10. Kapitel: Ocean Eyes

86 9 1
                                    

Sechs Monate später

Haileys p.o.v:

Seattle. Vancouver. Portland. Sacramento. San Jose. Oakland. Los Angeles. Las Vegas. Denver. Houston. Dallas. St. Louis. Cleveland. Columbus. Washington D.C. Boston. Ottawa. Quebec. Montreal. Toronto. Winnepeg. Edmonton. Minneapolis. Indianapolis. Nashville. Jacksonville. Orlando. Miami. Baltimore. Pittsburgh. Atlantic City. New York City. Montterey. Mexico-City. Melbourne. Brisbane. Sydney. Rio de Janeiro. Sao Paolo. Lima. Paris. Oslo. Helsinki. Stockholm. Kopenhagen. Antwerpen. London. Birmingham. Manchester. Sheffield. Cardiff. Glasgow. Dublin. Wien. Brüssel. Zagreb. Bologna. Barcelona. Madrid. Lissabon. Krakau. Zürich. Prag. Berlin. Frankfurt. Köln. Hamburg. München.

Sechs Monate. Wenn ich an diese Orte, an diese Städte mit ihren großen Hallen und Stadien, ihrem warmen oder kalten Wetter, ihren Sehenswürdigkeiten und Flughäfen dachte, dann dachte ich auch an die sechs Monate, die wie im Nu vergangen waren und mich mit ihren Erinnerungen an eine der schönsten Zeiten meines Lebens erinnerten. Die Reise begann für mich in Seattle, als mich ein strahlender Justin Bieber ganz in grau in die Arme schloss, mich seinem Team vorstellte und mir ab diesem Moment die Welt zu Füßen legte. Wir lebten aus unseren Koffern in den schönsten Hotels der Welt, flogen im Privatjet von einem Ort zum anderen, von einer Klimazone zur anderen, und aßen und tranken uns in kürzester Zeit durch Kulturen und ihre Besonderheiten durch. Aus Burgern wurde Ahornsirup, aus Ahornsirup wurden Tacos, aus Tacos wurden Vegemite, Quesadillas, Baguette, Lachs, Fish and Chips und noch vieles mehr. Aus einem Stadion wurde eine Halle, aus einem großen Publikum wurde ein noch größeres und aus einem zuerst noch wundervollen Song wurde mit jeder weiteren Wiederholung ein unerträglicher, sodass ich nach zwei Monaten nicht mehr vor der Bühne oder mitten im Publikum mitfeierte, sondern es mir im Backstage Bereich mit Getränken und Gerichten bei Filmen oder Serien gemütlich machte oder die Zeit nutzte, mit Freunden zu facetimen. Justin hatte damit überhaupt kein Problem und beneidete mich um meine Freiheit, da er selber bei seinen Liedern nur noch im Strahl kotzen und am liebsten nur noch mit Playback singen wollte. Dass er dann in Sydney Lieder aus dem Programm nahm und sie gegen andere austauschte, verwirrte mich daher gar nicht. Wenn wir nicht gerade im Flieger saßen oder Konzerte gaben, nutzen Justin und ich die Zeit, um die Kulturen zu entdecken, sodass wir manchmal mit Security Teams durch die Städte zogen oder uns in der Nacht für Spaziergänge hinausschlichen und es uns bei Getränken oder Snacks auf Parkbänken, Stränden und Nachbarschaften gemütlich machten und über Gott und die Welt sprachen. Wir verbrachten viele Stunden damit über die bereits vergangenen Konzerte und über unser Verhältnis zum Team zu sprechen, um Konzerte zu verbessern und Streitigkeiten rechtzeitig zu beenden. Denn wie ich bereits in meiner Zeit für One Direction gelernt hatte, konnte es in Fliegern und Tourbussen schnell eng werden und genau diese Enge konnte für Vulkanausbrüche und Bäche voller Tränen sorgen. Es berührte mich sehr mit welcher Aufmerksamkeit, Liebe und Hilfsbereitschaft Justin mit seinem Team umging, denn wenn auch nur ein Mensch aus dem Team rausfallen würde, würde das ganze Team mitgehen. Das es Justin sein würde, wäre mir zu diesem Zeitpunkt niemals in Kopf gekommen. Außerdem unterhielten wir uns viel über Leben, Glaube und Sinn, über Liebe, Freundschaft und Trauer, über Kindheit, Beruf, Karriere, und jedes dieser Themen brachte uns einander näher und verband uns mehr miteinander. Nach kürzester Zeit wurde aus einem Freund, ein bester und aus einem besten Freund entwickelte sich ein Bruder, der mich mit ehrlichen Worten zum Nachdenken, mit lustigen zum Weinen, mit ernsten zum Augenverdrehen oder Zustimmen brachte. Der Vorfall an dem ich zum ersten Mal dieses Gefühl ihm gegenüber verspürte, war die Nacht nach dem Konzert in Atlantic City, als ich nach Mitternacht aus meinem Bett gerissen wurde und einen aufgeweckt grinsenden Justin Bieber vor der Tür entdeckte, der mich bat mit ihm zu kommen, um mich auf die Dachterrasse des Hotels zu führen. Der frische Wind wehte mir gegen die Wangen und erinnerte mich zusammen mit der Aussicht auf Hochhäuser, Meer und Straßenlaternen an Miami. Wir lehnten uns am Geländer an, deckten uns mit den über den Stühlen liegenden Decken zu und genossen im Stillen die Aussicht, die mich an wundervolle und schmerzhafte Momente erinnerte, dich mich aber eher zum Lächeln als zum Weinen brachten. Weil es die meisten Personen in diesen Erinnerungen nach wie vor in meinem Leben gab. Ein Blick zu Justin verriet mir, dass er auch seinen Gedanken nachhing, sodass wir in dieser Position eine ganze Weile lang verblieben, bis sich unsere Blicke kreuzten und wir uns eine ganze Weile lang still in die Augen sahen. Um ehrlich zu sein, weiß ich bis heute nicht, was mir zu diesem Zeitpunkt im Kopf herumging, denn das einzige was ich behalten konnte, war Justins Kommentar, der für unsere Beziehung heutzutage verantwortlich ist.

love, trust, promise | H.SWhere stories live. Discover now