Kapitel 97

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huhu :) Ich bin echt froh, dass ich es geschafft habe, das Kapitel noch heute zu Ende zu schreiben :D Ich bin mir nicht sicher, ob ich zufrieden mit dem Ergebnis sein soll oder nicht , aber im Moment fällt es mir irgendwie schwer, an der Geschichte zu schreiben. Ich hoffe es ist nicht zu schlecht geworden und viel Spaß beim lesen :)

97

Ich konnte nicht behaupten, dass es toll war, für den Zerbruch einer jahrelangen Freundschaft verantwortlich zu sein. Aber ich versuchte, mir einzureden, dass das momentan nicht das Wichtigste war. In diesem Moment zählten nur Anthony und ich. Dass er sich unbedingt mit Aaron vertragen sollte, würde ich ihm auch noch zu einem anderen Zeitpunkt erklären können. Denn ich wollte nicht, dass ich schon wieder von irgendetwas abgehalten wurde, dieses Gespräch mit ihm zu führen und so wie er sich im Moment verhielt, schien er leicht reizbar zu sein. Zumindest kam mir das so vor, wie er dastand, mit verschränkten Armen und mit einer Distanz von ein paar Metern zwischen uns. Ich war im Moment nicht in der Stimmung, mich mit ihm zu streiten. Auch wenn ich wusste, dass ich es nur selber Schuld war, dass er nun so distanziert wirkte. Ich hätte mich einfach früher bei ihm melden sollen und es nicht bis zum letzten Moment hinauszögern. Ich wusste nicht, ob er mich jetzt überhaupt noch wollte aber ich könnte es ihm auch nicht verübeln. Wahrscheinlich wäre ich auch verärgert, wenn ich an seiner Stelle wäre und so lange hätte warten müssen.

Ich fühlte mich furchtbar in diesem Moment. Ich war völlig hin- und hergerissen. Denn auf der einen Seite würde ich jetzt am liebsten einfach auf Anthony zugehen, sein Gesicht in meine Hände nehmen und ihm sagen, dass ich ihn nie wieder gehen lassen würde, dass mein Herz nur für ihn schlug und dass ich für immer mit ihm zusammen sein wollte. Aber auf der anderen Seite wollte ich seinem durchdringenden Blick entgehen, wollte von hier weglaufen, damit ich mich irgendwo verkriechen und mich ausheulen konnte. Dieser Moment war mir so unangenehm, dass ich am liebsten in Selbstmitleid eingegangen wäre. Ich wollte nach Hause fahren, zusammen mit Charlene meine Koffer packen und nach Massachusetts fahren und alles, was ich hier erlebt hatte, hinter mir lassen. Diese furchtbare, wunderschöne Zeit.

Doch ich würde hier nicht eher fortgehen, bis ich ihm gesagt hatte, was ich für ihn empfand. Und ich würde bis zum Ende hoffen, dass er sich dafür entschied, es mit mir zu probieren. Wenn nicht, hatte ich es wenigstens versucht und hatte im Nachhinein keinen Grund, irgendetwas zu bereuen, weil es Anthonys eigene Entscheidung gewesen wäre. Das einzige, das mich geärgert hätte, wäre dass ich so lange gewartet hatte und dass das zu seiner Entscheidung beigetragen hatte. Doch nachdem was er mir eben gesagt hatte, standen meine Chancen eigentlich ganz gut, oder nicht?

"Ich bin sowieso aus einem anderen Grund hier.", erklärte ich schließlich und hakte das Thema Aaron somit vorerst ab. "Und ich hoffe, ich bin noch nicht zu spät...", fuhr ich fort und dachte daran, dass Anthony ja mit Isaiah hier war. Ich konnte es zwar immer noch nicht verstehen, weil er sie nie leiden konnte und immer nur genervt von ihr war, aber wieso war er dann mit ihr auf dem Abschlussball? Hatte er nun doch auf einmal Gefallen an ihr gefunden? Zugegeben, sie war wirklich bildhübsch. Aber musste Anthony denn nicht eigentlich wissen, wie hinterlistig sie war? Müsste er es nicht allein schon von Caroline wissen, die genau dasselbe mit Isaiah durchgemacht hatte? War Anthony wirklich so oberflächlich, dass er sich trotzdem auf sie einließ? Hatte er mich wirklich so schnell vergessen, dass er sich jetzt mit ihr vergnügte? Aber was war dann mit dem, was Caroline mir erzählt hatte? Und mit dem, was Anthony vorhin noch gesagt hatte?

"Zu spät bist du auf jeden Fall.", antwortete Anthony nach einer gefühlten Ewigkeit.

Ich war zu spät. Okay. Was meinte er damit? Mit meiner Aussage hatte ich Isaiahs Anwesenheit angedeutet und natürlich auch das Geständnis, das ich ihm machen wollte. Beabsichtigte er dasselbe? Es durfte noch nicht zu spät sein, das konnte doch jetzt nicht wahr sein...

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