Nachwort

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Achtung, sentimentale Gefühlsduselei am Ende. Wer sich das nicht antun möchte, bitte überspringen, danke.

Ich habe immer gedacht, dass ich weinen werde, wenn ich fertig bin. Dass ich zumindest Tränen in den Augen haben werde, aber das war nicht so.

Ich saß einfach nur für ein paar Momente da und konnte nicht fassen, was ich getan habe. Ich kann es immer noch nicht fassen. Ich weiß nicht, was ich denken soll.

Um das klarzustellen, ich habe diese Geschichte für niemanden geschrieben außer für mich. Ich wollte damit niemandem etwas beweisen, außer mir. Ich weiß, dass ich keine tausend Leser habe, ich weiß, dass ein besserer Schriftsteller als ich es bin, vielleicht passendere Worte für meine Geschichte gefunden hätte, als ich es getan habe, aber das ist egal.

Vielleicht ist es egoistisch, aber ich bin die Einzige, die zählt. Ich habe es geschafft. Ich kann ein Buch schreiben. Ich kann es durchziehen, ich kann mir und dem, was ich vermitteln möchte, treu bleiben. Ich kann ein Schriftsteller sein.

Ich habe die Geschichte jetzt noch einmal überarbeitet und erstaunlich viele Fehler gefunden. Wenn ich irgendwann die Zeit dazu finde, ändere ich das auch noch hier auf Wattpad. Mit manchen Stellen bin ich nicht mehr zufrieden. Wenn ich sie jetzt geschrieben hätte, hätte ich sie komplett anders formuliert, aber Umschreiben ist momentan nicht. Momentan steht mein Buch und perfekt gibt es sowieso nicht.

Ich bin kein Fan von Happy Ends, das wissen einige von euch, aber ich konnte Romy auch nicht ohne Hoffnung entlassen. Ich werde niemandem sagen, ob sie mit Alan zusammen kommt und ob ihre Verbundenheit es schafft, Liebe zu werden. Ich möchte, dass sich das jeder von euch selbst aussucht. Ihr dürft euch vorstellen, was aus ihnen wird. Cornelia Funke hat einmal gesagt, dass ein Buch genauso wenig mit der ersten Seite beginnt, wie es mit der letzten Seite aufhört. Ich habe jetzt lediglich den Ausschnitt aus Romys Leben, über den ich erzählen wollte, beendet, aber ihr Leben geht natürlich weiter.

Es ist schön, dass ich meine Worte mit euch teilen konnte. Aber niemand von euch kennt Romy Lindners Alpträume, die habe nur ich erlebt. Niemand von euch weiß, dass Vladislav Berger jeden Sonntag seine Mutter in ihrer Anstalt besuchen musste. Niemand weiß, wie sehr diese Besuche an seinen Nerven gezerrt haben. Niemand von euch weiß, wie die Anhänger von Vladislav Berger heißen. Nur in meinem Kopf haben sie Namen. Niemand weiß, wie Herr Butte mit Vornamen heißt. Niemand weiß, wie die Leiche von Eliza Lindner gefunden wurde, das hat sich nur in meinen Gedanken abgespielt. All das hat einfach nicht seinen Platz in der Geschichte gefunden und um Manches tut es mir leid, aber ich habe das Gefühl, es richtig gemacht zu haben. Ich werde auf immer diejenige sein, die die Handlung am besten kennt und das macht mich irgendwie zufrieden.

Diese Geschichte ist nicht nur mit mir gewachsen, ich bin auch selbst an dieser Geschichte gewachsen. Sie begleitet mich jetzt schon seit mindestens drei Jahren und ich habe so viel gelernt. Ich werde in diesen Zeilen immer mein Ich, mein Leben und meine Veränderung lesen können. Nicht nur wie ich geschrieben habe, auch wie ich gedacht habe und wer ich war. Ich erfahre und lerne immer mehr und ich hoffe, dass das niemals aufhören wird. Diese Geschichte zeigt mir das und deshalb ist sie unglaublich wertvoll für mich.

Ich merke schon, dass ich viel zu viel über mich selbst rede, dabei möchte ich doch so gerne noch ein paar andere liebe Menschen hier erwähnen. Wenn ich darüber nachdenke, bin ich sogar ziemlich froh, meine Leser ungefähr alle zu kennen. Das ist mir viel lieber, als irgendwelche Fremden, die meine Worte nicht schätzen können. Ich danke euch allen für eure Intelligenz und dass ihr euch auf den Weg, den ich mit euch gehen wollte, eingelassen habt. An ein paar möchte ich noch ein persönliches Wort richten.

Hannah. Du bist eine so gute Freundin. Ich spiele gerne mit dir zusammen Gitarre, ich schaue gerne mit dir zusammen unsere dunkle Glitzerstadt an, ich bin gerne deine Freundin und ich finde es toll, dass du dir mein Gedankengut durchliest.

Soffel. Ein paar Worte sind schnell gesagt. Es tut nicht weh, es geht vom einen auf den anderen Augenblick. Ich glaube, dir ist nicht bewusst, wie viel du mit deinen Worten anrichten kannst. Du gibst mir das Gefühl, großartig zu sein, du gibst mir das Gefühl, dass meine Worte besonders sind. Du bist unglaublich intelligent und deshalb ist es besonders toll, aus deinem Mund ein Lob zu hören. Mit deinem Mitternachtslob (ein Begriff, der mir letztens eingefallen ist und der mir irgendwie gefällt) in den Ferien hast du mich glücklich gemacht. Mehr noch. Ich habe mich gefühlt, als würde ich schweben. Es ist mir eine Ehre, dass du dir das hier durchgelesen hast und dass du, aus welchem Grund auch immer, ein unglaubliches Vertrauen in mich hast. Ich habe dich sehr lieb. Du bist ein Mensch, mit dem ich gerne meine Worte teile.

Sehr geehrter Herr Schrödinger, werter Rüdiger, liebe Jule. Einige von euch hatten bestimmt mit ihr auf Wattpad zu tun und ich muss sie hier einfach erwähnen. Du bist... puh. Dich kann man nicht einfach in Worte fassen. Du machst nie das, was man sich vorstellt. Du bist einfach du und dieses du ist großartig. Ich habe viel von dir gelernt, weißt du. Ich finde es schön, dass du mich immer noch an deiner Welt und an deiner Wortwelt teilhaben lässt und es ist krass, dass einem so besonderen Menschen wie dir, meine Worte gefallen. Was du sagst, macht mich glücklich, weil ich weiß, dass du es ernst mit mir meinst und mir nicht unnötig Honig ums Maul schmieren würdest. Ich mag dich einfach, deine Musik, deine Worte und unsere Gespräche, ich bin froh, dich in den Weiten des Internets gefunden zu haben. Und ich freue mich so dermaßen über dein wandelndes Klischee. Ich wünsche euch das Allerbeste und dass ihr lange glücklich bleibt. Wirklich. Von ganzem Herzen.

Schneeblaue Maya. Ich mag dich sehr. Manchmal ist es einfach, das zu sagen. Inzwischen würde mir etwas fehlen ohne unser Schreiben. Und du hast mein Buch als Kunst bezeichnet, das ist – ein größeres Kompliment kann man eigentlich gar nicht bekommen. Ich schreibe wirklich gerne mit dir und halte dich für einen intelligenten Menschen.

Danke auch an dich, geheimnisvolle sanddornnebel. Denn nur im Schlaf werden wir wieder ganz wir selbst. Doch wer einmal angefangen hat zu denken, der hört niemals wieder auf.

Und dann bist da noch du, book-world, du hast von Anfang an mitgefiebert und so etwas ist ein großes Gefühl für einen Schriftsteller. Ich danke dir.

Ich möchte auch noch mal Danke sagen für alle Tipps, die ich bekommen habe, das ist das Tolle an der Veröffentlichung hier. Kritik hilft mir viel mehr als jedes Toll wann geht es weiter. Dadurch lebt das hier doch alles. Ich möchte das Wort Danke nicht abnutzen, sonst verliert es seinen Wert, also höre ich hier jetzt auf. Seid euch bewusst, dass ihr alle mir so manches Mal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert habt.

Wie es mit mir jetzt weitergehen wird, weiß ich noch nicht. Es wird mir auf jeden Fall fehlen, immer wenn ich wollte, mich einfach an meinen Schreibtisch setzen und hieran schreiben zu können. Und das mehr oder weniger regelmäßige Veröffentlichen wird mir auch fehlen.

Zwischendurch hat mich vieles an Wattpad genervt, aber momentan bin ich wieder vollkommen im Reinen damit. Ich habe meine persönliche Definition gefunden.

Vielleicht mache ich ein Buch mit Gedichten, Kurzpoesie, Geschichten und Gedanken. Vielleicht aber auch nicht. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich möchte, dass das jeder lesen kann, also lasst mich einfach noch ein bisschen nachdenken. Wir werden sehen.

Nach einem Dreivierteljahr hat das hier sein Ende gefunden und auch wenn ich traurig bin, bin ich wirklich glücklich. Glücklich und auch stolz, selbst wenn Stolzsein nicht einfach ist.

Mein Nachwort ist jetzt schon fast so lang geworden wie ein Kapitel, ich hatte wohl einfach Mitteilungsbedarf. Ich entlasse euch nun mit einem

Frohe Weihnachten!

Eine tolle Zeit euch, Verbundenheit, Frieden und dass ihr glücklich werdet oder bleibt,

Clara


MedaillenblutWhere stories live. Discover now