19. Panorama Ausblick

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*Tini's POV*

Ich weiß nicht weshalb Cande mich so hilflos angestarrt hat als Ruggero sie abgeholt hat. Ich muss echt mal mit ihr darüber sprechen. Eigentlich müsste sie sich freuen, nicht?
"Wir sind umgeben von wunderbarer englischer Sprache!", bemerkt Mechi verträumt. Sie hatte schon immer eine Schwäche für amerikanische Städte. Ihr Optimismus steckt mich zugegebenermaßen wirklich an. Die Stadt ist aber auch richtig amazing. Riesig und voller Menschen die irgendein bestimmtes Ziel im Visier haben und vorankommen wollen. Die Jungs sitzen im hinteren Teil des Busses, gemeinsam mit Cande. Jorge reicht sein iPhone durch und erntet tosenden Applaus. Was er ihnen wohl gezeigt hat? Als Candelaria wieder zurück bei uns ist beschließe ich ihr eine unauffällige Frage zu stellen. "Was war denn da hinten los? So ein Lärm dass einem schon fast das Trommelfell platzt." Ich nehme einen Schluck aus meiner Wasserflasche und warte auf eine Antwort. "Ach nichts besonderes, Jorge hat uns Bilder vom Hochzeitsring für Stephie gezeigt." Ich verschlucke mich um ein Haar an meinem Wasser. "Bitte was?!", kreische ich geschockt auf. Cande lacht lauthals los: "Ha! Erwischt!" Ich fasse es nicht, sie hat mich eiskalt veräppelt! "Wenn ich dich in die Finger kriege..." Die restlichen Mädels lachen laut los.Oh mann...

"Hier ist es", verkündet Jorge sachlich. "13. Stockwerk", fügt er kurz darauf hinzu. Wir stehen in unserer Gruppe aus 8 Leuten unter einem gigantischen Hotel, in dem wir scheinbar die nächste Woche verbringen werden. "Was sagt ihr dazu?", fragt Ruggero stolz. Das liegt sicherlich daran dass er die Buchung mit Samu und Jorge durchgeführt hat. "Es ist sehr...groß?", beginne ich vorsichtig. "Die Kreativität, wie sie leibt und lebt. Bravo, bravissimo", scherzt Samu und zwinkert mir fröhlich zu. Woher nimmt er immer diese gute Laune? Und die ganze Energie? "Lass uns reingehen", schlägt Facundo vor und setzt seine Sonnenbrille auf. Skeptisch blicke ich ihn an. "Was denn?! Damit wirkt man sofort einflussreicher!" Hmm, eigentlich könnte er recht haben. Ach was soll's? Ich bleibe kurz stehen und hole meine eigene Sonnenbrille aus dem Nebenfach meines Koffers. Nachdem ich sie aufgesetzt habe, fühle ich mich aus irgendeinem unbestimmten Grund viel wohler. Vielleicht liegt es unter anderem an der Tatsache, dass mich so niemand dabei erwischen kann, wie ich bestimmte Menschen anstarre. Ich bugsiere meinen rollenden Koffer in die Lobby und staune nicht schlecht über die Errichtung. "Bist du dir sicher dass es sich hierbei um das richtige Hotel handelt?", frage ich Domínguez tonlos. "Es wirkt als würde die Queen höchstpersönlich hier leben!" Der zuckt lachend mit den Schultern: "Ein bisschen Luxus schadet kaum. Vor allem wenn die Rechnung an 'Disney' geht. Es ist ihr Abschiedsgeschenk an uns, erinnerst du dich?" Ich nicke. Natürlich weiß ich das. "Wir sind im 13. Stockwerk", erklärt Ruggero flüchtig und verfällt in eine anregende Unterhaltung - in flüssigem Englisch- mit dem aufgeschlossen Portier. Er scheint sic hier schon bestens zurecht zu finden, liegt möglicherweise daran dass er schon einen Tag hier verbracht hat. Mehrere Pagen machen sich fleißig an unserem Gepäck zu schaffen und ich kann nur über das Prestige dieses luxuriösen Hotels staunen. Echt krass.

"Hier ist dein Zimmer", verkündet Jorge fachmännisch und öffnet mir die Tür mit einer Karte. "Mit dem schönsten Ausblick über New York", fügt er lächelnd hinzu und lässt mir den Vortritt. Er soll recht behalten. Die Aussicht ist atemberaubend. "Wer hat uns die Zimmer zugeteilt?", frage ich aus Neugier. Er antwortet schüchtern: "Rugge und ich. Ich weiß ja wie sehr du Panorama Ausblicke liebst." Am liebsten würde ich ihm um den Hals fallen doch ich tue es nicht. "Danke", gebe ich knapp zurück und trage meinen unglaublich schweren Koffer zum Bett. "Soll ich dir helfen?", fragt er amüsiert während ich mich abmühe. Nur weil du einen verdammt trainierten Körper hast und in schwarzen Shirts göttlich aussiehst heißt das nicht, das ich einen Koffer nicht mehr selbstständig hochheben kann! "Äh, nein danke. Ich kriege das schon hin." Scheinbar etwas niedergeschlagen über die Ablehnung verlässt er mein geräumiges Zimmer. War ich zu unfreundlich? Nein. Ich bin ja nicht diejenige, die erst Hoffnungen macht und anschließend Herzen bricht. Mit gemischten Gefühlen mache ich mich daran, den Koffer auszupacken.



Voy hacerte felizWo Geschichten leben. Entdecke jetzt