Kapitel 83

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Okay, es war wohl an der Zeit, dass ich mir mal ernsthaft über ein paar Dinge klar wurde. Denn irgendwie ergab langsam alles keinen Sinn mehr, sondern es widersprach sich alles nur noch. Die Geschehnisse der letzten Zeit verwirrten mich zusehends und mal wieder fand ich keine Erklärung dafür. Anthonys und Aarons Verhalten in der letzten Zeit war mehr als fragwürdig. Deshalb war es nun an der Zeit, dass ich dieses Rätsel endlich mal löste.

Erstens, war Aarons Zwillingsschwester Elysia nicht hier gewesen um mir zu sagen, dass Aaron auf mich stand? Sie hatten doch sogar versucht, dieses Gewinnspiel zu manipulieren, damit ich das Date mit Aaron gewann.

Zweitens, hatte Aaron mir nicht gesagt, er hätte sich wegen einem Mädchen mit Anthony gestritten? Weil sie beide auf dasselbe Mädchen standen? Warum hatte sich Aaron nach der Prügelei so komisch mir gegenüber verhalten? Und wieso sagte Elysia mir, Aaron habe Interesse an mir, wo er sich anschließend mit Anthony wegen einem Mädchen stritt? Es war doch wohl unmöglich, dass ich dieses Mädchen war, oder?

Aber drittens hatte mir dann auch noch Anthony gesagt, er wäre in mich verliebt. Bis hier hin passte ja noch alles zusammen. Zumindest wenn man annahm, dass ich dieses Mädchen war, wegen dem die beiden sich gestritten hatten. Aber ich nahm an, dass Anthony auf das blonde Mädchen stand. Und jetzt kam noch hinzu, dass es irgendeine Wette gab? Eine Wette zwischen Anthony und Aaron, die etwas mit dieser Blondine zu tun hatte? Ich konnte schließlich schlecht gemeint sein. Ich hatte zwar dunkelblonde Haare, aber ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, dass ich von den beiden „Blondie" genannt wurde...

Also irgendetwas lief hier verdammt falsch.

Sollte ich morgen zu Aaron fahren und ihn fragen, was es mit dieser Wette auf sich hatte? Aber andererseits, was gingen mich Anthonys und Aarons Angelegenheiten an?

Deprimiert ließ ich mich in meine Kissen fallen und grübelte darüber nach, was ich nun am besten tun sollte. Am liebsten würde ich ja eigentlich mit Anthony darüber reden, denn ich wollte ihn unbedingt wiedersehen. Aber wie sollte ich ihm dann beibringen, dass ich den Zettel gefunden hatte, indem ich in seinem Zimmer herumgeschnüffelt hatte? Außerdem hatte ich keine Ahnung wo er jetzt wohnte. Und er wollte mich höchstwahrscheinlich sowieso nicht sehen, sonst hätte er sich in den letzten Monaten doch wenigstens einmal blicken lassen.

Der Klingelton meines Handys riss mich aus meinen Überlegungen und widerwillig hievte ich mich aus dem Bett, um zu meiner Tasche zu rennen, in der sich das Handy befand. Zwischen all den unnötigen Sachen, die nur in der Tasche waren, weil es sonst unnötig wäre sie überhaupt mitzunehmen, fand ich schließlich mein Handy und sah, dass es Charly war, die mich gerade anrief.

„Was gibt's?", fragte ich, nachdem ich den Anruf entgegen genommen hatte und musste grinsen, weil ich gerade mal einen Tag wieder zu Hause war und sie mich trotzdem jetzt schon anrief.

„Hey, ich wollte dich fragen, ob du am Samstag schon etwas vor hast?"

Ich musste nicht lange überlegen, um zu verneinen, denn ich hatte so gut wie nie etwas vor. Ich hatte im Moment nicht wirklich viele Freunde und auch keine Hobbys. Was sollte ich also vorhaben?

„Perfekt!", rief Charly und ich konnte ihr breites Grinsen vor meinem inneren Auge sehen. „Dann treffen wir uns am Samstag um acht Uhr zum Dinner, okay? Die Adresse steht ja auf dem Gutschein."

„Okay, ich freue mich schon. Achja Charly? Du wirst niemals glauben, was ich von meinem Stiefvater zu Weihnachten bekommen habe. Ein Auto!"

„Was?! Willst du mich verarschen? Ich glaub ich zieh demnächst mal bei euch ein. Du hast es so gut, Cat!", jammerte sie.

Capture my HeartWhere stories live. Discover now