Kapitel 2

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Rasul wartete ungeduldig auf Ergebnisse oder wenigstens Ideen seines Teams, an Frauen zu kommen, die man nach Deutschland schaffen konnte. Doch die Suche blieb erfolglos. In Odessa war es schwierig an junges Frischfleisch zu kommen, das nicht von Drogen zerfressen oder komplett unterernährt war. Viele der geeigneten Mädchen verließen Odessa, nachdem sie die Schule beendet hatten, da es hier kaum Chancen auf eine gute Zukunft gab.
Das war es! Sie mussten die Mädchen abfangen, BEVOR sie Odessa verließen, sie mussten in den Schulen suchen! Aber wie sollten sie an die Schülerinnen herankommen?
Er rief seine Männer zusammen und verlangte von ihnen Vorschläge, um an Bilder der Mädchen zu kommen, die sie Firat Astan zukommen lassen könnten, damit er bestimmt, wer nach Deutschland kommen würde und wer nicht. Nach einigen dummen Vorschlägen hatte Rasul die Hoffnung auf eine Lösung schon beinahe aufgegeben, als sich einer der unscheinbareren Männer zu Wort meldete. ,,Wir behaupten einfach, wir seien Scouts von der Uni und das es ein Einführungsprogramm extra für weibliche Interessentinnen gibt. Dafür müssen wir Bilder von Ihnen machen, weil sie einen Ausweis bekommen, den sie an der Uni vorlegen müssen, um zu diesem Programm zu kommen" Rasud war etwas skeptisch. Würden die Mädchen keinen Verdacht schöpfen? Normalerweise wurden in solchen Fällen Namenslisten geführt und die Leute am Eingang abgefangen. Aber durch den technischen Fortschritt wäre diese Lüge vielleicht machbar. Da vom Rest des Teams keine weiteren Vorschläge kamen, bereitete Rasul den Plan weitesgehend vor. Da sie schlecht Plakate aufhängen konnten, druckten sie Flyer aus und teilten sich in Gruppen auf, die diese am nächsten Tag an der Schule unter die Schüler bringen würden.

Rasul stand mit einem seiner besten Männer, Vlad am Haupteingang der Schule und wartette darauf, dass die Schüler herauskamen. Zuerst tauchten ein paar ältere Jungs auf, die sich über ein Mädchen zu unterhalten schienen. ,,Ich schwörs dir, ich knack' diese harte Nuss. Mir konnte noch keine widerstehen", prahlte der eine. ,,Alter, die hat noch keiner auch nur ansatzweise geknackt. Die gefriert dich locker zu Eis, ehe du bis drei zählen kannst. Wenn ich an diese Augen denke, fange ich schon an zu frieren, Junge!" Die Ausdrucksweise der Jungen war ziemlich üppig und ließ sie prollig und dumm wirken. Den Jungen folgten schließlich ein paar Mädchen. Auch diese tratschten miteinander. ,,Wie macht sie das nur, die trägt doch Kontaktlinsen! ", lästerte die eine. ,,Dann könnten ihre Augen aber nicht so auf Kommando funkeln, meinst du nicht?", bekam sie zur Antwort. Sie blieb beharrlich. ,,Ich sags euch: Das Püppchen hat irgendein Geheimnis, das sie hinter ihren Augen und ihrer schmalen Figur versteckt! Unsere kleine Eisprinzessin!" Die letzten Worte waren eher ausgespuckt als gesprochen.
Rasul sprach die Mädchen an, als sie ihm nah genug waren und drückte ihnen die Flyer in die Hand. Es kamen weitere Schülerinnen, jedoch keine, die auf die -zugegeben sehr ungenaue- Beschreibung der Schüler passte.
Nachdem kein Schüler mehr zu sehen war, wendete er sich an Vlad. ,,Denkst du, was ich denke?" Er nickte. ,,Wir brauchen diese Eisprinzessin!"

Sie nannten mich EisprinzessinWhere stories live. Discover now