Told myself I kind of liked her

62 3 0
                                    

Hillside Asylum, 1986

Harold atmete den Duft von Dolly's Haar ein und seufzte. Sie war in seinem Arm eingeschlafen, nachdem er sie wieder oral befriedigt hatte. Ihrem fragendem Blick war er ausgewichen, doch ihm war klar, irgendwann würde sie wissen wollen, warum er nicht mit ihr schlief. Die Stimme seines Vater's war wieder lauter geworden, sein Geschlecht brannte fürchterlich von den Verletzungen, die er sich letzte Nacht zugefügt hatte. Die Wut konnte er gerade noch im Zaum halten, doch es wurde täglich schwerer. Aber es gab einen Lichtblick- ab morgen durfte Harold jeden Sonntag eine Stunde mit Dolly spazieren gehen! Nach der Besuchszeit am Nachmittag. Nun, ihn kam sowieso niemand besuchen. Seine Mutter hasste ihn, sie wäre froh gewesen, wenn sein Selbstmordversuch vor drei Jahren geklappt hätte. Und Verwandtschaft gab es kaum. Richtige Freunde hatte er nicht, weil er immer schon  mit den falschen Leuten herum gehangen hatte. Die einzigen Menschen, die ihm etwas bedeuteten, waren hier. Paul, auch wenn er ihn manchmal töten könnte. Und Dolly. Seine Liebste. Er strich ihr sanft durch's Haar. Eigentlich müsste er los, doch er wußte, dass heute Andy Dienst hatte, der seine Rundgänge ständig verpennte. So hatte er den Rücken frei. Und er wollte die süße Dolly nicht wecken oder sie schlafend zurücklassen. Harold küsste sie zärtlich, strich ihr sanft über den Rücken und sie kuschelte sich eng an ihn. Er zuckte zusammen, als ihr Oberschenkel gegen seinen Penis drückte. Biss die Zähne zusammen, doch trotz des Schmerzes wurde das verdammte, unterversorgte Ding sofort steif! Harold hielt die Luft an, als Dolly die Augen öffnete und ihn voller Lust küsste. Sie rollte sich auf ihn und rieb ihr Becken an ihm. Er hätte schreien können vor Schmerz, statt dessen packte er ihre Hüfte, um sie fest zu halten.

Dolly schaute ihn irritiert an.

„Möchtest du nicht?" raunte sie.

Harold schüttelte den Kopf. Seufzend stieg Dolly von ihm runter und legte sich neben ihn auf den Rücken. Nach einer Weile murmelte sie:

„Liegt es an mir?"

Shit. Er hatte es geahnt!

„Nein. An mir. Tut mir leid."

Tränen sprangen in seine Augen und Dolly drehte sich zu ihm. Sie kuschelte sich an ihn, knabberte an seinem Ohr und hauchte:

„Ich möchte dich glücklich machen...so wie du mich glücklich machst."

Ihre Hand wanderte in die verbotene Zone und er griff ziemlich fest danach.

„Au!" flüsterte Dolly, doch sie liess nicht los. Harold murrte:

„Lass, bitte. Du kannst mich nicht auf diese Art glücklich machen. Ich bin glücklich, so wie es jetzt ist."

Doch sie war immer noch damit beschäftigt, sein Ohr zu lecken und sich an ihm zu reiben. Herrgott, was tat sie da? Er packte ihre Hände und drehte sie heftig auf den Rücken.

„Hör auf. Hör auf!" zischte er, sprang auf und rannte davon.

Dann war es Sonntag. Dolly war sich nicht sicher, ob sie sich nach der letzten Nacht wirklich mit McVee treffen sollte, denn er war hoch angespannt gewesen. Und nur, weil sie heiß auf ihn gewesen war und es ihm besorgen wollte! Sie verstand nicht, warum er sie so hingebungsvoll befriedigte und im nächsten Moment behandelte, als würde sie ihn anwidern. Ja, so behandelten sie eigentlich alle. Nur Harold nicht, dachte sie. Harold liebt dich. Harold und Bridget, McVee und Dollyfant. Alle redeten über sie, denn sie waren ein schönes Paar, meinte Charlie. Sie sagte, dass das Liebespaar allen beweisen würde, dass es auch für die gestörtesten Menschen Hoffnung geben würde.

Dolly's Essanfälle waren nahezu gestoppt gewesen. Nahezu, gestern Nacht, als sie zurückkam, hatte sie nach langer Zeit wieder einen gehabt. Und sich danach noch widerlicher gefühlt. Und nun sollte sie McVee am See treffen! Es war warm, sie könnten schwimmen gehen. Vielleicht kommt er ja gar nicht, dachte sie.

Dolly's Dad war wortkarg, wie immer. Sie wollte ihn gar nicht sehen, denn er hatte seine kleine Familie verlassen und das Untier über sie und ihre ein Jahr ältere Schwester gebracht. Mr. Barlow! Sie hasste ihn mit all ihrer Kraft. Ihre Mutter kam sie schon lange nicht mehr besuchen, seit Mr. Barlow sie wegen einer viel jüngeren Frau verlassen hatte. Sie gab Dolly die Schuld dafür.

Natürlich marschierte Dolly mit Badesachen bepackt los, so einen Ausgang verschmähte man nicht einfach. Und McVee wartete schon, er stand lässig an eine Weide gelehnt. Sein Anblick raubte ihr den Atem und ihr Herz tat einen Satz. McVee lächelte sie sanft an.

„Hey." begrüßte sie ihn leise.

„Hey. Hör zu, Püppchen...tut mir leid wegen gestern. Ich wollte nicht so grob zu dir sein."

„Schon gut, du hast mir ja gesagt, dass ich aufhören soll und ich hab's nicht getan." antwortete Dolly beschämt.

McVee schüttelte den Kopf.

„Trotzdem hätte ich dir nicht weh tun dürfen, sondern einfach gehen sollen."

Dolly nickte. Einfach gehen. War sie so häßlich?

„Nein, bitte, nicht weinen! Was ist denn los?" murmelte er.

McVee nahm sie in seine Arme und zog sie dicht an sich. Sie roch den Pfefferminzgeruch, den er immer verströmte.

„Ich bin abstoßend, fett und häßlich, nicht? Vor mir kann man ja nur weglaufen..." weinte sie.

„Nein, nein, ich sagte doch, es hat nichts mit dir zu tun."

Sie schaute ihn mit ihren Bambiaugen an und flehte:

„Dann erkläre es mir bitte. Du weißt doch, dass du mir vertrauen kannst, so wie ich dir vertraue."

„Tust du das?"

„Ja. Absolut."

Harold brummte:

„Auch, wenn ich ein Mörder wäre?"

„Ja, auch dann."

Kam so schnell, dass sie gar nicht drüber nach gedacht hatte. Doch nein, er hatte bestimmt in Notwehr gehandelt! McVee nickte und beide setzten sich unter die Weide. Dann begann er, Dolly alles von sich zu erzählen. Von Anfang an, er liess nichts aus. Die regelmäßige Bestrafung durch seinen Vater begann, als er elf Jahre alt und er morgens mit einem "Wasserständer" aufgewacht war. Er hatte seinen Vater, der ihm bis zu dem Zeitpunkt immer freundlich begegnet war, gefragt, warum das passiert war und das Drama hatte seinen Lauf genommen. Dolly presste ihre Lippen aufeinander und hörte geduldig zu. Als McVee geendet hatte, weinte sie und berichtete ihm von Mr. Barlow, der sie jahrelang sexuell missbraucht hatte. Um sich das schlechte Gefühl weg zu machen, hatte Dolly zu hungern begonnen und damit, ihr Essen sofort wieder zu erbrechen. Irgendwann war sie zu krank gewesen und Mr. Barlow hatte von ihr abgelassen.

Dort saßen sie nun, die beiden gebrochenen Seelen. Sie hielten sich an den Händen. Irgendwann sprang McVee auf und sagte:

„Lass uns schwimmen gehen."

Sie tobten ausgelassen im Wasser, schrien und juchzten und Dolly spürte, dass nun alles gut war, jetzt, wo sie befreit waren. Sie tauchten und küssten sich unter Wasser. McVee packte sie, hob sie über sich und liess sie ins Wasser plumpsen. Sie jagten sich am Ufer, stoben wieder ins Wasser und Dolly versteckte sich hinter einem Baumstamm, der im Wasser hing. McVee fand sie und hob sie auf den Stamm, sie schlang ihre Beine um ihn, während er sie gierig küsste. Sie spürte seinen harten Penis unter dem nassen Stoff seiner Unterhose und stöhnte leise. Doch dann besann sie sich und rutschte weg. McVee zog sie wieder an sich und drang in sie ein. Überrascht keuchte sie auf. Er wich ihrem Blick aus, schien völlig  ausgehungert zu sein und stiess hart in sie. Sie liess ihn einfach machen. Der Stamm rieb ihr Gesäß auf und es schmerzte, doch es war ihr egal.

Dann legte McVee seine Hände um ihren Hals und drückte zu.

HomeWhere stories live. Discover now