68. Geständnisse

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*Tini's POV*

"Mama." Sie mustert mich schweigend von oben bis unten, woraufhin sie mir die Tür aufhält. Auf zitternden Beinen betrete ich unsere Wohnung und sehe mich prüfend um. Mein Vater sitzt regungslos am Küchentisch und rührt ununterbrochen in seinem Kaffee. Francisco hingegen liest eine Zeitschrift und sieht nicht einmal auf, als ich die Küche betrete. Mama setzt sich neben Alejandro und gibt mir durch ihren Blick deutlich zu verstehen, dass ich mich setzen soll. Mit schlagenden Herzen gehorche ich und richte meine Augen auf meine Eltern. Das Schweigen treibt mich schier in den Wahnsinn. Ich wäre viel glücklicher, wenn sie mich anschreien, schimpfen oder mir Vorwürfe machen würden, anstatt mich anzuschweigen. Das ist kaum zum Aushalten. "Entschuldigt", presse ich kleinlaut hervor. Mein Vater hebt eine Braue: "Ich habe immer geglaubt, dass unsere Familie etwas besonderes sei. Du hast uns nie angelogen, geschweige denn Dinge von enormer Bedeutung vor uns verheimlicht. Was ist bloß passiert?", trotz seiner verletzenden Worte bin ich froh, dass sie mich nicht weiter ignorieren. "Tini?", nun meldet sich meine Mutter zu Wort. "Wie lange läuft das zwischen euch? Wieso hast du es uns nicht erzählt? Und wieso hast du Peter dermaßen verletzt?", ihre Stimme klingt gefasst, trotzdem spüre ich, dass sie wütend auf mich ist. "So ist es nicht, Mama", erwidere ich so höflich wie nur möglich. "Wie war es denn dann?" "Als wir mit dem Cast in Polen waren, habe ich Peter angerufen, da er sich über längere Zeit nicht gemeldet hatte. Ich erwischte einen seiner Freunde, der mir erzählte, dass Lanzani mit seiner Ex wieder etwas am Laufen hatte..." Beide Elternteile sehen mich entgeistert an. "Lali Espósito?", hakt Papa unglubig nach, was ich mit einem ernsten Nicken quittiere. "Das kann ich mir gar nicht vorstellen...", gibt mir meine Mutter ihre Zweifel zu verstehen. "Ich lüge nicht, Mama. Ich schwöre dir, dass es genau so gewesen ist. Gestern Abend hat er mir auch gestanden, dass er sogar eine Affäre mit ihr hatte...Einmalig mit Alkohol und so." Meine Mutter beginnt an einem ihrer Fingernägel zu kauen. Eine Angewöhnung, der sie nur nachgeht, wenn sie sehr nervös ist. "Und das mit Jorge Blanco? Wolltest du dich ablenken oder wie soll ich das verstehen?" Geschockt sehe ich meine Mutter an. "Ich liebe ihn. Wirklich", antworte ich nachdem ein paar wertvolle Sekunden verstrichen sind. "Martina, nimm mir das nicht übel, doch ihr habt drei Jahre ein verliebtes Pärchen spielen müssen. Ich glaube kaum, dass du ihn wirklich liebst. Das ist lediglich deine Weise mit Peter abzuschlieen", Alejandro verschränkt die Arme vor der Brust und sieht mich triumphierend an. Wie bitte?! Will er den großen Psychologen spielen oder was? "Paps, bei allem Respekt. Ich schätze dich als meinen Vater sehr, doch ich bin Volljährig. Du hast nicht das Recht über meine Gefühle zu bestimmen.Ich liebe Jorge, daher hat mich die Nachricht von Peters Betrug eigentlich gar nicht berührt. Irgendwie habe ich das alles schon am nächsten Tag vergessen..." Diesmal ist es meine Mutter, die mich fragend mustert: "Okay, Tini. Wenn du dir sicher bist, akzeptiere ich deine Entscheidung. Und Blanco ist doch ein guter Junge, wir hatten viele Möglichkeiten uns mit ihm zu unterhalten", beim letzten Satz wendet sie sich an ihren Ehemann. Dieser brummt: "Nicht aus dieser Perspektive." Ich weiß, dass mein Vater Peter wirklich sehr lieb gewonnen hat und er tut mir ein wenig leid. Trotzdem hoffe ich wirklich darauf, dass er so ein Verhältnis auch zu Jorge aufbaut.

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