1. Jortini?

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*Tini's POV*

Ich krame einen Kaugummi aus meiner Handtasche und stecke ihn mir in den Mund. Die gehören zu meiner Grundausstattung in jeglicher Lebenslage. Das war schon immer so. Gleich geht unser Flug nach München und ich freue mich richtig. In Deutschland war ich erst ein mal und trotzdem haben mich Jugendliche und Kinder rührend begrüßt. Ich bin wirklich glücklich, dass es sogar dort Fans der Serie gibt. Jetzt liegt jedenfalls ein Flug vor uns, und ehrlich gesagt hoffe ich darauf, dass Jorge und Ruggero wieder ihre lustigen Vines drehen, um die Langeweile zu vertreiben.

In der Maschine höre ich gedankenverloren Musik als plötzlich Mechi neben mir aufwacht. Sie schläft meist während der Flüge und ich hab dann immer große Langeweile. Glücklicherweise ist sie nun wach. Ich nehme die Kopfhörer heraus und grinse sie an. "Gut geschlafen?" "Perfekt", erwidert sie lachend. Plötzlich kreischt sie auf als ihr Handy eine SMS aufweist. "Xabi!",ruft sie glücklich und liest sich die Nachricht durch. "Aww...er ist so süß! Er vermisst mich!", verkündet sie glücklich. Ich verspüre einen Stich der Eifersucht tief in meinem Herzen. Peter schreibt mir nie so süße Nachrichten. Als hätte sie meine Gedanken gelesen fragt sie: "Und wie läuft es mit Peter?" Ich zucke mit den Schultern. "Es läuft irgendwie. Ich frage mich was er gerade so macht." Mechi verdreht die Augen: "Ich finde du solltest dich auf andere männliche Wesen konzentrieren", ihr Blick wandert zu Jorge, der wie gewohnt mit Ruggero herumalbert. "Nicht schon wieder dieses Thema!", jammere ich. "Jorge und ich sind Freunde. FREUNDE. Oder soll ich es extra für dich noch buchstabieren?" Mechi zwinkert amüsiert: "Wer sich verteidigt, der ist automatisch schuldig". Ich seufze resigniert. Nach einem kurzen Insta-Check streckt sie mir ihr Handy entgegen. "Schau her! Alle sind meiner Meinung!" Ich sehe ein Bild von Peter und mir und frage: "Was ist damit?" Sie scrollt zu den Kommentaren hinunter. "Jeder zweite Kommentar hat den Hashtag 'Jortini'. Verstehst du?" "Jortini?", wiederhole ich verwirrt. Mercedes reißt ihre Augen auf: "Dein Ernst? Das ist eine Mischung aus Jorges Namen und deinem!" Okay, das war ein bisschen zu laut. Jorge und Ruggero blicken von ihren Smartphones auf. "Habt ihr was gesagt?", fragt Pasquarelli interessiert. "Nein, nein", lüge ich mit hochrotem Kopf.

Um 21 Uhr kommen wir in München an und eine Stunde später sitzen wir im Hotelrestaurant. Ich habe bereits Essen geholt und warte allein am Tisch, da der Rest meiner Freunde noch auf ihren Zimmern ist. Plötzlich sehe ich Jorge in den Raum treten, er sieht sich um und erblickt mich. Ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus und kommt zu mir. "Hey", begrüßt er. "Hi", erwidere ich. Er ist nur ein Freund. Benimm dich wie immer. "Kann ich mich zu dir setzen?", fragt er scheinbar ein wenig verunsichert. Ich setze ein lässiges Lächeln auf: "Claro, amigo". Verdammt, das hat sich schlimm angehört. Weder cool noch lässig. Ich würde mich am liebsten selbst ohrfeigen. Ich nehme mir vor Peter auf jeden Fall anzurufen um mich von diesem Mist abzulenken. Ich hoffe er hat nicht wieder was mit Lali angefangen, während ich weg bin. Diese Vorstellung trifft mich gar nicht so sehr wie erhofft. Er geht zum Buffet um sich etwas zu holen. Jetzt kommen auch meine anderen Freunde zu uns und ich rufe sofort Mechi. "Kommst du zu uns?" Sie schüttelt den Kopf: "Äh, also...ich muss etwas dringendes mit Cande besprechen..." Ich nicke verwirrt. Irgendwas verheimlicht sie mir. Jorge kehrt zurück, mit einem Teller voll mexikanischem Gemüse. Er grinst: "Man muss sich die Heimat irgendwie annähern". Während des Essens amüsieren wir uns prächtig. Er hat immer coole Sprüche auf Lager und bringt mich die ganze Zeit zum Lachen. Ich registriere immer wieder seltsame Blicke vom Tisch nebenan, aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.

Ich bin auf den Weg zu unserem Mädchenzimmer, mit fast allen im Schlepptau, als wir das Vergnügen erhalten, Cande und Ruggero in einem leidenschaftlichen Kuss zu sehen. Wir fangen alle an zu pfeifen und die beiden lösen sich peinlich berührt voneinander. Wir verschwinden alle auf unsere Zimmer, nachdem wir uns verabschiedet haben. Irgendwie fehlt mir Lodo total aber ich bin glücklich dass ihre Karriere so krass vorangeht. Beim Einschlafen bin ich hundemüde. Das war ein langer Tag. Und ich habe einen heißen Typen gesehen, der für H&M modelt. Der ist echt nicht übel und Xabi hat die Möglichkeit mit ihm zu arbeiten. Mechi ist sicherlich im Himmel. Mit einem wohligen Lächeln falle ich in den Schlaf.



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