Kapitel 30. Wollsocken an den liebevoll eingepackten Füßen

2.8K 188 20
                                    

Viele von euch waren für die eher klischeehafte Variante, über die ich auch nachgedacht habe, aber am Ende ist es niemand geworden den ihr erwartet hättet, den ich aber aus irgendeinem Grund einfach in Emmys Wohnzimmer stehen haben wollte.

Seid ihr bereit zu erfahren wer es ist?

- Sally

____________________________

.

.

.

.

.

.

.

.



„Harrold?!"

„Emily? Was-?" „Was willst du hier?" Meine Stimme ist kalt. „Was ich hier will? Antworten!" Er starrt auf den Schwangerschaftstest in meiner Hand und zieht die Augenbrauen zusammen. „Du bist schwanger?" Er wirkte überrascht. „Ja." Ich verziehe keine Miene und starre ohne jegliche Emotionen zurück. „Es wundert mich, dass du das noch nicht wusstest."

„Du meinst wegen Louis?" fragt er und ich werfe ihm einen eisigen Blick zu. „Nein, er schläft noch. Als Paul ihn gestern abgesetzt hat - und so wütend habe ich ihn glaube ich noch nie gesehen - war der gute schon nicht mehr ansprechbar. Ich schätze er hat in etwa sein Körpergewicht in Alkohol zu sich genommen, so in etwa hat er zumindest gerochen."

Natürlich. Betrunken hat er sich auch noch. Das macht mich traurig. Ich möchte nicht wieder traurig sein, aber ich kann es einfach nicht aufhalten. In diesem Moment klingelt Harrys Telefon. Er sieht mich an, sein Blick ist fast mitleidig und wieder möchte ich anfangen zu heulen. Dann zog er sein Handy aus der Hosentasche und las fast geistesabwesend den Namen auf dem Bildschirm. „Es ist Niall." Sagte er. Er wirkte verwirrt, das kann ich ihm nicht verübeln, immerhin ist er in den letzten Minuten von einer ganzer Menge Dinge überrannt worden. Er zögert kurz, dann hält er mir das Handy entgegen. Ich durchquere den Raum nur langsam und versuche dabei fast mühsam mich nicht zu übergeben, denn die Übelkeit in mir ist kaum auszuhalten, sie ist wie eine Welle, die mich einfach plötzlich überschwappt. „Nialler?" frage ich leise nachdem ich den Anruf angenommen habe. „Emmy! Ein Glück! Was zur Hölle ist los? Ich bin eingeschlafen! Ich war bei einem Kumpel und als ich aufwache ist meine Sprachbox voll mit einem aufgewühlten Liam und einem schimpfenden Zayn und beide haben etwas von einem betrunkenen Louis erzählt, geht es dir gut? Was ist los?" Tränen liefen mir erneut über die Wangen. „Kannst du herkommen?" meine Stimme bricht. „Ich bin schon unterwegs!" und damit legt er auf.

Irgendwann übermannt mich der Schwindel und ich setze mich auf das Sofa in der Mitte des Raumes. Sofort sind Denny und Mum bei mir. Und Harry. Warum ist mir nie aufgefallen, dass er aussieht wie es kleines Kind? Mit den Locken und den Grünen Augen. Ich breche in Tränen aus und den Grund dafür kenne ich selbst nicht so genau, aber das ist auch nicht so wichtig, denn im Moment ist schließlich alles zum heulen.

Auf der einen Seite fühlt es sich an als wären es nur Sekunden, auf der anderen Seite aber fühlt es sich an wie Jahre bis Niall durch die Türe kommt. Seine Haare sind ungekämmt und zerzaust, sein Shirt ist zerknittert, die Hose hat einen Fleck, aber all das nehme ich gar nicht richtig wahr, dafür ist er viel zu schnell bei mir und schließt mich in seine Arme, sobald Mum mich freigibt. Mir wird ganz warm während ich in sein Shirt heule und mir wünsche, dass ich endlich damit aufhören könnte, bis Niall mich ein Stück von sich weg zieht und mich ansieht.

„Was ist passiert?" fragt er besorgt und versucht verzweifelt mir die Tränen aus dem Gesicht zu wischen, aber ohne Erfolg. Ich sehe auf den Schwangerschaftstest den ich immer noch in meinen verkrampften zitternden Fingern halte und Niall folgt meinem Blick. „Oh Emmy", mehr sagt er nicht, schon nimmt er mich wieder in den Arm und drückt mich an sich. „Oh meine kleine süße Emmy" flüstert er immer wieder während er mir übers Haar streicht und mich beruhigend schaukelt, wie man es bei einem Kind tut. Dieser kurze Gedanke reicht aus, schon heule ich wieder wie ein Wasserfall, dabei hatte ich noch nicht einmal aufgehört.

Irgendwann beruhige ich mich. Und als es soweit ist, fühle ich mich leer und kraftlos. Schließlich sieht Nialler zu Harry. „Was hat er getan? Was hat er gesagt? Ich werde ihn umbringen!" Harry schüttelt nur den Kopf, als Zeichen dafür, dass er keine Ahnung hat, meine Mum sieht Niall mit traurigen Augen an und sogar Denny schweigt. Also bin ich die, die etwas sagt. „Scheiße." Ich spüre die Welle aus Trauer und Tränen und meine Augen brennen, weil ich nicht mehr weinen kann. Niall wirkt verwirrt. „Was?"

Also wiederhole ich was ich gesagt habe und sehe in die blauen Augen meines besten Freundes. „Scheiße. Niall, er hat nur scheiße gesagt." Meine Stimme ist so leise als würde ich flüstern, doch tatsächlich bringe ich einfach nicht die Kraft auf um lauter zu sprechen. In Nialls Gesicht verändert sich etwas. „Jetzt reicht es!" Er murmelt immer wieder etwas vor sich hin, dann springt er auf. „Ich bring ihn um! Ich bringe das Schwein um!" In diesem Moment bin ich froh, dass Harry da ist, dass er ihn aufhält, ich hätte es nicht gekonnt. Ich sehe nur mit verschwommenem Blick zu den beiden auf. Sie stehen an der Türe und scheinen heftig zu diskutieren. Es fallen die Worte „Schwein", „Familie" „Emmy", „Arschloch" und noch eine ganze Menge anderer Schimpfwörter, doch die bekomme ich nicht mehr mit.

Eine Hand auf meinen Bauch gepresst, renne ich ins Badezimmer und in dem Moment, in dem ich den Toilettensitz erreiche, beginne ich auch schon mich schamlos zu übergeben. Irgendjemand hält meine Haare und redet mir beruhigend zu, aber ich kann nur noch daran denken, wie müde ich bin und daran, dass ich nicht mit dem Kopf im Klo einschlafen möchte. Das sind dann auch meine letzten Gedanken, bevor ich einfach wegdämmere

Als ich aufwache liege ich in meinem Bett, eingepackt in Decken aller Art, als würden sie mich wie ein Ei ausbrüten wollen. Ziemlich schnell wird mir dann auch klar was mich aufgeweckt hat. Es ist auch kaum zu überhören. Ich schwinge die Beine aus dem Bett, wobei ich darauf achte nicht das Gleichgewicht zu verlieren und tappe dann mit warmen Wollsocken an den liebevoll eingepackten Füßen zur Schlafzimmertür.

„Du kannst froh sein, dass ich deinen Kopf noch nicht gegen die Fließen geschlagen habe," höre ich Niall gerade zischen als ich in den Flur trete. Sofort liegen alle Blicke auf mir. Doch ich habe nur Augen für diese eine Person, so wie es schon seit langem war.

„Emily"

___________________

Was denkt ihr was wird weiter passieren?

Wie wird Emmy reagieren?

Eure Meinung zur Situation?

Never lose hope [Louis Tomlinson]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt