20. Echo

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Nachdem ich nach oben gegangen war, legte ich mich direkt auf mein Bett und schaltete den Fernseher an. Ich zappte durch die Kanäle, bis ich einfach auf einem Nachrichtensender anhielt.

Ganz groß und in voller Pracht konnte man den Präsidenten sehen. Er hielt eine Rede in seinem Haus vor lauter anderen Menschen. Ich hatte schon einiges über ihn in Erfahrung bringen können, da er mir einfach nicht geheuer war. In den Nachrichten tat er immer auf freundlich und nett, aber ich war mir sicher, dass er in Wirklichkeit anders war. Zum anderen hatte ich mit bekommen, dass er anscheinend eine Tochter hatte und diese auch bald auf eine neue Schule gehen sollte. Aber es waren natürlich alles nur Gerüchte, die immer mal wieder aufgeschnappt wurden. Bestimmt hatte dieser Mann keine Familie, außer sich selbst. Er sah dementsprechend auch nicht gerade nach einem Vater aus.

Irgendwann, nachdem ich mir noch Chips geholt hatte, klopfte es plötzlich an meinem Fenster. Ich runzelte die Stirn und mein Blick flog sofort an die Scheibe. Draußen, auf meinem Balkon stehen, konnte ich Drew erblicken. Was tat er hier? Und wie zur Hölle ist er in den ersten Stock gekommen?

Verwirrt darüber, wieso er nicht einfach durch die Haustüre kam, lief ich zu meiner Balkontüre und öffnete sie.

"Echo.", er lächelte. "Darf ich reinkommen?"

Ich nickte, immer noch leicht verwirrt, und trat einen Schritt auf die Seite, damit er eintreten konnte. Direkt als er den Boden meines Zimmers betrat, zog er schnell seine Schuhe aus. Dann lief er in meinem Zimmer auf und ab, um mein ganzes Zimmer zu betrachten. "Schön hast du's hier.", sagte er, ohne mich anzuschauen.

Als er fertig war, mein Zimmer zu begutachten, drehte er sich zu mir um.

"Du fragst dich sicher, wieso ich hier bin, oder?"

Ich nickte.

"Ehrlich gesagt, weiß ich es selbst nicht. Ich habe heute einfach an dich gedacht, und dann bin ich hier her gekommen. Ich hoffe, dass dir das nichts ausmacht. Wir sind doch Freunde oder?", sagte er und blickte mich mit großen Augen an.

Ich nickte mit meinen Kopf.

"Schön. Also wenn ich schon hier bin, wollen wir etwas machen?", er lächelte mich liebevoll an. Ich könnte bei seinem Anblick nur nicken und lächeln.

"Auf was hast du Lust? Willst du raus gehen oder hier bleiben?"

Ich zeigte auf den Boden.
"Also hier bleiben.", er überlegte kurz. "Wir könnten einen Film schauen.", schlug er dann vor.

Ich nickte. Ehrlich gesagt, hätte ich sowieso auf nichts anderes Lust gehabt.

Drew war wirklich nett und sympatisch, ich machte gerne etwas mit ihm. Solange er nicht mehr als nur Freundschaft von mir wollte. Das Date mit ihm verlief zwar sehr gut, aber ich konnte mir einfach nicht mehr vorstellen, als nur befreundet mit ihm zu sein. Er machte sich Platz auf meinem großen Bett. "Was hast du alles für Filme?"

Ich zuckte mit den Schultern und zeigte auf ein kleines Regal rechts von mir.

"Okay. Such einfach irgendeinen Film aus.", meinte er und zuckte mit den Schultern.

Per Zufall nahm ich eine DVD aus meinem Schrank und legte sie in meinen DVD Player.

"Was ist es?"

Ich lächelte und zuckte mit meinen Schultern.

"Das heißt dann wohl Überraschung.", stellte Drew fest. Ich nickte ihm zu und setzte mich dann neben ihn auf mein Bett.

Gerade, als ich den Film anmachen wollte, klopfte es an mein Zimmer.

SilenceWhere stories live. Discover now