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Es dauerte etwas, bis ich das Handy richtig warnehmen konnte. Langsam drehte ich mich um und griff zögernd nach dem Handy. "Ja?" Meine Stimme klang brüchig und ich schaute ständig prüfend zur Türe, damit Dee ja nicht abhauen konnte. "Ontario," Es war Dominic und er klang ziemlich verwirrt. "Mein Dad möchte, dass Dee sofort zu uns kommt. Josh hat alles gebeichtet und nun möchte er es von ihr selber hören!" Nun klang der Ex-Freund glücklich und ich musste leicht lächeln. Vielleicht hatte ja der Spuck bald ein Ende.


"Muss das heute sein?", fragte ich unsicher und schaute nochmal zu Dee. Verwirrt zog sie ihre Augenbrauen zusammen und schloss langsam wieder die Türe. "Alles gut?", stellte Dominic auch eine Frage und beantwortete meine erst gar nicht. "Wer ist das?", mischte sich Dee neugierig ein und ich seufzte leise.

"Möchtest du mit ihr reden?" Nun war Dee ziemlich verwirrt und riss mir das Handy aus der Hand. "Wer ist da?", fragte sie und setzte sich auf mein Bett. Als Dominic begann zu sprechen, spannte sich Dees ganzer Körper an und ich wollte sie beruhigen, traute mich aber nicht.

Zwischen uns war nun wieder eine Mauer und diesmal dicker als davor. Traurig schaute ich zu meinem Fenster und wartete darauf, dass Dee sprach. Aber es dauerte lange, bis sie endlich was sagte. "Kein Problem." Ihre Stimme klang weich und als ich zu ihr schaute, hatte sich Dee wieder völlig entspannt. "Ich komme. Bis dann.", waren ihre letzten Worte und sie legte sofort danach auf.

Seufzend stand sie von meinem Bett auf und gab mir das Handy. "Ich muss zu Dom.", meinte Dee knapp und klatschte leicht in die Hände. "Also.", murmelte sie leise und lief wieder zur Türe. "Darf ich wenigstens erfahren, wie es ausgegangen ist?", fragte ich und in meiner Stimme war ein Hauch von Hoffnung zu hören.

Ich wollte nicht, dass die Mauer noch dicker wurde. Ich wollte Dee, bei mir. Egal, ob als beste Freundin oder sonst was. Sie war mir so wichtig, ich konnte sie nicht gehen lassen. "Wenn du es unbedingt willst.", meinte sie kühl und ich seufzte leise. "Bitte, Dee. Werd nicht so! Ich brauche dich." Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare und Dee lachte trocken auf.

"Das hättest du dir früher überlegen sollen, Ontario. Ich brauch einfach meine Zeit und ich muss jetzt zu Dom!" , "Soll ich dich begleiten?" Dee verneinte sofort und fügte leise hinzu: "Ich melde mich bei dir, wenn ich mit Josh geredet habe."

War es normal, dass sich Minuten wie Stunden anfühlten und man nichts mehr mitbekam, wenn man auf etwas wartete? Ich wartete auf Dees Antwort. Und ich wollte eine deutliche Antwort und Erklärung. Zwei Tage war es nun her und Dee ließ sich auch nicht mehr in der Schule blicken. Seufzend schloss ich mein Schließfach und lief den leeren Gang entlang.

"Blacks." Erschrocken drehte ich mich um und erblickte Dominic. Er hatte sich lässig an der Wand angelehnt. In seinen Händen hatte er einen Ball, welcher er achtlos auf den Boden schmiss. Langsam und bedrohlich lief er auf mich zu und er lachte leise auf.

"Meldet sich Dee nicht mehr, huh?" Zögernd schüttelte ich mit meinem Kopf. Was sollte das? "Sie hat mit meinem Dad und Josh geredet.", erzählte mir Dominic und ich nickte erleichtert. "Dee und ihr Onkel haben ihn angezeigt wegen Körperverletzung. Hast du die Bilder gesehen?" Wieder schüttelte ich stumm mit meinem Kopf und Dominic zügte sein Handy heraus.

Grausames war zu sehen. Aufgeplatzte Lippen, Augenbrauen, Kratzer, Schnitte, Brüche und Platzwunden. Erschrocken zog ich die Luft zwischen meinen Zähnen ein und schaute weg.

"Krass, oder?", fragte mich Dominic und steckte fassungslos sein Handy weg. "Und ich habe ihr nicht geglaubt.", murmelte er enttäuscht und schaute danach sofort kalt zu mir. "Eigentlich bin ich selber schuld, dass ich sie verloren habe aber jetzt bist du da!", zischte der Ex-Freund bissig und ich wich erschrocken einige Schritte zurück.

"Du bist ja schwul und sie hat sich in dich verliebt. Aber hoppla, du bist nicht schwul. Alter, mach ja keinen Scheiß mit ihr!" Dominic packte mich kurz am Kragen und schuckte mich dann zurück. Schnell lief er aus dem Schulgebäude und ich brauchte erstmal einige Minuten, bis ich wieder klar denken konnte.

Was hatte Dominic gesagt? Dee hatte sich in mich verliebt. Lächelnd lief ich aus dem Schulgebäude und blieb verwirrt stehen, als mein Handy piepte.

Alles gut. Hab deine Nummer von Dominic. Bin mit meiner Tante fort, mach dir keine Sorgen. Ab hier ist Schluss. Alles Liebe, Dee.

Hiiii, hoffe euch hats gefallen und ich habe einen riesigen Holzsplitter unter dem Nagel... Das tut so weh und ich weiß nicht, wie ich den da rausbekomme:(  Wünsch euch auf jeden Fall noch einen schönen Abend!


Blond im Kopf (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt