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Leere. Ein Wort und tausende von Gefühle. Doch, wenn ich leer war, wieso fühlte ich dann so viel? Trauer, Wut, Enttäuschung, Einsamkeit... einfach alles schwirrte in mir herum und ich konnte es noch nicht mal mehr abstellen.

Der Schmerz wurde immer größer, fraß sich immer tiefer und hinterließ eine klaffende Wunde, welche mich leiden ließ. Noch nie hatte ich so etwas gefühlt und ich wusste jetzt auch, warum manche vor der Liebe Angst hatten. Es waren die Schmerzen. Ich war zu schwach, um sie auszuhalten. Ich ging kaputt.

Doch es gab auch natürlich etwas Gutes. Ich sah Dee nicht mehr in der Schule, doch ich wusste, dass sie da war. Sie ging mir einfach perfekt aus dem Weg. Sie wusste, wo ich war und ich wusste es nicht. Aber ich wusste, dass sie mich sah, denn ich spürte ihren kalten Blick in meinen Rücken stechen, wenn ich durch die Gänge lief. Aber sehen konnte ich sie nie.

Schon wieder war eine Woche vergangen und ich hatte keine Ahnung, wie ich diese Schmerzen noch aushalten konnte. "Hey." Erschrocken drehte ich mich um und blickte Mia ins Gesicht. Sie hatte ein freches Grinsen aufgesetzt und machte mir dadurch ziemlich Angst. "Du und Dee", begann sie zögernd und als ich ihren Namen hörte, stach etwas so tief in mir, dass ich kurz aufkeuchte.

"das gibts wohl nicht mehr, oder?" Jetzt musste dieses Mädchen auch noch Salz in die Wunde streuen. Toll. "Sieht so aus.", meinte ich kalt und sah sie genervt an. "Darf ich fragen, warum?" Ja, gute Frage... Wieso suchte Dee Abstand? Sie hatte gesagt, sie hätte machmal keine Ahnung, auf was ich nun wirklich stand.

Ich wusste es. Ich stand auf Mädchen. Und zwar nur auf ein Mädchen. Wenn man verknallt ist, hat man noch eine Chance, dass die Gefühle verschwinden, doch wenn man sich verliebt hatte, dann gab es kein zurück mehr. Die Gefühle blieben und wurden sogar stärker.

"Das geht dich nichts an.", zischte ich wütend und lief weg. "Tario!", rief mir Mia hinterher und kurzer Zeit später, hielt sie mich am Handgelenk fest. "Weiß sie es?" Mia war nun total ernst und ich schüttelte stumm mit meinem Kopf. "Wehe du machst deinen Mund auf!", maulte ich sie an und Mia lächelte leicht.

"Keine Sorge", murmelte Mia und ließ mein Handgelenk los. "Ich mische mich nicht ein. Wir sind fertig." Verwundert blickte ich das Mädchen an. "Ach echt? Wie kommt es denn dazu?" Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust und Mia sah mich etwas traurig an. "Ich habe keine Chance gegen Dee. Ich bin hier fertig."

Schnell lief ich zu meinem Spind und schmiss meine Bücher hinein. Endlich nach Hause! Krachend fiel die Türe wieder zu und ich seufzte leicht. Verdammt... "Tario?" Langsam schaute ich nach links und ich sah Mitchell. Er grinste leicht und kam auf mich zu.

"Du bist uns den ganzen Tag aus dem Weg gegangen.", meinte er leicht bedrückt und ich zuckte unbeeindruckt mit meinen Schultern. "Jeder brauch auch Zeit für sich.", murmelte ich müde und wollte an Mitchell vorbeilaufen, doch er hielt mich fest. "Mia hat mit dir geredet." Nickend rollte ich mit meinen Augen.

"Jetzt, Mitchell.", stöhnte ich genervt auf und riss mich los. "Ich möchte nach Hause!" Mitchell sah mich besorgt an und zeigte zum Ausgang. "Jamie macht sich ebenfalls Sorgen. Er redet gerade mit Dee." Wieder ihr Name. Ich verzog mein Gesicht und zuckte mit den Schultern. "Jetzt Junge, ich möchte los."

Da Dee gleich dort war, ein paar Meter von mir entfernt, begann mein Herz wie wild zu rasen und ich beschloss den anderen Ausgang zu benutzen. "Jetzt sei nicht so feige.", seufzte Mitchell und wirkte genervt. "Was soll ich denn machen?", fragte ich meinen Kumpel angepisst und sah ihn wütend an.

"Sag dem Mädchen endlich die Wahreit." Gott, das schwer werden. "Und sag ihr, dass du sie magst.", fügte Mitchell hinzu und ich schaute nachdenklich auf meine Schuhe. "Du magst sie nicht nur, sondern du hast dich ganz schön verknallt. Ich würde ja schon eher sagen, du liebst dieses Mädchen." Unsicher schaute ich wieder zu Mitchell und fragte mich, ob ich Dee nicht einfach meine Gefühle stand und sagen würde, dass ich nun auf Mädchen stand.

Klang das logisch? Ging so etwas überhaupt? "Aber sag ihr auf jeden Fall, dass du gelogen hast." Das waren Mitchells letzte Worte und er lief wieder zu den anderen. Wenn ich genau hinsah, konnte ich die langen Haare von Dee sahen und die fast weißen von Jamie. Sie umarmten sich. Wie gerne ich doch jetzt dieses Mädchen an meiner Seite hätte.

"Hey, mein Großer!", begrüßte mich meine Mum lächelnd und ich schmiss genervt meinen Rucksack auf den Boden. "Hab ich was verpasst?" Neugierig lief meine Mum auf mich zu und ich schüttelte meinen Kopf. "Alles gut." Ich zwang mich zu lächeln und Mum umarmte mich kurz. "Gute Nachrichten.", strahlte sie und gemeinsam setzten wir uns auf die Couch.

"Ach, du und Eliah?"Keine Ahnung, wieso ich plötzlich an diesen Veganer denken musste. Vielleicht wurde er ja doch von einem Wal überollt. "Es ist vorbei." Ich riss meine Augen weit auf und mein Mund klappte leicht auf. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Vielleicht hatte meine Mum ja jetzt endlich einen gescheiten Mann gefunden?

"Wow, warum denn das?", fragte ich verwundert und innerlich freute ich mich etwas. Er war einfach zu jung für meine Mum. "Er hat sich in eine Studentin verliebt." Mum klang etwas traurig. Vielleicht fand sie es ja toll, so einen jungen Geliebten zu haben. "Ach, der war nicht der Richtige.", versuchte ich sie zu trösten und es klappte sogar etwas.

Mum lächelte und drückte sachte meine Hand. "Und ich habe eine Überraschung.", lächelte sie mich schwach an und ich musste ebenfalls lächeln. Würden wir zusammen in den Urlaub fahren? Einen kuren Trip nach Orlando machen? Au ja... "Ich habe mit jemanden gesprochen." In mir betete ich, dass sie vielleicht Dee getroffen hatte, aber das war bestimmt nicht so.

"Dad.", hauchte sie und in mir begann sich sofort alles zu drehen. Nein! "Er kommt uns besuchen." Wie ein Schlag auf die Nase traf mich dieser Satz und ich konnte nichts mehr wahrnehmen. Nicht mein pochendes Herz, nicht die besorgte Stimme von meiner Mum und, dass sie sich anscheinend freute, ihren Mann wieder zu sehen.

Hi, meine Lieben! Ich hoffe, es hat euch gefallen und irgendwie will der Sommer nicht kommen. Es ist Juni und ich lauf mit einem Pulli rum. Super.... Bis Denne:*


Blond im Kopf (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt