When you're lost, I'll find the way

37 3 0
                                    

Dieses Mal schlief Harry traumlos. Er hatte keine Ahnung, ob es an dem Ort oder an dem warmen, weichen Körper in seinem Rücken lag. Irgendein Telefon brummte ohne Pause. Harry öffnete die Augen und griff nach seinem iPhone, doch da waren nur ein paar Nachrichten drauf. Dann war es wohl doch das Telefon seiner Verlobten. Birgit maulte leise. Plötzlich schoss sie so schnell hoch, dass ihm vor Schreck die Luft weg blieb.

„Ich bin wach, ich bin wach. Bin ich zu spät?" quietschte sie erschrocken.

Sie guckte verwirrt um sich.

„Puh. Ich muss nicht arbeiten, oder?" fragte sie ihn.

„Nein, Babe. Nie wieder."

„Spinnst du?" brummte sie und er kicherte.

Sie griff nach ihrem iPhone.

„Sandra..." murmelte sie und wählte.

Birgit redete deutsch, sodass Harry nur Wortfetzen verstand. Ihr Gesichtsausdruck war besorgt. Doch dann wechselte er jedoch schnell in Verärgerung, ihre Stimme wurde lauter und sie verdrehte die Augen.

„Mein Leben!" verstand er. 

Birgit legte auf und liess sich seufzend zurückfallen.

„Sie wollen, dass ich zurückkomme. Ich hab's so gewußt, dass dieser Spinner uns irgendwann in den Bankrott treiben wird! Also, kurz gesagt, Sandra's Ehemann Mirko hat uns abgezockt und ist verschwunden. Und ich soll jetzt das Ausmass des finanziellen Schadens herausfinden."

„Ist das der Typ, der dich dauernd anbaggert?"

„Genau der. Und mein Schwesterchen ist noch nicht mal traurig, dass er weg ist, macht sich nur Gedanken um die Kohle und unseren guten Ruf! Weißt du, ich habe ewig lange auf diesen Urlaub gespart, dieser Trip ist mir enorm wichtig, aber niemanden interessiert das! Sie sagen, wenn ich nicht sofort zurück komme, stellen sie eine neue Buchhalterin ein. Sorry, dass ich dich so voll quatsche." seufze Birgit abschließend.

Harry grinste und gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze.

„Erstens: Es ist mein Job als guter Ehemann, mir deine Sorgen anzuhören! Zweitens: Lass dich nicht von ihnen einwickeln, du brauchst den Job nicht. Du hast jetzt mich. Ah- bevor du protestierst- ich kann dich einstellen, damit du nicht das Gefühl hast, ausgehalten zu werden. Drittens: Ich glaube, es ist wichtig, dass wir die McVee Geschichte abschließen."

Sie schaute ihn mit großen Augen an. Dann nickte sie und nahm ihr Telefon.

„Papa?" konnte er verstehen. Dann musste er passen. Ihre Stimme klang etwas zurückhaltender, als sie bei ihrer Schwester geklungen hatte. Und obwohl er nichts verstand, spürte er, das sie wirklich Schwierigkeiten hatte. Birgit schloss die Augen und murmelte:

„Ja, verstanden. Du auch."

Als sie aufgelegt hatte, schaute sie Harry traurig an.

„Ich kann...ich kann sie damit nicht alleine lassen. Hab versprochen, dass ich für zwei Tage zurückkomme, dann bin ich wieder hier und wir machen weiter, ja?"

„Hm, gut. Früher oder später musst du mich sowieso deinen Eltern vorstellen."lächelte Harry.

Sie kniff die Augen zusammen.

„Du kommst mit?"

„Yup. Dann kann ich sicher gehen, dass du auch wirklich zurück kommst!"

„Das werde ich auch so." sagte sie sanft. „Aber Danke, noch einmal."

„Dafür..." setzte Harry an, aber sie küsste ihn.„Hast du auch Hunger?" raunte er dann in ihr Ohr.

Sie schüttelte den Kopf.

HomeWhere stories live. Discover now