Kapitel 12

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Leyla erwachte, als sich die schwere Eisentür zu ihrem "Zimmer" öffnete. Rasul betrat den Raum. ,,Wo ist sie?", fragte Leyla wütend und ängstlich zugleich. Rasul grinste nur gehässig. ,,Wo ist wer, meine Süße?" Leylas Augen verengten sich zu Schlitzen. ,,Du weißt ganz genau, wen ich meine. Nur durch sie hast du mich hierher bekommen! Sie lag gar nicht am Waldrand, oder? Der Mann gehörte zu euch!" Sie unterdrückte die aufkommenden Tränen so gut es ging. Sie durfte nicht schwach werden. Nicht vor ihm. ,,Nein." ,,Was, nein?", patzte sie. ,,Achte auf deinen Ton, wenn du mit mir sprichst!" Leyla kauerte sich noch mehr zusammen als vorher und presste ihren Rücken mittlerweile gegen die kalte Wand. ,,Nein, er gehörte nicht zu uns." Man konnte Leyla das Erstaunen deutlich ansehen, was Rasul noch einmal herzlich auflachen ließ. ,,Mirko hat ganze Arbeit geleistet. Deine kleine Freundin hat ihm blind vertraut und die KO-Tropfen in ihrem Getränk gar nicht bemerkt. Naja, bis zum Waldrand jedenfalls. Mirko hat uns angerufen, als der Mann vorbeikam und wie ein besessener zum nächsten Haus gelaufen ist." ,,Meinem", hauchte Leyla. Ihr wurde klar, wie viel Glück die Verbrecher hatten. ,,Ich will sie sehen! Ich muss wissen, dass es ihr gut geht! Bitte!" Leylas Stimme war eher ein Flehen als ein Befehl. Rasul lachte erneut. Die Männer hatten sich bereits gedacht, dass Leyla Irina sehen wollen würde. Da sie noch ein paar Mädchen mehr abgefangen hatten, reichten die Zimmer nicht mehr und so hatten die Mädchen das "Glück", sich fortan ein Zimmer teilen zu dürfen. ,, Hier ist sie", lachte er. Vlad und ein anderer Mann schubsten eine ziemlich zerschrammte Irina ins Zimmer. ,,Irina", keuchte Leyla, ,,oh Gott, was ist passiert?" Rasul verließ mit den beiden anderen Männern den Raum und schloss die Tür ab. Kaum war das geschehen, krabbelte Leyla aus dem Regal und schloss Irina fest in die Arme. ,,Ich hatte so eine Scheißangst um dich! Was ist denn bloß passiert?" Irina setzte sich auf eine Decke auf den Fußboden und begann zu erzählen. Leyla setzte sich zu ihr und strich ihr inmer wieder beruhigend über den Rücken.
,,Mirko...er war so nett, den ganzen Nachmittag. Wir haben viel gelacht und er war so zuvorkommend. Irgendwann hat er uns etwas zu trinken geholt...dann sind wir spazieren gewesen und dann... bin ich hier aufgewacht."
,,Ich wusste, wir können ihm nicht trauen." Leylas Gesicht verdunkelte sich. ,,Hätte ich doch nur auf dich gehört, du kanntest das immerhin schon.." ,,Jetzt mach dir keine Vorwürfe. Liebe macht blind, das wissen wir doch beide.." Es kehrte Stille ein, die von Irina nach kurzer Zeit durchbrochen wurde. ,,Wie haben sie dich denn hierher bekommen?" Auch Leyla begann nun, die Geschichte ihrer Entführung zu erzählen. Als sie fertig war, lagen sich die beiden Mädchen erneut in den Armen und spendeten sich gegeseitig Trost. Plötzlich begann es im Zimmer zu ruckeln. ,,Was ist das?", fragte Irina ängstlich. ,,Das...das Schiff! Wir fahren..", antwortete Leyla mutlos. ,,Aber wohin?",,Ich weiß es nicht". Eng aneinander gekuschelt schliefen beide erneut ein...

Es tut mir sooo leid, dass ihr so lange warten musstet! 🙊 Ich gebe mir Mühe, dass wieder etwas mehr kommt, versprochen! ❤

Sie nannten mich EisprinzessinWhere stories live. Discover now