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Ungeduldig schaukelte ich mit dem Stuhl und wartete auf den Männerbesuch von meiner Mum. "Wollt ihr mich wirklich dabei haben?", fragte ich meine Mum verwirrt und sie nickte lächelnd. "Eliah ist mir wirklich wichtig." Aha. So heißt der Vogel also. Schulterzuckend schenkte ich mir den letzten Schluck Cola ein und wartete bis dieser Spast kam.


Endlich hatte es geklingelt und meine Mum sprang aufgeregt auf und rannte förmlich zur Türe. "Hey!", hörte ich eine realtiv hohe Stimme für einen Mann und unterdrückte ein Würggeräusch. Danach hörte ich noch einen Schmatzer und verzog angewidert mein Gesicht. Hatte dieser Eliah wirklich meine Mum geküsst? Langsam stand ich auf und lief zur Haustüre.

Ein junger Mann, wirklich nicht älter als ich, stand neben meiner Mum und lächelte mich übetrieben an. "Hi, mein Name ist Eliah." Er streckte mir seine Hand hin und ich drückte diese kurz. "Ontario.", stellte ich mich knapp vor und der warnende Blick von Mum, brannte auf meiner Haut.

"Lass uns essen.", unterbrach die nervöse Stimme von Mum die unangenehme Stille und ich war der Erste, welcher ins Esszimmer lief. Mum hatte mal wieder richtig gut gekocht. Für mich etwas zu gesund, aber wie ich mitbekam, war Eliah Veganer. Noch ein Minuspunkt. Ich hatte gegen diese Menschen nicht, doch bei Eliah war es wirklich ein Minuspunkt. Es machte ihn einfach noch unsympathischer.

Er lachte ziemlich laut, fast wie ein Mädchen und war einfach zu jung für meine Mum. Und wie ich gehört hatte, war er kein richtiger Arzt, sondern nur ein Krankenpfleger. Noch besser... "Und was machst du so?", galt dann Eliahs Aufmerksamkeit ganz mir und ich sah ihn verwirrt an. Essen und langweilen! Räuspernd legte ich meine Gabel weg und ließ meinen Kiefer knacksen. Meine Mum sah mich erschrocken an. Ich wusste, dass sie sich zusammenreißen musste.

"Gerade noch meine Schule fertig. Letztes Jahr." Wieder war meine Antwort knapp und ziemlich kühl. Eliah nickte nur und trank sein stilles Wasser leer. "Und wie läuft es bei den Mädchen? Siehst ja aus wie ein Weiberheld!" Am Schluss lachte Eliah laut auf und ich rollte innerlich mit meinen Augen. Gleich reißt der Faden, Junge!

"Kein Kommentar. Jeder hat seine Geheimnisse.", zischte ich genervt und stand einfach auf und lächelte Eliah nochmal genervt an und seufzte dann: "Ich bin satt. Viel Spaß noch." Doch in Wirklheit, wünschte ich mir, ein Wal würde auf diesen Mann fallen.

Seitwann stand meine Mum auf solche Hungerhaken? Eliah war total dürr, realtiv klein und sah aus wie diese typischen Milchbubis. Stöhnend ließ ich mich auf mein Bett fallen und schloss meine Augen. Vegan. Ich hatte vegan gegessen. Jamie würde jetzt tot umfallen, wenn er herausfinden würde, dass ich jetzt ein schwuler Veganer war. Gott, wie sich das anhörte. Am besten renn ich ab heute nur noch mit Filzjacken und Taschen rum und lasse mir die Haare wachsen.

Kopfschüttelnd öffnete ich wieder meine Augen und schaute verwirrt zu meinem Fenster. Flog da gerade ein Kieselstein hoch? Kling. Schon wieder! Müde stand ich von meinem weichen Bett auf und öffnete leise mein Fenster. Unten konnte ich niemanden entdecken. Plötzlich flog ein kleiner Stein gegen meine Stirn. "Verdammt!", zischte ich und hielt mir die schmerzende Stelle. "Scheiße, Jamie?!", schrie ich flüsternd, wenn das überhaupt ging.

"Nein, Dee." Als ich ihren Namen hörte und ihre zärtliche Stimme, sprang mein Herz plötzlich wie wild und rutschte dann in meine Hose. "Was machst du hier?", fragte ich sie verwirrt und dann sah ich sie endlich ganz leicht. Sie war ziemlich dunkel angezogen und ihre Haare hatte sie zu einem Zopf. Glaube ich... "Lust auf eine Tour durch die Stadt?"

Stumm schlenderten Dee und ich durch die Kleinstadt und ich sah mir alle Läden genauer an. Viele schlossen gerade und ich fragte mich wirklich, was Dee überhaupt hier wollte. "Und nun?", fragte ich das schöne Mädchen und sie lächelte mich unsicher an. "Lass dich überraschen. Vielleicht finden wir ja was.", lachte sie leise und ich sah sie überrascht an. Dee hatte also auch keinen Plan, was wir hier gerade taten.

"Wieso kamst du zu mir?", fragte ich Dee, als wir gerade an einem Imbiss standen und auf unseren Hotdog warteten. Ich hasste ab heute veganes Essen, ich brauchte diesen Hotdog! "Hört sich vielleicht verrückt an, aber du bist anders." Ja, es hörte sich verrückt an! Meinte sie das positiv? "Gut oder schlecht anders?", fragte ich das Mädchen grinsend und sie zuckte mit den Schultern.

"Muss ich noch herausfinden. Aber eben anders." Lachend schüttelte ich meinen Kopf und nahm mir meinen Hotdog. Schnell liefen wir weiter und ich glaubte wirklich, dass Dee mich mochte. "Hatte ich dich gestört?", fing Dee mit einem Gespräch ab und ich schüttelte schnell mit meinem Kopf. "Oh, nein. Nein!", antwortete ich schnell und brachte Dee so leicht zum Lachen.

"Gut, ich glaube dir." Wieder biss sie in ihren Hotdog und ich musste grinsen. Ihr schmeckte es also... aber mir auch. Schnell war der Hotdog verputzt und ich war wirklich satt. "Und noch Lust auf etwas?", fragte mich Dee abwartend und ich dachte nach. Was könnten wir denn noch machen? Dee schaute sich zufrieden um, doch als sie Dominic und seine Freunde sah, schaute sie schnell zu mir und jegliche Farbe verschwand aus ihrem Gesicht.

"Hast du sie gesehen?", fragte sie mich panisch und ich nickte stumm. Kurz schaute ich zu Dominic und malmte mit meinem Kiefer. Was war mit diesem Typen nur los? Sprach andere Mädchen an und interessierte sich kein Bisschen für Dee! "Küss mich!", riss mich Dee aus meinen Gedanken und mein Kopf drehte sich rasch zu Dee.

Nun war ich die bleiche Leiche, welche vergessen hatte zu atmen. Doch bevor ich überhaupt anworten konnte, wurde an die Wand eines Hauses geschoben und spürte die weichen und süßen Lippen von Dee auf meinen.

Hallo meine Lieben:) Hoffe, ihr hattet einen guten Start in die neue Woche! Bis Denne


Blond im Kopf (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt