Klappentext

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Ich verstand schon früh, dass jeder Mensch anders ist. Ob es nun darum geht, auszudrücken wie es einem geht oder darum geht, seine Gefühle zu offenbaren. 

Ich verstand schon früh, dass jede Person einzigartig ist und individuell die Möglichkeit nutzt, die ihm liegt, um sein Empfinden auszudrücken. 

Es gibt einmal die Menschen, die sich ihrem Talent des Zeichnen zu Nutze machen und mit wenigen, sanften und doch kraftvollen Strichen ein Bild der Gefühlskraft erschaffen und damit eine unvermeidliche Wahrheit ans Licht bringen.

Es gibt die Menschen, die es durch das Singen und durch das Texte schreiben zeigen. Mit einer einzigen Melodie es schaffen, Menschen zu verzaubern, sie mitfühlen und abtauchen zu lassen in eine Welt, in der das Gute dem Bösen überlegen ist und alles so einfach und Vergangenes vergessen wirkt.

Es gibt die Menschen, die sich in die Lyrik stürzen. Tatsachen hinter Metaphern verstecken, um der eiskalten Wahrheit zu entfliehen, oder eben die Menschen, die alles in einem Roman erklären und versuchen durch eine Geschichte alles einfacher und leichter zum verstehen zu machen und den Lesern damit das Gefühl zu geben: ,,Es ist nur eine Geschichte, es ist alles nur ausgedacht" nur um sich selber davon zu überzeugen, dass das Alles nicht echt sein kann.

Und zum Schluss gibt es dann noch die Menschen, die es einfach Preisgeben ohne dabei eine Metapher oder eine Melodie zu benutzen und die es einfach durch das Sprechen, durch das Nutzen von Mimik und Gestik möglich machen, Außenstehende wissen zu lassen, wie sie sich fühlen.


Früher gehörte ich eindeutig zu dieser Sorte von Menschen. Für mich gab es keinen Tag an dem ich die Klappe hielt, nicht lachte, nicht weinte. Ich war einfach so, konnte nicht anders als 24 Stunden am Tag zu sprechen. Meine Eltern machten oft Scherze darüber, dass ich sogar im Schlaf sprechen würde und zu diesem Zeitpunkt meines Lebens hätte ich niemals gedacht, dass ich je anders sein würde, doch heute, acht Jahre später wusste ich es besser. Und manchmal reicht eben ein einziger Augenblick im Leben aus, um einen Menschen komplett zu verändern. Und genau das passierte mit mir. 

Aus der Quasselstrippe, die ich eins war, wurde ein stummes Mäuschen.

Aus meiner Art, kein Problem damit zu haben meine Gefühle auszudrücken, wurde genau das Gegenteil, denn statt es offen Kund zu geben schwieg ich heute.

Antwortete nicht mit Worten, wenn man mich etwas fragte. Nahm es einfach hin, dass die Leute mich als hoffnungslos Fall abstempelten und nutzte nur in seltenen Fällen Gesten. Verlernte zu lächeln und zu lachen spätestens mit der Erkenntnis, dass ich mich auf niemanden verlassen konnte außer auf mich selbst. 

Das niemand mich verstand und das nie jemand durch mein Schweigen heraus finden würde, wie es mir wirklich geht, war mir klar, doch ändert das trotz allem nichts an der Tatsache, dass ich still war und dem Ruf als 'Silent Girl' stand hielt, denn obwohl es lächerlich war, gab es in mir immer noch diese kleine Hoffnung, dass eines Tages die Person kommen wird, die mein Schweigen versteht und mich einfach so hin nimmt wie ich war: 

still und schweigend


**

,,Hi. Na, was geht?'' still saß ich da und sah in die Kristallblauen Augen des Braunhaarigen Jungen, der sich einfach wie aus dem Nichts gegenüber von mir nieder ließ. ,,Isst du nichts? Dann verpasst du aber was. Die Pizza ist echt der Hammer'' schweigend sah ich ihn an, während er mich neugierig musterte und wohl auf eine Antwort wartete, die er zwar bekam, aber nie verstehen würde, denn keiner verstand die Sprache des Schweigen. 

Zumindest dachte ich das bis zu diesem Tag, denn niemals hätte ich gedacht, dass ausgerechnet der Junge mit den Kristallblauen Augen es schaffen würde, mich und mein Schweigen, die Stille, die ich ausstrahle, zu verstehen.

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Prolog folgt Morgen. Viel Spaß beim lesen meiner Geschichte und ich hoffe sie gefällt euch.

Sound of Silence (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt