14. Jace

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"Hey Mom, ich geh heute zu einem Freund."

"Ja, bis heute Abend, Schatz. Und wehe du demolierst wieder ein Auto.", rief sie mir zu, doch ich verdrehte nur meine Augen.

"Jaja."

"Jaja heißt: Leck mich am Arsch, oder?"

Woher wusste sie das bloß? Ich fing kurz an zu lachen. "Solche Audrücke in diesem Haus?"

Und damit verschwand ich aus der Haustüre. Trotz das mich meine Eltern auf eine neue Schule geschickt hatten und mit mir ungezogen waren, liebte ich sie. Sie waren oft zu überfürsorglich, aber ich wusste, dass sie mir nur helfen wollten. Sie liebten und beschützten mich und das obwohl sie nicht einmal meine richtigen Eltern waren. Trotzallem hatten sie beide ein großes Herz.

Mit meinem Schlüssel und meinem Auto fuhr ich los, um Chester zu besuchen. Natürlich hatte ich ihm vorher eine Nachricht hinterlassen, dass ich vorbei kommen würde. Ich wollte nicht einfach so auftauchen.

Mit normaler Geschwindigkeit fuhr ich also los. Eigentlich fuhr ich immer etwas schneller, aber ich war neu in der Gegend und hatte noch nicht die leiseste Ahnung, wo hier Blitzer stehen konnten.

Ein paar Minuten später kam ich bei ihm an. Lächelnd saß er schon auf der Veranda und begrüßte mich.

"Also, was machen wir heute noch?", fragte er, als ich mich neben ihn in die Hollywoodschaukel gesetzt hatte.

Ich zuckte direkt darauf mit meinen Schultern und setzte ein keine Ahnung hintendran.

"Sollen wir meine Kumpels noch einladen? Ich denke gegen Mittag wird es warm. Wir könnten an einen See fahren. Hier in der Nähe ist direkt einer.", schlug Chester vor.

Ich nickte. "Ja, hört sich gut an. Dann ruf sie am besten jetzt an, damit wir gegen 2 los können."

Sofort tippte er eine Nummer in sein Handy ein und das große Anrufen begang.
Währendessen überlegte ich, was wir sonst noch unternehemen könnten, doch mir fiel nicht wirklich etwas ein.

Als Chester fertig war, holten wir uns erst einmal Wassereis aus seiner Gefriertruhe. Gelangweilt ließen wir uns wieder auf der Veranda nieder und beobachteten die vorbeifahrenden Autos und Menschen.

"Hast du schon gehört? Dieser eine Neue hat jetzt ne Wette mit Calvin am laufen.", begang er ein weiteres Gespräch.

Ich lachte. "Warte mal. Wer ist Calvin und wer von den Neuen? Ich hab keine Ahnung, schließlich bin ich auch ein Neuer."

"Also. Er heißt Calvin Meis und geht mit Neuen gerne mal eine Wette ein. Einfach deswegen, weil er nie verliert. Er ist ein Trickster. Er gewinnt wirklich immer, glaub mir.", er war sichtlich begeistert von diesem Calvin. "Aber sei froh, dass er dich noch nicht bequatscht hat. Naja, ich denke mal, dass er ein bisschen Schiss vor dir hat."

"Warte.", ich unterbrach ihn. "Wieso sollte er Angst vor mir haben?" Ich lächelte leicht verunsichert. Sah ich so aus, als würde man vor mir Angst haben?

"Na weil du ein bisschen wie ein, ähm, ich weiß keine gute Beschreibung. Aber auf jeden Fall siehst du ein bisschen furchteinflößend aus.", während er versuchte normal zu reden, runzelte er leicht seine Stirn.

"Furchteinflößend?", ich lachte auf. Es war einfach zu banal. "Und wieso freundest du dich dann gerade mit mir an? Wenn ich doch so böse aussehe?"

"Weiß nicht. Ich denke mal, wenn man dich näher kennen lernt, weiß man, dass du gar nicht so böse sein kannst."

"Danke.", lachte ich. "Und wer ist jetzt dieser Neue?"

"Ah ja, stimmt. Da war noch was. Also er heißt Boone McCartney. Seltsamer Name, finde ich." Ich nickte zustimmend. "Er, ein Freund und eine Freundin sind neu zusammen auf die Schule gekommen. Jetzt ist er eben Calvins neues Opfer."

"Na, wenn er sich auf so eine Kinderkacke einlässt, ist es sein Problem.", meinte ich schulterzuckend.

Dann redeten wir noch ein bisschen, ehe die anderen grölend und mit lauter Musik im Auto, bei Chester ankamen. Sofort sprangen wir beide auf und zu meinem Auto. Wir besprachen kurz mit den anderen, wo wir uns genau treffen würden, da ich noch schnell meine Badesachen von zuhause holen musste.

Alles ging recht schnell, sodass wir nach 30 Minuten endlich zu 5 im Sand auf Handtüchern lagen. Neben uns lief die Musik von Bastian. Er war der jüngste von uns, da er erst in zwei Monaten 17 Jahre alt werden würde. Peter und ich waren mit unseren 18 Jahren die ältesten. Chester und Carter dagegen waren auch erst 17 Jahre alt. Sie erzählten mir dabei lachend, dass sie am gleichen Tag Geburtstag hätten und kurz nacheinander im gleichen Krankenhaus auf die Welt kamen. Zufälle gibts?

"Hey, wer kommt mit ins Wasser?", fragte irgendwann Bastian. Wir alle stimmten freudig zu und rannten so schnell wir konnten, ins Wasser.

Außer uns waren noch viele andere Menschen am See, unteranderem sogar einige Leute aus der Schule. Da ich jedoch recht neu war, kannte ich auch nicht gerade viele. "Hey ihr, habt ihr lust ein bisschen Beachvolleyball zu spielen?" Plötzlich stand eine blonde Schönheit, mit einem Volleyball unter dem Arm, vor uns. Sie lächelte uns, in ihrem Blumenbikini, freundlich und zugleich fragend an.
Wir schauten uns an, ehe wir einstimmig nickten. Ich spielte sowieso gerne Volleyball.
"Klar, gerne.", antwortete Peter für uns.
"Super. Kommt mit. Meine Mädels sind schon auf dem Feld.", sagte das Mädchen. "Ach übrigens, ich bin Bay.", stellte sie sich anschließend vor.
"Ich bin Chester. Meine Freunde hier sind Peter, Jace, Bastian und Carter.", er stellte uns der Reihe nach vor und zeigte dabei auf jeden von uns.
Als wir dann auf dem Feld ankamen, wurden wir auch Bays Freundinnen vorgestellt. Sie sagte kurz ihre Namen auf, aber ich war mir sicher, dass ich sie gleich wieder vergessen würde.

"Also Mädels, dass sind unsere neuen Gegner. Chester, Jace, Bastian, Peter und Carter. Und Jungs, dass sind meine Freundinnen Mercedes, Thalia, Secret und Sienna. Wir spielen 5 gegen 5. Hat jemand was dagegen?"
Da keiner etwas dagegen sagte, fingen wir an zu spielen.
Volleyball konnte ich recht gut. Vor nicht einmal einem halben Jahr, war ich sogar noch in der Schulmannschaft als Angreifer tätig. Wir hatten sogar einige Wettkämpfe gewonnen.
"Punkt! Das heißt 1:0 für uns.", hörte ich eines der Mädchen rufen.

■14.07.16■
°1013 Wörter°

SilenceWhere stories live. Discover now