifft, hat Konsequenzen. Sie verändern Dinge im Leben eines Menschen - vielleicht sogar den Menschen selbst. Mich hatte einiges in der letzten Zeit verändert und wie sehr, das wird mir gerade jetzt in diesem Moment erst so richtig klar. Ich bin zu einem anderen Menschen geworden. Und als ich aufblicke, sehe ich die Welt mit anderen Augen. Jeder dieser Menschen in jedem dieser Autos ist ein Leben. Ein Leben voller Glück und Tränen, beste Freunde, Liebeskummer, Probleme mit dem Cheff, Ärger mit den Eltern, Lachen mit Kollegen, ein heißer Kaffe jeden Morgen und ein Tee zum besser schlafen.

Sieh sie dir an diese hastenden Menschen.

Jeder von ihnen ist ein eigenes Leben.

Die Zeit während das Taxi die Straßen herunterfuhr verging anders als sonst. Um mich herum verlief alles wie in Zeitlupe. Die Handgriffe des Taxifahrers, der mittlerweile nicht mehr fluchte. Die um die Kurve biegenden Autos. Die Bewegungen der einzelnen Passanten. All das schien langsamer zu sein als meine eigenen hektischen Kopfdrehungen.

„Wir sind da." Grummelt der Fahrer nach einer weiteren Abbiegung. In Filmen werden die weiblichen Fahrgäste immer mit Madame oder Mam angesprochen. Niemand würde auf die Idee kommen mich so anzureden. Bei Denny haben es einige getan und erst recht bei Leigh oder Jesy. Es verwirrt mich dass mir der Gedanke gerade jetzt kommt. „Möchten sie aussteigen oder-" „Nein schon gut, danke." Ich springe aus dem Taxi, reiche dem Fahrer den passenden Betrag durch das Fenster und befinde mich plötzlich mitten in den Bewegungen der Menschen, die ich vorher nur beobachtet habe.

Was ist wohl passiert?

Wo ist Emmy jetzt wohl?

Seid kreativ! Ich bin gespannt was ihr denkt. :)

Ich versuche schnell weiter zu schreiben- und an die von euch die Lucy lesen gilt das Selbe, ich bemühe mich, das auch für euch bald wieder ein Update kommt. :)

Ich habe nur zur Zeit sooo viele Ideen :D Also seid gespannt. :)

Und noch eine Frage, wen von euch würde eigentlich ein Gedankenbuch von mir interessieren? Einfach mit Dingen über die ich nachdenke oder Kurzgeschichten oder so :) Schreibt es einfach in die Kommentare :)

Danke für alles! Das muss ich mal einfach so sagen :)

~ sally


Never lose hope [Louis Tomlinson]Where stories live. Discover now