Kapitel 5

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"Willkommen bei Vance Industries, Mr Nathaniel Vance's Büro, Stefanie Miller am Apparat, wie kann ich Ihnen weiterhelfen?", beginnt die Frau an der anderen Leitung, zeigt damit wie sehr sie ihren Job ernst nimmt.

"Könnte ich vielleicht kurz mit Mr Vance sprechen.", sage ich und kaue nervös auf meiner Unterlippe herum. "Haben Sie denn einen Termin bei Mr Vance?", fragt Mrs Miller mich höflich. "Nein, aber-", "Dann kann ich Sie leider nicht durchstellen. Guten-", "Ich muss aber mit ihm sprechen. Sagen Sie ihm, dass ich es bin und er wird sich die Zeit nehmen, bitte.", sage ich streng und versuche nicht vor Ungeduld zu platzen.

Sie macht eben auch nur ihren Job und befolgt die ihr erteilten Befehle.

"Was war der Name doch gleich?", "Sophia Hamilton.", antworte ich, fahre mir durch die Haare und male mit einem meiner Stifte Kreise auf das Papier.

"Ich stelle Sie durch, Mrs Hamilton.", erwidert sie kurz darauf und ich hole tief Luft, bevor ich quasi spüre, wie er die Leitung übernimmt.

"Hallo, Sophia.", beginnt er und ich bekomme von dem tiefen Bass überall Gänsehaut.

"Hi, uhm - ich muss das Treffen heute absagen.", murmle ich, rutsche dabei nervös auf meinem Stuhl hin- und her.

"Warum?"

Seine Stimmlage erlaubt nur einen expliziten Grund für die Absage und ich versuche etwas sinnvolles aus dem Ärmel zu ziehen, doch scheitere kläglich.

"Ich kann das nicht.", antworte ich also mit der puren Wahrheit.

"Was kannst du nicht, Sophia?", erwidert er und ich höre wie wie er sich erhebt.

"Das was wir haben - das geht nicht. Wir haben nicht einmal etwas. Ich weiß nicht einmal, ob ich dich duzen oder Siezen soll.", antworte ich total wirr und überlege, ob ich mich wiederholen soll.

"Du kannst mich Nate nennen, Sophia. Ich will, dass du mich so nennst. Und was noch nicht ist, kann noch werden. Was hat dir wirklich den Kopf verdreht?", fragt er und ich schlucke hart.

Er liest mich wie ein offenes Buch, während ich immer noch herauszufinden versuche, ob ich angst vor ihm haben muss.

"Mrs Vance hat mich aus deinem Auto steigen sehen und-", "Meine Mutter hat kein Recht über dein Privatleben zu bestimmen. Ihr sollte es egal sein, mit wem du dich triffst.", unterbricht er mich harsch und ich höre das Pling des Aufzugs.

"Außer es ist ihr Sohn. N-Nate, ich will keinen Trubel veranstalten. Du bist fast sechs Jahre älter als ich und ich bin nicht dein Typ.", sage ich, seufze laut, als die Worte meine Lippen verlassen. "Lass es uns beenden bevor irgendjemanden irgendwas mitbekommt.", fahre ich nachdenklich fort.

"Ich bin in fünf Minuten in deinem Büro.", antwortet er nur und legt plötzlich auf. Ich starre mein Handy an, als könnte es mir sagen, was zur Hölle gerade passiert ist.

Ich rede hier von 'keine Aufmerksamkeit auf uns ziehen' und er macht sich auf den Weg in mein Büro. Dieser Mann hat einen kompletten Dachschaden, aber ich kann nicht bestreiten, dass ich mich darauf freue, ihn zu sehen.

Wirklich nur fünf Minuten später, beobachte ich wie Nathaniel Vance in seinem schwarzen Anzug, wie ein Panther auf mich zukommt. Pure Eleganz, Dominanz und Autorität prägen seinen Gang und die dazugehörige Haltung eines Kriegers.

Mein Blut beginnt sofort zu kochen und ich ziehe mein Kleid etwas runter, während er die Tür meines Büros öffnet, es einfach betritt und auf mich zukommt.

Gerade als ich sprechen will, drückt er einen Knopf auf meiner Tastatur, was die Glaswände zu Milchgläser werden lässt und uns somit unsichtbar für Außenstehende macht.

Yes, Daddy I do.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt