78. "Können wir reden?"

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*Jorge's POV*

„Können wir reden? Nur kurz." Sie sieht mich flehend an. Ich kann nicht anders als zuzusagen. „Okay. Aber erst nach der Show", gebe ich mich geschlagen. Sie lächelt: „Danke, das weiß ich zu schätzen." Ich nicke ihr lediglich schweigend zu und presse die Lippen aufeinander. Was würde Martina dazu sagen? Sie würde natürlich Luftsprünge machen!, mischt sich mein unerwünschtes Unterbewusstsein ein. Ich habe Martina gerade einen Antrag gemacht. Sie hat keinen guten Grund eifersüchtig zu sein. Was würdest du dazu sagen, wenn Martina mit Peter ausgehen würde. Hättest du immer noch keinen guten Grund eifersüchtig zu sein? Ich schüttle den Gedanken ab und sehe zur Bühne, wo meine Süße voller Energie und Lebensfreude ihren Frozen Song singt. Sie ist der reinste Wahnsinn. Und mein. Allein mein. Für immer.

„Wie du gehst mit Stephie einen Kaffee trinken?", entgeistert starrt Martina mich an. Ehrlich gesagt habe ich eine mildere Reaktion erwartet. „Sie möchte mir unbedingt etwas sagen...ich beeile mich auch. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen", beschwichtige ich so gut wie möglich. Leider zeigen meine Worte nicht die Wirkung, die ich mir wünsche. „Wenn das so ist, dann geh. Währenddessen gehe ich mit Peter ins Kino. Du weißt schon, rein freundschaftlich!", ihre Stimme überschlägt sich beinahe vor Wut. Okay, ich muss irgendetwas tun. „Martina, hör auf mich zu provozieren!", bitte ich mit gefährlich leiser Stimme. Sie reißt entgeistert ihre Augen auf: „Ich provoziere also dich? Gerade eben hast du mich gebeten deine Frau zu werden und jetzt willst du mit deiner Ex einen Kaffee trinken gehen!", sie schäumt vor Wut. Ein wenig verunsichert trete ich einen Schritt zurück. Es ist eine Premiere sie so zu erleben. Und keine positive Erfahrung. „Vielleicht kannst du ja mit?", brumme ich leise und sehe betreten zu Boden. Ihre Augen werden noch größer. „Nein, danke. Ich möchte auf gar keinen Fall stören!", erwidert sie trotzig und dreht sich auf dem Absatz um. „Martina!", rufe ich ihr wütend hinterher, doch sie reagiert überhaupt nicht, sondern stolziert zu dem Umkleiden. Verstimmt tue ich es ihr nach und ziehe mir meine normalen Alltagsklamotten an. Ich werde Stephie ein für allemal zu verstehen geben, dass es zwischen uns endgültig vorbei ist. Vielleicht wird sie dann endlich begreifen.

*Tini's POV*

Außer mir vor Wut stürme ich in mein Zimmer und knalle die Tür hinter mir zu. Verdammt! Was will sie von Jorge? Und warum zur Hölle lässt er sich auf ein Treffen ein? Ein paar Minuten nach unserer Verlobung. Wie niederträchtig ist das denn? Ich bin so aufgebracht, dass ich sogar meine Familie stehen gelassen habe. Verdammt! Schnell nehme ich meine Jacke zur Hand und verlasse mein Haus. Ich muss nochmals zur Halle.

*Jorge's POV*

Als ich das von uns ausgemachte Café betrete, sitzt Stephanie bereits an einem der kleinen cremefarbenen Tischchen und checkt irgendetwas auf ihrem Smartphone. Wenn sie mir nichts Wichtiges zu melden hat, werde ich richtig ausflippen. Schließlich habe ich mich wegen ihr mit Martina gestritten. Unser erster Streit wenn man es genau nimmt. Oder nein, während des Drehs hatten wir auch schon einen heftigen Streit...

Voy hacerte felizWo Geschichten leben. Entdecke jetzt