Silence

10. Jace

Verdammt aber auch, der Busfahrer hatte mich genau gesehen und war trotzdem weiter gefahren.

Ich fuhr mir durch die Haare und fluchte wütend auf. Leider musste das Auto, welches direkt neben mir stand daran leiden. Durch einem kräftigen Fußtritt meinersteits, bekam der silberne Audi neben mir eine kleine Delle in die Beifahrerseite.

Noch schlimmer kanns ja wohl eigentlich nicht kommen, oder? Sauer drehte ich mich um.

"Hey!", hörte ich auf einmal jemanden schreien. Es war ein Junge in meinem Alter. Und es kam schlimmer. Super gemacht Jace, ganz großer Applaus. Was werden deine Eltern jetzt wohl sagen?

"Hast du grade in mein Auto getreten?", wütend kam dee Junge auf michzugerannt und packte mich am Kragen. Er war in etwa so groß wie ich. Langsam streckte ich meine Arme auf die Seite, als Zeichen, dass ich nicht gegen ihn kämpfen würde.

"Ist das dein scheiß ernst?", brüllte er mich an, als er die Delle sah.

"Es tut mir leid. Ich war wütend und dein Auto war einfach in der Nähe.", gab ich zu.

"Einfach in der Nähe? Weißt du was? Ich werde jetzt die Bullen rufen. Mir scheiß egal was du sagst."

"Hey, alter. Können wir n-", er unterbrach mich.

"Nichts 'Alter'. Ich kenn dich nicht. Ich weiß nur, dass du gerade mein Auto beschädigt hast. Du wirst jetzt erst mal ne fette Anzeige bekommen."

"Bitte?", sagte ich noch, doch es klang eher wie eine Frage. Wie es aussah, konnte man auch nicht reden mit ihm. Weglaufen wollte ich jedoch auch nicht, da ich dadurch vermutlich in noch größeren Schwierigkeiten stecken würde.

"Ja, können sie bitte her kommen? Ja der Kerl ist noch da. Gut. Bis gleich.", damit legte er auf und kam wieder zu mir.

"Ich schwöre dir, wenn du abhaust bekommst du es mit mir zu tun, Bastard!", zischte er.

Eigentlich wäre ich jetzt ausgerastet und hätte ichn verprügelt. Niemand durfte mich als Bastard beschimpfen. Aber irgendetwas ließ mich zögern. Vielleicht, weil jeden Moment die Polizeit um die Ecke kommen könnte. Oder aber einfach weil ich Angst davor hatte, was meine Eltern machen würden. Ich meine, vermutlich hatte ich gleich eine Anzeige wegen Sachbeschädigung am Hals, da musste nicht noch eine wegen Körperverletzung dazukommen.

"Keine Sorge. Ich stelle mich meinen Problemen. Aber ich sage dir eins, nenne mich noch einmal Bastard und du wirst nicht nur mit einem gebrochenen Arm zurück kommen.", meinte ich agressiv und spuckte ihm vor die Füße. Drohen konnte ich eigentlich schon immer sehr gut.

"Wenn ich jetzt keine Angst bekommen habe, dann-", ich unterbrach ihn.

"Dann solltest du dir jetzt ganz schnell dein aufgeblasenes Ego, deine rießen Arroganz und deine hässliche Meinung schnappen und rennen als wäre der Teufel persönlich hinter dir her."

Damit war er fürs erste still. Bis eben die Polizei um die Ecke kam und ihren Wagen vor uns hielt.

"Guten Tag meine Herren. Wer hat uns angerufen?", begann der ältere Mann.

"Ich war das. Mein Name ist Drew Barrymore." Drew streckte beiden die Hände hin.

"Jace McCinley.", sagte ich leiser und reichte ebenfalls jedem der beiden die Hand.

"Ich bin Officer Sherman und er hier ist Officer Labon. Konnt ihr vielleicht nochmal den genauen Sachverhalt erklären?", sprach nun der Jüngere. Beide Polizisten blieben sachlich und stets aufmerksam, als ich ihnen meine Geschichte erzählt hatte. Dann berichtete Drew anschließend seine und der Fall war für beide Polizisten klar. Ich bin devinitiv am Arsch.