Kapitel 11

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,,Habt ihr sie?", fragte Rasul, als er die beiden Männer in ihrer ursprünglichen Kleidung aufs Schuff kommen sah. ,,Ja. Sie liegt im dritten Raum links. Gefesselt natürlich", antwortete Vlad. ,,Sehr gut",,Was ist mit der Anderen, ihrer Freundin? Wie hat Mirko sich geschlagen?" Rasul scgmunzelte. ,,Unser kleiner Romeo hat erstaunlich gute Arbeit geleistet. Die KO-Tropfen haben dann den Rest erledigt. Zwar an einer ungünstigen Stelle, wie wir dachten, weil Mirko sie dort nicht einfach wegschleppen konnte, aber dann kam dieser dumme Alte vorbei und brachte uns zu Leyla. Den Teil kennt ihr dann ja." Überrascht hob Vlad die Augenbrauen. ,,Nicht schlecht, nicht schlecht. Hat er seine Bad-Boy-Seite raushängen lassen? Darauf stehen die ja meistens", Vlad versuchte gar nicht erst, seine Überraschung zu verstecken. Es war ungewöhnlich, dass der Jüngste im Team erfolgreich war. Umso größer war deswegen auch die Freude über den erfolgreichen Tag. ,,Was machen wir jetzt?" ,,Den Kleinen zeigen, wer hier das Sagen hat und ihnen den Gang zum Klo ermöglichen. Du darfst bei deiner Eisprinzessin anfangen", Rasul grinste und hielt Vlad eine kleine Box hin, ,,und vergiss' nicht, ihr etwas zu essen hinzustellen". Vlad grinste böse und machte sich auf den Weg.

An Leylas 'Zimmer' angekommen, schloss Vlad die Tür auf und entdeckte Leyla schließlich zusammengekauert in einer Ecke sitzend. Sie war wach und funkelte ihn aus ihren Katzenaugen an. ,,Was soll das?", fauchte sie, ,,Was wollt ihr von mir?" Vlad schmunzelte nur. ,,Glaub' mir, Süße, das wirst du noch früh genug erfahren." Er schob einen Vorhang zur Seite, hinter dem sich eine notdürftige Toilette befand. Leylas Augen weiteten sich bei dem Anblick. ,,Das ist nicht euer Ernst!" ,,Oh doch, Kleines. Etwas mehr Respekt stünde dir auch ganz gut, meinst du nicht? Diese aufbrausende Art, das passt gar nicht zu so einem süßen Ding wie dir." Er schlug ihr ins Gesicht. Leyla keuchte. ,,Was...Was sollte das denn?!",,Oh, du lernst aber auch gar nichts, oder?" Wieder schlug er zu, diesmal fester. Auf Leylas Wange sah man einen roten Handabdruck und in ihren Augen sammelten sich kleine Tränen. ,,Ich mache deine Fesseln jetzt los, wenn du schlafen willst, mach das in einem der Regale. Und ich schwöre dir, solltest du versuchen, wegzulaufen, waren diese Schläge eine Streicheleinheit! Kooperiere, dann passiert auch nichts, kapiert?" Leyla rührte sich nicht. ,,Ob du das kapiert hast?", schrie Vlad. So laut, dass Leyla zusammenzuckte und eingeschüchtert nickte. ,,Geht doch." Vlad band sie los und stellte ihr das kleine Päckchen hin. ,,In der Ecke dahinten ist Selter, falls du Durst hast. Kommst du auf dumme Gedanken, wirst du das bitter bereuen." Damit knallte er die Tür zu und schloss diese ab. Leyla baute sich einen Schlafplatz im Regal und aß etwas von dem Essen, während sie ihren angestauten Tränen freie Bahn ließ und sich keine Mühe gab, ein Schluchtzen zu unterdrücken. Nachdem sie fertig war, machte sie sich so klein wie möglich und weinte sich in den Schlaf.

Sie nannten mich EisprinzessinWhere stories live. Discover now