Er nickte und rückte näher heran. Ich spürte wie das Kribbeln in meinem Bauch zunahm. Hitze stieg in mir auf. Bevor er mich berühren konnte stand ich auf und ging zum Fenster.

>> Wann willst du eigentlich, dass wir die Hochzeit planen? <<, hörte ich ihn fragen. Überrascht von seiner plötzlichen Frage, drehte ich mich zu ihm um und sah ihn an.

>> Ich... weiß nicht. <<

Ich hätte niemals gedacht, dass ich heiraten würde.

Du heiratest ja auch nicht wirklich.

>> Ich denke wenn Leo seine Seelenverwandte gefunden hat, wäre es am besten. Dann wäre die Feier vorüber und alle Augen wären auf uns gerichtet. <<, meinte Ethan.

>> Willst du denn, dass alles Augen auf uns gerichtet sind? <<

Er nickte und kam lächelnd auf mich zu. >> Ich will, dass jeder sieht wie glücklich ich mit meiner zukünftigen Frau bin. <<, erklärte er und strich mir sanft eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht.

Ich erwiderte sein Lächeln, aber innerlich war mir übel. Ich belog ihn die ganze Zeit über und er war so nett zu mir. Er wusste ja nicht einmal wie ich wirklich hieß.

Es gehört zum Racheplan, reiß dich zusammen! , schimpfte ich mit mir selbst. Meine hasserfüllte Seite, wie ich sie zu nennen pflegte, brachte mich zum Glück wieder dazu klar zu denken.

Das war immerhin der Plan gewesen. Ich sollte mich freuen, denn besser hätte es nicht laufen können.

>> Wie lange wird Leos Feier denn noch gehen? <<, fragte ich ihn schließlich.

>> Ich glaube noch ein paar Tage. Aber ich denke nicht, dass er jemanden finden wird. Er ist nicht wirklich sesshaft. <<, erklärte er grinsend.

>> Das...war mir irgendwie klar. <<, meinte ich. Weil ich ihn jahrelang beobachtet habe, fügte ich in Gedanken hinzu.

>> Wir sollten dann so langsam anfangen nach Brautkleidern zu suchen. Findest du nicht? <<, schlug er vor.

Mein Herz schlug etwas schneller.    >> J-ja. Du hast recht. <<

Ethan nahm meine Hand in seine und betrachtete sie kurz, bevor er mir wieder in die Augen sah und sich lässig gegen das geschlossene Fenster lehnte.

>> Hm, mal überlegen. Was für ein Schnitt würde dir am besten stehen. <<, sagte er und tippte sich gespielt nachdenklich mit seinem Zeigefinger gegen das Kinn.

>> Alles. <<, sagte er nach einer Weile und grinste mich an. Ich erwiderte es.

>> Hör doch auf. <<, entgegnete ich bloß und lehnte mich ebenfalls gegen das Fenster.

>> Ich mein's ernst. Dir würde alles stehen, weil du wunderschön bist. <<

>> Ich? <<, fragte ich ungläubig und lachte kurz. Ich fand mich nicht schön. Ich war blass und hatte pechschwarze Haare. Vielleicht wirkte es bloß wegen den blauen Kontaktlinsen so?

>> Ja, du. <<, sagte er und schlang seine Arme um meine Taille. Ethan zog mich sanft zu sich heran. >> Du bist die wunderschönste und faszinierendste Frau die ich jemals in meinem Leben getroffen habe. Du bist einzigartig. <<

Mein Herz fing schneller an zu schlagen und das Kribbeln in meinem Bauch nahm zu, bis es sich so anfühlte als würde etwas Wundervolles in mir explodieren und alle Schmetterlinge aus ihrem Käfig befreien. Eins musste man Ethan lassen. Er wusste wie man mit Worten umging.

Revenge over LoveWhere stories live. Discover now